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Julia Extra Band 0292

Julia Extra Band 0292

Titel: Julia Extra Band 0292 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VALERIE PARV BARBARA HANNAY ELIZABETH POWER HELEN BIANCHIN
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erschöpft, aber selig in seinem Bett lag, ging Libby noch einmal hinaus in den Garten und zum Pool, um herumliegendes Spielzeug einzusammeln und die letzten Stunden für sich Revue passieren zu lassen.
    Der erste Geburtstag im Leben ihres Sohnes, an dem sie teilhaben durfte! Damit fühlte sie sich wie die wahre Beschenkte.
    Als sie Schritte hörte, wandte Libby sich um, in der Erwartung, entweder Sofia oder Romano zu sehen.
    „Tut mir leid, wenn ich Sie stören sollte“, sagte die Frau vom Video – Maddalena – in ihrer Landessprache. „Ich hörte ein Geräusch und glaubte, Romano hier zu finden. Aber wahrscheinlich ist er im Haus.“
    Mit einem Blick erfasste Libby ihre grazile Gestalt in dem weißen, raffiniert geschnittenen Hosenanzug, der einen geradezu dramatischen Kontrast zu der olivfarbenen Haut und dem lackschwarzen Haar abgab. Die attraktive Italienerin wollte schon gehen, da besann sie sich plötzlich anders und ließ ein perlendes Lachen hören.
    „Oh, entschuldigen Sie bitte!“, rief sie in akzentuiertem Englisch aus. „Ich hielt Sie im ersten Moment für eines der Hausmädchen!“
    Ein verzeihlicher Fehler, dachte Libby oder versuchte wenigstens, es als solchen zu betrachten. Wäre da nicht die vertrauliche Anrede Romano gewesen, die dagegensprach. Oder der abschätzende Blick aus den kohleschwarzen Augen, mit dem sie Libby bedachte, die nach einem Tag Kindergeburtstagsparty wenig Ähnlichkeit mit einem Supermodel hatte.
    „Sie sind Blaze, nicht wahr?“, konstatierte Maddalena mit einem amüsierten Blick auf den riesigen Fleck von Orangensaft, der die Vorderfront von Libbys weißem T-Shirt zierte. „Giorgios abwesende Mutter …“
    Libby schluckte hart. War das nun bedachte Bosheit oder pure Gedankenlosigkeit? Angesichts der hübschen, aber ausdruckslosen Fassade der anderen vermochte sie das nicht zu entscheiden.
    „Ich heiße Libby“, stellte sie sich mit einem gezwungenen Lächeln vor. „Und leider war es mir bisher nicht möglich, bei meinem Sohn zu sein, aber das wird sich in Zukunft ändern … Maddalena? So heißen Sie doch, stimmt’s?“
    Die Italienerin schien kurzfristig irritiert zu sein, fing sich aber gleich wieder.„Diese Veränderung, von der Sie eben sprachen, was genau meinten Sie damit?“
    „Ich beabsichtige, zu einem festen Bestandteil im Leben meines Sohnes zu werden“, erklärte Libby offen und sammelte ein paar Tennisbälle ein, die unter eine der Sonnenliegen gerollt waren.
    „Tatsächlich?“ Die andere Frau lachte leise. „Können Sie sich vorstellen, dass ich nicht einmal wusste, dass Luca überhaupt verheiratet war? Bis Romano es mir erzählte. Wie auch immer, ich kenne keine Familie, die ihre Privatsphäre so zu schützen weiß wie die Vincenzos …“ Maddalena musterte ihre perfekt lackierten Fingernägel und heftete dann ihren Blick fest auf Libbys Gesicht. „Ehrlich gesagt hielt ich Giorgio für den Ableger irgendeines Fehltritts, dessen sich die Familie aus reiner Menschenfreundlichkeit angenommen hat.“
    Nicht schlecht kombiniert, dachte Libby sarkastisch.
    „Auf jeden Fall …“
    „Maddalena!“ Die tiefe Stimme aus dem Hintergrund ließ beide Frauen zusammenfahren, und so richteten sich zwei Augenpaare auf den Mann, der aus dem Dunkel des Gartens heraus an den beleuchteten Pool trat.
    „Ich wusste gar nicht, dass du hier bist.“ Seine Stimme klang so brüsk, dass Libby unwillkürlich aufhorchte. Auch Maddalena schien sich in ihrer Haut längst nicht mehr so wohlzufühlen wie noch wenige Sekunden zuvor. „Warte im Wagen auf mich.“ Romano zog einen Autoschlüssel aus der Hosentasche und warf ihn der attraktiven Italienerin zu.
    Ohne weiteren Kommentar zog Maddalena sich zurück, und Libby schaute ihr verblüfft hinterher, während Romano den hastigen Abgang keines Blickes würdigte.
    „Es ist unsinnig, dass du hier aufräumst“, murrte er. „Habe ich dir nicht erklärt, dass sich das Personal um alles kümmern wird?“
    Es ist auch unsinnig, dich zu begehren, und trotzdem tue ich es!, hätte sie ihm am liebsten entgegengeschleudert.
    „Und ich habe dir erklärt, dass ich es weder gewohnt bin noch besonders mag, bedient zu werden“, konterte sie stattdessen. „Ich bin nun einmal nicht mit einem silbernen Löffel im Mund geboren worden, so wie du. Außerdem, worüber regst du dich überhaupt auf? Hast du etwa Angst, ich lege es darauf an, mich unentbehrlich zu machen, damit ich für immer hierbleiben kann?“
    Seine Gereiztheit

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