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JULIA EXTRA Band 0287

JULIA EXTRA Band 0287

Titel: JULIA EXTRA Band 0287 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Milburne , Miranda Lee , Catherine George , Kate Hewitt
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nach Melbourne zurück.
    Als er am Vortag nach Sydney gekommen war, hatte Gino nie und nimmer die Absicht gehabt, einen Privatdetektiv zu engagieren, um Jordan ausfindig zu machen. Doch während der Taxifahrt vom Flughafen zum Hotel waren die Erinnerungen, die er so mühsam unterdrückt hatte, mit aller Macht wieder hochgekommen.
    Das Bedürfnis, zu erfahren, was aus Jordan geworden war, überlagerte jeden gesunden Menschenverstand. Die ganze Nacht über hatte er nicht geschlafen, weil er nur an sie denken konnte.
    Am Morgen war es mit der Beherrschung vorbei. Die Neugier war zu groß. Er rief einen befreundeten Polizisten in Melbourne an, um sich von ihm eine seriöse Detektei in Sydney empfehlen zu lassen. Um zehn hatte er dann den Auftrag gegeben, die Frau zu finden, mit der er einige wenige idyllische Monate zusammengelebt hatte, als sie sich im ersten Jahr ihres Jurastudiums befand.
    Und wenn du herausfinden solltest, dass es keinen Mann in ihrem Leben gibt? Was willst du dann tun?
    Eine Spur von Bitterkeit zeigte sich auf Ginos Gesicht.
    An diesem Wochenende wollte er Claudia bitten, seine Frau zu werden. Er hatte sogar schon den Ring besorgt. Was in aller Welt sollte es bringen, einer alten Liebe hinterherzujagen, die in den vergangenen Jahren wahrscheinlich keinen einzigen Gedanken an ihn verschwendet hatte?
    Ich will sie nur noch einmal sehen. Um sicherzugehen, dass sie glücklich ist. Mehr nicht. Wem kann das schon schaden?
    „Informieren Sie mich stündlich“, wies er den Detektiv an.
    „Wird gemacht, Mr. Bortelli.“

    Jordan blickte auf die Wanduhr und wünschte sich, die Zeiger stünden schon auf zehn vor sechs, denn dann hätte sie sich endlich verabschieden und nach Hause fahren können.
    Sie nahm an der sogenannten Happy Hour teil, die jeden Freitagnachmittag von fünf bis sechs im Konferenzraum ihrer Kanzlei stattfand. Es war eine Tradition in jeder Filiale von Stedley & Parkinson – gleich zu Beginn eingeführt, als die beiden amerikanischen Partner ihre erste Kanzlei in den USA gründeten.
    Angestellte, die nicht erschienen – oder zu früh gingen –, wurden von den Bossen kritisch beäugt.
    Normalerweise hatte Jordan nichts gegen diese Zusammenkunft am Ende der Woche einzuwenden.
    Doch sie hatte sowohl in beruflicher wie auch in privater Hinsicht eine äußerst anstrengende Woche hinter sich. Sie fühlte sich einfach nicht in der rechten Stimmung für einen Small Talk, weshalb sie sich mit einem Glas Weißwein in eine Ecke verzogen hatte.
    „Da versteckst du dich also!“
    Jordan blickte hoch und sah Kerry auf sich zukommen.
    Sie war die persönliche Assistentin des Chefs – die netteste Kollegin in der ganzen Kanzlei und zurzeit die Freundin, die Jordan am nächsten stand. Ein Rotschopf mit hübschem Gesicht, sanften blauen Augen und zahlreichen Sommersprossen.
    „Ich hatte keine Lust, mich zu unterhalten“, erklärte Jordan entschuldigend und nippte an ihrem Wein.
    „Warum nicht? Was ist los? Trauerst du, weil Loverboy nach Hause geflogen ist und dich zwei Wochen allein lässt?“
    Jordan zuckte bei dem Wort Loverboy zusammen. Dabei war es Chads offizieller Spitzname, seit er an seinem ersten Tag mit breitem Grinsen in die Kanzlei gerauscht war und alle und jeden mit seinem fantastischen Aussehen und seinem unwiderstehlichen Charme bezirzt hatte. Es gab nicht eine alleinstehende Frau in der Firma, die eine Verabredung mit Jack Stedleys einzigem Sohn und Erben ausgeschlagen hätte – inklusive Kerry. Doch es war Jordan, auf die er ein Auge geworfen hatte und die in den nächsten Monaten mit ihm ausging.
    „Komm schon, du kannst es mir verraten“, flüsterte Kerry verschwörerisch. „Ich bin keine Klatschbase wie die anderen Frauen hier.“
    Das stimmte. Eine der vielen wunderbaren Eigenschaften, die Jordan so an ihrer Freundin schätzte, war deren Diskretion. Also blickte sie in Kerrys Augen und tat etwas, das sie nur sehr selten tat. Sie vertraute sich ihr an.
    „Chad hat mir gestern Abend einen Heiratsantrag gemacht.“
    „Wow!“, rief Kerry begeistert aus, ehe sie Jordan einen irritierten Blick zuwarf. „Wo ist da das Problem? Du solltest überglücklich sein.“
    „Ich habe ihn abgelehnt.“
    „Du hast was? Warte einen Augenblick“, entgegnete Kerry, eilte rasch zur Bar und schnappte sich ein Glas Champagner, ehe sie zu Jordan zurückkehrte, die viel zu ernst wirkte. „Ich kann es nicht glauben. Mr. Perfect bittet dich, seine Frau zu werden, und du sagst

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