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Julia Extra Band 0292

Julia Extra Band 0292

Titel: Julia Extra Band 0292 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VALERIE PARV BARBARA HANNAY ELIZABETH POWER HELEN BIANCHIN
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neue Seiten an dieser Frau, die er so falsch eingeschätzt hatte.
    „Nichts ist von Dauer …“, murmelte sie fast unhörbar.
    Romano räusperte sich. „Das mag sein“, stimmte er zu. „Aber doch nur, weil es ständig durch etwas anderes ersetzt wird, das vielleicht noch mehr Erkenntnis und Befriedigung verschafft. So wird es niemals langweilig.“
    „Und weder stabil noch zuverlässig …“
    Skeptisch hob er die Brauen. „ Du legst Wert auf Stabilität?“
    „Tut das nicht jeder?“
    Romano zog einen der bequemen Korbsessel heran und setzte sich neben Libby. „Aber die Natur ist auch einem ständigen Wandel unterzogen“, gab er zu bedenken. „Die Erde, der Mond … der Morgen und die Nacht. Deshalb hat Monet auch unzählige Staffeleien in seinem Garten aufgestellt, um das gleiche Objekt zu verschiedenen Tageszeiten und bei den unterschiedlichsten Lichtverhältnissen malen zu können.“
    Libby lächelte. „Davon habe ich auch gehört. Er muss die Malerei leidenschaftlich geliebt haben, um sich ihr so vorbehaltlos zu ergeben. Wäre er durch irgendetwas in dieser Hingabe behindert worden, hätte aus der Leidenschaft auch eine Obsession oder sogar Hass werden können“, sinnierte sie und errötete, als sie Romanos intensiven Blick auf sich ruhen fühlte.
    „Liebe und Hass … wo ist da die Grenze, wenn man ein Getriebener ist?“
    Plötzlich schien die Luft zwischen ihnen vor Elektrizität zu knistern. Libby senkte den Blick, was sich als eklatanter Fehler erwies, da er von Romanos Hand gefesselt wurde, die auf der Sessellehne lag. Es war eine sehr maskuline Hand mit langen Fingern – wohlgeformt, kräftig, mit kleinen schwarzen Härchen auf der gebräunten Haut. Eine Hand, die ihr an dem Ausflugstag nach Capri unendliche Lust und Zärtlichkeit vermittelt hatte …
    „Giorgio hat erwähnt, dass du eine große Überraschung für ihn planst?“ Lieber Himmel! Warum musste sie das denn ausplaudern? „Aber er hat mir auch erklärt, dass es ein Geheimnis ist“, fügte sie rasch hinzu, um ihrem kleinen Sohn nicht noch irgendwelche Ungelegenheiten zu bereiten.
    „So, hat er das?“ Romano ließ Libby keine Sekunde aus den Augen. „Eine Überraschung ist es ganz sicher, aber nicht unbedingt ein Geheimnis, jedenfalls jetzt nicht mehr. Ich habe ihm nämlich eben erzählt, dass er in Kürze eine neue Tante bekommt.“
    „Eine Tante?“, stieß sie völlig perplex hervor.
    Tante … Schwester von Vater und Mutter … oder Frau eines Onkels!
    „ Du willst heiraten?“ Ihre Stimme klang so spröde wie geborstenes Glas. „Und wer ist die Glückliche? Nein, sag es mir nicht, ich will raten!“ Sie konnte nicht aufhören. Wenn sie jetzt nicht weiterredete, würde er den Aufschrei ihrer Seele hören. „Doch nicht etwa die unvergleichliche Maddalena?“
    Hatte das etwa eifersüchtig oder missgünstig geklungen?
    „Das hört sich ja fast so an, als könntest du sie nicht leiden.“
    Und wen, bitte schön, interessierte das?
    „Was ich über sie denke, kann für dich kaum von Belang sein!“
    Ja, das waren eindeutig Eifersucht und Missgunst, die aus ih ren Worten sprachen!
    Doch Romano schien ihr Ausbruch nicht zu verstimmen, sondern eher zu amüsieren, sonst hätte er sich nicht in seinem Sessel zurückgelehnt und laut aufgelacht.
    „Auf jeden Fall bin ich mir sicher, dass sie in dieser Hinsicht zumindest große Erwartungen an mich gerichtet hat“, erklärte er geheimnisvoll.
    „Meine Gratulation!“, stieß Libby, die gar nicht mehr richtig zuhörte, unbeherrscht hervor. „Wann steigt das rauschende Hochzeitsfest?“
    „Ich habe noch keine Antwort auf meinen Antrag erhalten.“
    „Aber dein Entschluss steht zumindest fest, oder?“
    „ Sì , Giorgio braucht eine Mutter.“
    Wie von der Tarantel gestochen schoss Libby von ihrem Sessel hoch und baute sich mit geballten Fäusten vor ihrem Schwager auf. „Giorgi hat eine Mutter. Und glaube ja nicht, dass ich mich so einfach damit einverstanden erkläre, meinen Sohn von dieser … dieser Frau aufziehen zu lassen!“
    Romano verschränkte die Arme vor der Brust. „Soll das etwa heißen, du würdest während der Trauungszeremonie aufstehen und Einwände gegen unsere Verehelichung erheben?“, fragte er mit einem unseligen Funkeln in den dunklen Augen.
    „Wer weiß!“, platzte Libby in ihrer Rage heraus. „Für mich steht allein Giorgios Interesse im Vordergrund, und komm mir jetzt nicht damit, dass du sein legaler Vormund bist und ich deshalb keine

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