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JULIA EXTRA Band 0287

JULIA EXTRA Band 0287

Titel: JULIA EXTRA Band 0287 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Milburne , Miranda Lee , Catherine George , Kate Hewitt
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lässt“, spottete June. „Er hat uns ab und an eine Kleinigkeit zukommen lassen, aber in letzter Zeit hatte er die Taschen ziemlich zugeknöpft. Und er hat Daniel mit erlogenen Geschichten gegen Martin aufgehetzt. Der Junge braucht eine feste Hand. Je fester, umso besser.“
    Audrey wurde übel. „Wie können Sie nur so etwas denken?“
    „Er ist ein richtiger Flegel und braucht Härte. Er will einfach nicht hören, egal, was Martin auch macht. Ich habe Miriam gesagt, sie hätte gleich abtreiben sollen, dann wäre uns all dieser Ärger erspart geblieben. Aber es wurde ihr ausgeredet.“
    Audrey presste instinktiv die Hände auf ihren Bauch. „Wissen Sie, von wem?“
    „Von Jasper, natürlich.“
    Scham und Bedauern überfluteten Audrey, weil sie Jasper so lange unrecht getan hatte. Seinen eigenen guten Ruf und sogar den Respekt seines Vaters hatte er geopfert, um dem kleinen Jungen einen Vater zu geben.
    „Wer ist Daniels leiblicher Vater?“
    „Mich wundert, dass Sie das noch nicht erraten haben.“
    „Aber Sie sagen es mir, oder?“
    „Nein, die Trumpfkarte lasse ich noch im Ärmel für weitere … Verhandlungen.“
    „Glauben Sie nicht, dass Sie mich erpressen können!“
    „Sie reden schon wie Ihr Mann, Audrey.“ June lachte spöttisch. „Dabei haben Sie keine Ahnung, dass der schlaue Fuchs Sie nur benutzt wie jeden anderen Menschen in seinem Leben. Er will Crickglades haben, nicht Sie.“
    „Das weiß ich. Ich habe genau gewusst, worauf ich mich bei dieser Ehe einlasse.“
    „Sie lieben ihn, nicht wahr?“
    „Ja, ich liebe ihn. Er ist ein großartiger Mann, der sein Leben lang verleumdet wurde.“
    „Er hält es nie lange bei einer Frau aus, das wissen Sie doch.“
    „Das Risiko gehe ich ein.“
    „Träumen Sie weiter. Männer wie Jasper ändern sich nie.“
    „Warum sollte er sich ändern? Ich liebe ihn so, wie er ist.“ Audrey straffte die Schultern. „Gehen Sie jetzt bitte“, fügte sie mühsam beherrscht hinzu.
    June beugte sich vor. „Vergessen Sie nicht, was ich Ihnen gesagt habe“, sagte sie boshaft. „Und bestellen Sie Ihrem Mann, er hat noch eine Woche Zeit, dann verkaufen wir die Story an die Medien, und Daniel erfährt endlich die Wahrheit über seinen Vater. Es wird wie eine Bombe einschlagen!“
    Audrey kämpfte gegen die aufsteigende Übelkeit an und atmete tief durch, als June Beckforth endlich den Salon verließ.

    Anstatt direkt nach der Arbeit nach Hause zu fahren, machte Audrey einen Umweg, um mit Raymond zu sprechen. Sie fand ihn in der Kirche, wo er gerade eine Altarkerze anzündete.
    Als er ihre Schritte hörte, drehte er sich um. „Audrey, stimmt etwas nicht?“ Er ergriff ihre Hände. „Du hast geweint. Hast du dich mit Jasper gestritten?“
    Sie unterdrückte ein Aufschluchzen. „Nein, ich hatte einfach das Bedürfnis, mit dir zu sprechen. Mir geht so vieles im Kopf herum. Du hast gesagt, ich könnte mich jederzeit an dich wenden, wenn … also, ich stecke in Schwierigkeiten.“
    Raymond führte sie zu einer der Bänke und setzte sich neben sie. „Was ist los?“, erkundigte er sich mit sanfter Stimme.
    „Ich bin schwanger.“
    Kurzes Schweigen. „Jedes Kind ist ein Geschenk Gottes, Audrey.“
    „Ich weiß …“ Ihr Schluchzen hallte durch die leere Kirche. „Ich freue mich so auf dieses Baby, aber ich kann Jasper nicht davon erzählen.“
    „Aber warum denn nicht? Er ist dein Mann.“
    Mit tränenverschleierten Augen blickte sie ihn an. „Du weißt doch, was damals geschehen ist. Seitdem ist er schrecklich verbittert. Aber heute habe ich erfahren, dass es nicht seine Schuld war.“
    „Was ist nicht seine Schuld?“
    Audrey putzte sich die Nase. „Er ist nicht Daniels Vater.“ Sie zerknüllte das Taschentuch. „Vorhin war Miriams Schwiegermutter bei mir im Salon. Sie hat erzählt, dass jemand anderes Daniels Vater ist, den Namen wollte sie mir allerdings nicht verraten. Sie und ihr Sohn Martin erpressen Jasper mit der Drohung, alles an die Öffentlichkeit zu bringen. Und ich habe ihn für einen schlechten Vater gehalten, der sein Kind vernachlässigt, ihn für seinen Egoismus verachtet und gehasst. Dabei ist er der selbstloseste Mensch, den ich kenne. Er hat für ein Kind, das nicht sein eigenes ist, so unendlich viel aufgegeben.“
    Raymond sagte zunächst kein Wort. „Weiß Daniel, wer sein Vater ist?“, fragte er schließlich.
    „Nein, und das regt mich fürchterlich auf. June Beckforth scheint es völlig egal zu sein, welche Auswirkung es

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