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Julia Extra Band 0293

Julia Extra Band 0293

Titel: Julia Extra Band 0293 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Cox , Anne McAllister , Jackie Braun , Kate Hewitt
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Caitlin.“
    „Ich bin nicht wankelmütig! Und ich finde es hier immer noch sehr schön! In London kann man manchmal kaum atmen … zu viele Menschen, zu viel Verkehr, und jeder ist in seiner ganz eigenen Tretmühle gefangen. Sollte London auch so etwas wie einen positiven Einfluss auf die Seele der Menschen haben, ist er mir bisher verborgen geblieben. Ganz anders als hier.“
    „Aber irgendetwas muss dich ja dahin gezogen haben!“, meinte Flynn kopfschüttelnd und bemüht, ruhig zu bleiben. „Was war es? Ein anderer Mann?“
    „Nein!“ Sie sah ihn entsetzt an, wobei der böige Wind ihr Haar in einen goldenen Fächer zu verwandeln schien, der ihr Gesicht einrahmte. Mit einer ungeduldigen Handbewegung strich sie die Strähnen weg. „Wie hätte ich denn einen anderen Mann kennenlernen sollen? Ich habe doch meine gesamte Freizeit mit dir verbracht, Flynn! Und ich wollte auch nur mit dir zusammen sein.“
    „Du lügst. Eine andere Erklärung gibt es nicht, und du hast die Gegend hier genauso leicht vergessen wie mich.“
    „Ich habe dich nicht vergessen. Ich würde niemals …“
    Sie verstummte, und Flynn verspürte den trügerischen und gefährlichen Drang, sie in die Arme zu schließen. Vorsichtshalber wich er einen Schritt zurück.
    „Keiner wollte, dass wir zusammen sind, Flynn … Weißt du noch, wie schwer man es uns gemacht hat?“ Sie sprach so leise, dass Flynn sie bei dem Heulen des Windes kaum verstehen konnte. „Mein Vater … deine Familie … alle haben ständig versucht, uns auseinanderzubringen.“
    „Netter Versuch, Sweetheart, aber nicht überzeugend. Probier’s noch mal.“
    „Ich war erst achtzehn! Was hätte ich denn tun können? Ich hatte keinen Einfluss und kein Mitspracherecht! Und es war immer sehr offensichtlich, dass deine Familie dich lieber mit jemandem liiert gesehen hätte, der besser zu dir passt – jemand aus deiner eigenen Schicht, nicht die Tochter irgendeines Tagelöhners in der Landwirtschaft! Glaubst du vielleicht, ich wollte warten, bis du dir eine andere suchst? Ja, ich hätte dir sagen sollen, dass wir die Beziehung besser beenden und dass ich weggehen will. Aber … aber ich konnte dir damit einfach nicht gegenübertreten. Wahrscheinlich hältst du mich jetzt für einen furchtbaren Feigling. Doch damals hat mich einfach alles entmutigt, auch die Art, wie mein Vater mit mir umgesprungen ist.“
    „Das hättest du mir mal lieber erzählen sollen, anstatt mich über deine Gefühle im Dunkeln zu lassen!“
    „Damals war es nicht so leicht, mit dir über persönliche Dinge zu reden.“
    „Wieso nicht?“
    Offensichtlich rang Caitlin um eine Antwort, und Flynn spürte die Anspannung so stark, dass es beinah wehtat.
    „Ich … ich dachte, du würdest mich nicht verstehen. Du warst immer so verschlossen, was deine Gefühle betraf, und ich habe befürchtet, du würdest meine Ängste einfach abtun … mir sagen, dass ich dumm sei.“
    „Das hätte ich niemals getan!“, rief Flynn erschrocken.
    „Ich sage dir ja nur, wie ich empfunden habe.“
    „Wenn du das mal vor viereinhalb Jahren getan hättest, anstatt einfach so zu verschwinden. Vielleicht hätten wir die Situation noch zum Guten wenden können. Stattdessen hast du mich verlassen, Caitlin! Ohne ein Wort! Und dann musste ich mir auch noch die Häme von deinem Vater anhören, dass du nun endlich zur Besinnung gekommen wärst und es woanders besser hättest. Natürlich hatte er nicht das geringste Interesse, mir deinen Aufenthaltsort zu verraten.“
    „Es … es tut mir leid, wie sehr, kann ich dir überhaupt nicht sagen.“ Sie lehnte sich an den großen Steinquader hinter sich, und es hatte den Anschein, als hinge sie irgendeinem melancholischen Tagtraum nach, von dem Flynn ausgeschlossen war.
    Am liebsten hätte er sie geschüttelt, und es kostete ihn enorme Anstrengung, es nicht zu tun. Dabei fegte der Wind den Geruch der Gischt heran und sorgte dafür, dass sich noch mehr schmelzende Scheeflocken auf seinem Haar niederließen. „Das war’s also? Das ist alles an Erklärung?“
    „Es … es ist so kalt hier. Wir sollten zurückge…“
    „Hast du nicht gehört, was ich dich gerade gefragt habe?“ Diesmal gelang es ihm nicht, seine Frustration zu verbergen. Was sie ihm erzählt hatte, war einfach nicht ausreichend. Sicher gab es da noch etwas, dass das Geheimnis lüften würde, warum sie ihn verlassen hatte. Und was meinte sie eigentlich mit „verschlossen, was seine Gefühle betraf“? Schließlich

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