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Julia Extra Band 0297

Julia Extra Band 0297

Titel: Julia Extra Band 0297 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Miranda Lee , Annie West , Jennie Lucas
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er fest und musterte die extrem hohen Absätze.
    Alice umklammerte die Tür noch fester. „Jemanden zu beleidigen, den man seit zehn Jahren nicht gesehen hat, entspricht nicht der traditionellen Begrüßung in England. Oder weißt du nicht mehr, was sich gehört?“
    Aber Kyros beachtete sie kaum. Stattdessen fuhr er fort, sie eindringlich zu mustern, als würde seine Sicht sich plötzlich klären und die Frau, die er eigentlich erwartet hatte, erscheinen. Die Alice, die er gekannt hatte, war rein und unschuldig gewesen. Blonde Haare fielen offen bis zur Taille und waren nicht zu einer aberwitzigen Kreation aus Schleifen und Locken aufgetürmt. Sie hätte ein hübsches Sommerkleid aus Baumwolle oder einen adretten kurzen Rock und ein schlichtes T-Shirt getragen. Auf keinen Fall hätte sie etwas so Offenherziges angezogen. Das hätte er niemals erlaubt.
    Seine Augen blitzten auf, als ihre Blicke sich trafen. „Okay, Alice, wenn du auf Konventionen Wert legst, dann sollst du sie bekommen.“ Noch einmal betrachtete er sie eingehend, verlor sich fast in dem Anblick ihrer zarten hellen Haut. „Lange nicht gesehen“, murmelte er spöttisch. „Sagt man das nicht nach so vielen Jahren?“
    „Ich war mir nicht sicher, dass du wirklich kommst“, meinte sie.
    „Aber ich habe dir doch gesagt, ich bin auf der Durchreise.“
    „Ja, ich weiß.“ Er könne auf einen Sprung vorbeischauen, hatte er gesagt, als sei ihm die Idee erst eben gekommen. Betonte er absichtlich die Tatsache, dass er nicht extra ihretwegen herkam? Nur für den Fall, dass sie die falschen Schlüsse zog? Er hatte ihr nicht einmal gesagt, ob er alleine oder in Begleitung kommen würde. Sie spähte über seine Schulter, als erwarte sie, eine exotische griechische Schönheit zu sehen, die ihm gehorsam folgte. Zu ihrer Erleichterung stand dort niemand.
    Es war nicht gerade die herzlichste Begrüßung, die Kyros je erfahren hatte. Theoretisch hatte er natürlich gewusst, dass sie ihn nicht mit offenen Armen empfangen würde. Dennoch wunderte er sich über ihre Kühlheit. Sorgte sie sich vielleicht um ihre Eltern und ihre Reaktion auf seinen Besuch? „Deine Mutter und dein Vater … Sind sie zu Hause?“
    „Nein. Dad hat sich für eine frühe Pensionierung entschieden. Jetzt genießen meine Eltern das Leben in vollen Zügen und machen Ferien auf den Malediven!“ Warum erzählte sie ihm das eigentlich?
    Kyros’ Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. Es überraschte ihn, dass ein so gesunder Mann wie ihr Vater vorzeitig in Rente ging. „Und nun wohnst du hier?“, fragte er. „Bei deinen Eltern?“
    Vielleicht reagierte sie ja überempfindlich … aber seine Worte klangen, als sei sie eine alte Jungfer, die zu ihren Eltern nach Hause gerannt war, weil ihre romantischen Träume nicht wahr geworden waren. Alice lachte. „Nein, natürlich lebe ich nicht hier. Ich besitze ein Apartment in London. Ich bin nur für diese Party zurückgekommen.“
    „Und du hast immer noch vor, dort hinzugehen?“
    „Dachtest du, ich würde absagen, weil du dich angekündigt hast?“
    Er lächelte langsam. „Warum nicht?“
    Seine Arroganz hätte sie wütend machen müssen, doch ein winziger Teil von ihr hatte genau darüber nachgedacht. Hatte sie nicht das überwältigende Bedürfnis verspürt, Kirsty zu bitten, sich in ihrem eigenen Haus aufzubrezeln? Damit sie ein wenig Zeit mit dem dunkeläugigen Griechen verbringen konnte, den sie nie so ganz vergessen hatte?
    Sie hatte sich eingeredet, dass es normal sei, alles über das vergangene Leben des anderen erfahren zu wollen. Vielleicht half es ihr sogar dabei, einen würdigen Abschluss für ihre Beziehung zu finden. Diesmal für immer. Allerdings gingen alle Überlegungen an der Realität vorbei. Es gab nur einen Grund, warum sie Kyros wiedersehen wollte … und der hatte nichts mit Reden zu tun, sondern vielmehr mit seinem allzu verführerischen Sex-Appeal. „Tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen“, brachte sie hervor.
    „Ah, aber du hast mich nie enttäuscht, Alice“, sagte er sanft. „Damals nicht und ganz bestimmt nicht heute … trotz deines liederlichen Outfits.“
    Wieder ließ er seinen Blick über ihren Körper wandern. Unbehaglich fragte Alice sich, warum sie keinen Morgenmantel übergezogen hatte. Die Tür in diesem Aufzug zu öffnen entsprang einer rebellischen Geste. Sieh her, schien sie zu besagen, ich bin zwar fast dreißig und unverheiratet, meine Figur ist aber immer noch schlank, und die

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