Julia Extra Band 0293
Wange.
„Pass auf dich auf. Tu nichts, was ich nicht auch tun würde.“ Theo zwinkerte ihr zu und schloss sie dann fest in die Arme.
Tallie lachte. Sie fühlte sich viel besser, stabiler und wesentlich ausgeglichener.
Sie hatte ihr inneres Gleichgewicht zurückgewonnen – bis sich die Türen des Aufzugs zu ihrem Apartment öffneten und sie Elias dort stehen sah.
9. KAPITEL
„Wo bist du gewesen?“
Das war nicht der richtige Weg, ein Gespräch zu beginnen, Elias wusste das. Aber es war fast zehn Uhr.
Nachdem er Cristina und Mark in ein Flugzeug auf die Bermudas gesetzt hatte und ins Büro zurückgekehrt war, hatte Dyson ihm gesagt, dass Tallie die Firma in Begleitung eines Mannes bereits am Nachmittag verlassen hatte.
„Was für ein Mann?“, fragte er. „Martin?“
„Nein“, erwiderte Dyson. „Ein dunkelhaariger Playboy. Ich habe nicht mit ihm gesprochen.“
Ein Playboy?
Nicht, dass ihn das etwas anging. Tallie hatte jedes Recht der Welt, mit einem Playboy auszugehen.
Aber nicht mitten am Tag. Um diese Zeit hatte sie zu arbeiten, schließlich war sie Präsidentin von Antonides Marine! Wenn sie ihren Job nicht erledigte, sollte sie gefeuert werden.
Elias stürmte in seine Wohnung und rief sie an, um herauszufinden, was eigentlich vor sich ging. Er erreichte nur den Anrufbeantworter.
Fünf Mal!
Wieder zurück im Büro, ließ er sich von Rosie die Nummer von Tallies Mobiltelefon geben. Das Handy war ausgeschaltet.
Wo zum Teufel steckte die perfekte Geschäftsfrau jetzt?
Ging es ihr gut? sorgte er sich. Genau dieser Gedanke hatte ihn schließlich zu ihrem Apartment getrieben. Er wollte nur sicher sein, dass alles in Ordnung war, und sie nicht von einem dunkelhaarigen Fremden angegriffen worden war.
Sie war nicht zu Hause.
Also wartete er. Und wartete. Seit zwei Stunden … und befürchtete die ganze Zeit über das Schlimmste.
Und nun war sie hier, die Haare vom Wind zerzaust, die Wangen rosig von der Sonne und sah einfach atemberaubend aus.
„Elias?“
„Nein, der große böse Wolf“, knurrte er. „Wo warst du? Dyson hat gesagt, du seist heute Nachmittag verschwunden.“
„Ich habe Rosie Bescheid gegeben. Gab es ein Problem?“
„Nein, aber es hätte verflucht noch mal eines geben können.“ Elias wusste, dass er völlig übertrieb, aber er konnte nicht anders. „Wer war der Kerl?“
Tallie starrte ihn an. „Welcher Kerl?“
„Dieser dunkelhaarige Fremde, mit dem du das Büro verlassen hast.“
„Theo“, antwortete sie und schloss die Wohnungstür auf. „Mein Bruder.“
„Theo?“ Er hatte keine Ahnung, warum sich seine Knie plötzlich so weich anfühlten.
„Ja. Er ist unterwegs nach Newport. Wir haben uns seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Er war erschöpft. Deshalb habe ich ihn in meine Wohnung gebracht, damit er ein wenig schlafen kann. Ich bin mitgekommen, weil mein Knöchel wehtat. Und … warum lehnst du eigentlich mit dem Rücken gegen die Tür?“
Weil es ihm besser erschien, als zu ihr zu gehen, ihr die Kleider vom Leib zu reißen und wilden leidenschaftlichen Sex mit ihr zu haben. Doch in der Sekunde, als er das dachte, wusste er, dass er falschlag. Es gab keine bessere Idee, als mit Tallie zu schlafen.
„Tue ich gar nicht“, meinte er und stieß sich von der Tür ab, schlenderte auf Tallie zu und schloss sie in die Arme.
Zum ersten Mal hatte er heute das Gefühl, das Richtige zu tun.
„Elias!“ Einen Moment versteifte sie sich, dann überließ sie sich der Umarmung. Sie schlang die Arme um seinen Nacken, drückte sich an ihn und küsste ihn.
Tallie zu küssen, Tallie zu berühren, sein Gesicht an ihrem Hals zu verbergen, fühlte sich an wie nach Hause zu kommen.
Und sie erwiderte seine Küsse.
Sie schien ebenso zu empfinden wie er, zerrte sein Hemd aus dem Hosenbund, fuhr mit den Händen darunter und streichelte seine warme Haut. Er tat es ihr gleich. Knöpfe wurden geöffnet, Reißverschlüsse nach unten gezogen.
„Tallie!“
„Mmm?“
„Wir schaffen es nicht bis zum Bett, wenn du … Tal!“ Seine Stimme brach, während er um Selbstkontrolle rang.
Sie hielt inne, zog die Hände zurück und hielt sie in die Luft wie ein Bankräuber, der vom Sheriff gestellt wurde. Klar zu denken und Tallie zu lieben schlossen einander aus.
Andererseits, wer wollte schon klar denken?
Er hob sie hoch, hastete zum Schlafzimmer hinüber und ließ sie auf das Bett gleiten.
„Okay, wo waren wir?“, fragte sie lächelnd. „Ach, jetzt fällt es mir wieder
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