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Julia Extra Band 0292

Julia Extra Band 0292

Titel: Julia Extra Band 0292 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VALERIE PARV BARBARA HANNAY ELIZABETH POWER HELEN BIANCHIN
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Wir gehen! Blaze kann das momentan nicht ertragen!“
    Während sich unwilliges Gemurmel um sie herum erhob, wandte Fran sich noch einmal an Libby. „Tut mir echt leid, ich meinte es nur gut … Hoppla, was ist das denn?“, fragte sie neugierig amüsiert, als ihr Blick auf ein weißes Album fiel, das aufgeschlagen auf einem Seitentisch lag.
    Libby wollte es schnell schließen und an sich nehmen, aber es war zu spät. Fran hielt es bereits in der Hand und begutachtete die beiden Seiten mit den Babyfotos, der Rest des Fotoalbums war leer.
    „Blaze … Bilde ich mir das nur ein, oder …?“ Kritisch verglich sie die kindlichen Züge mit den fein gezeichneten des totenblassen Models vor ihr. „Es ist dein Baby, nicht wahr?“, flüsterte sie dann benommen.
    Libby nahm ihr das Album aus der Hand und klappte es mit einem Knall zu. „Das liegt alles in ferner Vergangenheit“, behauptete sie. Aber so war es nicht. Giorgio war ein Teil von ihr und würde es immer bleiben.
    Und jetzt wünschte sie nur, die ganze Bande würde endlich verschwinden, damit sie Giorgios Onkel anrufen konnte, um ihm mitzuteilen, dass sie bereit war, mit ihm nach Italien zu kommen.
    Libby zwang sich zu einem Lächeln und legte eine Hand auf Frans Arm. „Versprich mir, dass du kein Wort darüber verlierst.“
    „Natürlich nicht“, brummte die Maskenbildnerin fast ärgerlich. „Sag mir nur eines. Gibt es irgendeine Verbindung zu diesem umwerfend attraktiven Kerl, der heute da war? Hattet ihr vielleicht eine Affäre?“
    „Nein!“, wehrte Libby so vehement ab, dass Fran skeptisch eine Braue hob. Im gleichen Augenblick hämmerte jemand kräftig an die Apartmenttür.
    Jetzt hob Fran auch die andere Braue an. „Deine Nachbarn?“
    „Ach du lieber Himmel!“, stieß Libby entnervt hervor. Wenn das stimmte, hatten sie auf jeden Fall allen Grund, sich über den ungewohnten Lärm zu beklagen. „Hilf mir, mit dem Chaos fertig zu werden, Fran!“
    „Aber sicher“, erklärte die dralle Brünette energisch. „Schließlich bin ich die Hauptschuldige daran.“
    Auf dem Weg zur Tür wurde Libby von Steve Cullum, dem blonden Techniker, abgefangen, der offenbar schon einiges getrunken hatte, bevor er hier aufgetaucht war. „Na, meine spröde Schöne? Wie wär’s mit einem Tänzchen?“
    Trotz der launigen Worte war seine Haltung so fordernd und aggressiv, dass Libby es für besser hielt, ihn nicht noch weiter zu reizen.
    „Okay, aber lass mich erst nachsehen, wer an der Tür ist.“ Damit versuchte sie, ihn ins Wohnzimmer zu dirigieren, wo die Musik immer noch in voller Lautstärke dröhnte. „Kann mal jemand den CD-Player leiser stellen?“, rief sie mit erhobener Stimme in den Raum.
    „Musik leiser!“, grölte Steve zu ihrer Unterstützung. „Blaze will tanzen! Mit mir!“
    Damit zog er sie in seine Arme und in den Flur zurück, wo er ihren schlanken Körper so fest an sich presste, dass ihr von seiner Alkoholfahne und dem billigen Aftershave regelrecht übel wurde. Mit einem rauen Auflachen vollführte er eine wilde Pirouette, die Libby ganz schwindelig machte und sie beide gegen die Garderobe taumeln ließ.
    Geschockt versuchte Libby, sich aus seiner Umklammerung zu befreien, doch Steve, der ihre ständigen Zurückweisungen schlichtweg satthatte, zerrte grob am Ausschnitt ihres weichen Wollpullovers, und plötzlich spürte sie seine feuchten Lippen auf ihrer nackten Schulter.
    Noch ehe Libby ihrem aufdringlichen Verehrer einen Kinnhaken verpassen konnte, wurde es schlagartig totenstill um sie herum. Aller Augen richteten sich auf den stummen CD-Player und den Mann mit dem dunklen Regenmantel, der hoch aufgerichtet danebenstand und die Szenerie mit zynischer Genugtuung in sich aufnahm.
    Romano Vincenzo! Wie war er nur hereingekommen?
    Was für eine Frage! Fast hätte Libby hysterisch aufgelacht. Hatte sie nicht selbst Fran gebeten, Ordnung in dieses Chaos zu bringen? Allerdings nicht so …
    „Ich denke, du solltest deine Freunde jetzt bitten zu gehen“, riet er seiner Schwägerin mit seidenweicher Stimme. Doch das kalte Glitzern in den nachtschwarzen Augen und die herabgezogenen Mundwinkel verrieten ihr, wie es wirklich in ihrem Schwager aussah.
    Libby seufzte unterdrückt. Schlimmer hätte es nicht kommen können!
    Während ihre ungebetenen Partygäste sich auf leisen Sohlen zurückzogen, musste Steve von der energischen Fran noch mit wenigen harschen Worten überredet werden, den vermeintlichen Nebenbuhler nicht aus dem Hemd zu heben

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