JULIA EXTRA Band 0287
älter wurde und Kinder haben wollte. Frauen wollten immer Kinder.
Er konnte ihr Kinder schenken, wenn sie sich so verzweifelt danach sehnte. Sie konnten irgendein Arrangement finden: ein Liebespaar sein oder zusammenleben. Schließlich hatte er seinem Vater am Totenbett ja nicht versprochen, nicht mit einer Frau zusammenzuleben, die keine Italienerin war.
Doch als sie die Vorhänge losließ und langsam nach unten glitt, stellte sich bei Gino Ernüchterung ein.
Jordan musste ihn nicht unbedingt lieben, um das zu genießen, was er gerade mit ihr getan hatte, erkannte er, während er sie auf die Arme hob. Sie war nicht mehr dieselbe Frau wie vor zehn Jahren. Sie hatte sich verändert.
Er hatte sich verändert, oder nicht?
Zu Beginn des Abends hatte sie ihm erklärt, worum es ging: um Sex. Eine Art fatale sexuelle Anziehung, die nichts mit Liebe zu tun hatte, sondern nur mit Verlangen, obsessiv und besitzergreifend.
Gino biss die Zähne zusammen. Jordan hatte die Hoffnung ausgedrückt, dass sie nach dieser Nacht von ihm geheilt sein würde.
Während Gino sie ins Schlafzimmer trug, schwor er sich, alles dafür zu tun, dass dem nicht so war.
8. KAPITEL
Jordan zitterte am ganzen Körper, als Gino sie auf das kühle Satinlaken legte.
„Ich lasse uns jetzt ein Bad ein“, sagte er, zog ihr die Schuhe aus und legte eine Decke über Jordan.
„Schlaf bloß nicht ein“, fügte er noch hinzu und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn, ehe er im Badezimmer verschwand.
Jordan sah ihm leicht benommen hinterher. Sie verstand seinen plötzlichen Stimmungswechsel nicht. Was war mit dem rücksichtslosen Liebhaber geschehen, der er noch vor wenigen Minuten gewesen war? War seine Zärtlichkeit echt? Oder handelte es sich nur um eine raffinierte Verführungstaktik, die sie seinem Willen gefügig machen sollte?
„Es dauert nicht mehr lang“, versprach er fröhlich, als er kurz das Schlafzimmer durchquerte und mit dem Sektkühler und zwei Champagnergläsern zurückkam. Bei einem weiteren Gang ins Wohnzimmer holte er den Teller mit den Köstlichkeiten.
„Ich kann doch nicht zulassen, dass du vor Hunger und Durst noch zusammenklappst, nicht wahr?“, bemerkte er mit einem frechen Grinsen und eilte weiter ins Bad.
Sofort klärte sich Jordans Benommenheit. Keine wahre Zärtlichkeit. Nur verführerische Taktik.
Wie dumm von ihr, auf etwas anderes zu hoffen.
„Alles fertig!“, verkündete er bei seiner erneuten Rückkehr ins Schlafzimmer. „Es fehlt nur noch eine Sache, Liebste. Du.“
Sie gab sich große Mühe, nicht den Kopf zu verlieren, als er die Decke zurückschlug und sie auf seine Arme hob. Doch das Gefühl ihrer nackten Haut an seiner raubte ihr den Atem.
Das Badezimmer wirkte zugleich romantisch und dekadent mit all den erleuchteten Kerzen, dem bereitgestellten Champagner und der marmornen Wanne, die bis zum Rand mit wunderbar duftendem Schaum bedeckt war.
„Du bist so schön“, murmelte Gino und küsste sie sanft auf die Lippen.
Jordan blinzelte, dann blickte sie erschrocken auf, als er mit ihr auf den Armen in die Wanne stieg.
„Vorsicht!“
„Keine Sorge“, beruhigte er sie. „Ich werde dich nicht fallen lassen.“
Das Wasser war wunderbar warm, und sie seufzte, als Gino sich schließlich niederließ und sie so platzierte, dass sie auf seinen Schenkeln saß, den Rücken ihm zugewandt.
Er griff nach einem auf der Wannenkante liegenden Schwamm und begann, ihn sanft über ihren Bauch zu streichen.
Als er damit über ihre Brüste glitt, schnappte sie nach Luft.
„Entspann dich“, sagte er. „Es wird dir gefallen, das verspreche ich. Lehn dich einfach zurück, und lass mich nur machen.“
Es schien albern, ihn zum Aufhören aufzufordern. Denn natürlich gefiel ihr, was er tat – besonders in dem Augenblick, als er mit dem Schwamm über ihre aufgerichteten Brustknospen strich. Allerdings war dieses Vergnügen ein zweischneidiges Schwert, denn mit jeder verstreichenden Minute wuchs die sexuelle Anspannung. Schon bald war jeder einzelne Muskel ihres Körpers zum Zerreißen gespannt.
„Erzähl mir von dem Fall, den du gewonnen hast“, forderte Gino sie auf.
Jordan drehte den Kopf und sah ihn ungläubig an. „Das … das kann nicht dein Ernst sein“, presste sie hervor.
„Warum nicht?“, versetzte er.
„Weil ich nicht denken kann, geschweige denn reden, wenn du das machst.“
„Doch, du kannst es. Versuch es“, erwiderte er und bewegte den Schwamm immer weiter nach unten, zuerst über
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