Julia Extra Band 0297

dem Entschluss gekommen, dass die Wahrheit immer das Beste ist.“
    Wieder sah sie Hilfe suchend zu Paolo, und er nahm ihre Hand. Es gab keine Geheimnisse mehr zwischen ihnen. Er war ihr Beschützer, ihr Liebster, ihr Mann.
    Und er war der aufregendste Mann, den sie sich wünschen konnte. In der vergangenen Nacht hatten sie sich drei Mal geliebt. Sie konnte einfach nicht genug von ihm bekommen.
    Zu ihrem Glück genoss er nichts mehr, als sie so oft wie möglich zu befriedigen …
    Plötzlich wurde ihr heiß, und er lächelte sie wissend an. Das sagte ihr, dass sie auch in der kommenden Nacht zu ihrem Genuss kommen würde.
    Dann wurde er wieder ernst. Einen Moment sahen sie sich in die Augen und sammelten ihren Mut.
    Schließlich wandte Paolo sich an Alexander. „Die Wahrheit ist, dass du unser Sohn bist“, begann er sanft.
    Der Junge sah ihn nur mit großen Augen stumm an.
    „Ich weiß, dass es für dich ein Schock ist“, meinte Paolo und rieb sich den Nacken. „Ich weiß es ja auch erst seit ungefähr zwei Monaten.“
    Isabelle stand auf und kniete sich vor ihren Sohn. „Es gibt so viel zu erklären, mein Kleiner, aber eins musst du wissen: Maxim und Karin haben dich geliebt, als wärst du ihr eigenes Kind gewesen.“
    „Das weiß ich doch alles“, erwiderte Alexander ziemlich unbeeindruckt. „Ich dachte nur, ich dürfte nicht darüber reden.“
    Beinah wäre sie umgefallen. „Du weißt es? Was genau meinst du damit?“
    „Karin und Maxim haben mir vor einigen Monaten die Wahrheit gesagt. Sie meinten, ich wäre jetzt alt genug, um zu erfahren, dass du meine leibliche Mutter bist. Und sie haben gesagt, ich dürfte niemals darüber reden. Es hätte dir nämlich das Herz gebrochen, mich an sie abzugeben.“
    Verwirrt sah Isabelle zu Paolo, der genauso überrascht wirkte wie sie.
    Auch Alexander sah zu seinem Vater. „Als du mich befreit hast, habe ich mir schon gedacht, dass du vielleicht mein Vater sein könntest, weil wir uns so ähnlich sehen. Ich hätte gern gefragt, aber ich hatte meinen Eltern doch versprochen, nie etwas zu sagen. Aber jetzt“, wieder grinste er spitzbübisch, „habt ihr ja selbst davon angefangen. Also kann ich so viel darüber reden, wie ich möchte. Zuerst möchte ich aber mein Eis. So eine Krönung wie heute ist ganz schön langwei… ich meine anstrengend.“
    Als auf Alexanders Läuten ein Lakai erschien, bestellte der Junge bei ihm drei Portionen Eiscreme.
    „Oder möchtest du zwei Portionen haben … Maman?“, fragte er dann. „Ich habe zufällig gehört, wie Grandmère sagte, du müsstest jetzt für zwei essen.“
    Verwundert betrachtete Isabelle ihren Sohn. Er hatte also schon seit einiger Zeit gewusst, wer seine richtige Mutter war! Und offensichtlich wusste er auch, dass er bald einen Bruder oder eine Schwester bekommen würde.
    Alles war also in Ordnung. Mehr als nur in Ordnung.
    Mit Paolo an ihrer Seite und den Kindern würde ihr Leben einfach perfekt sein.
    Für immer.
    – ENDE –