Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 0300

Julia Extra Band 0300

Titel: Julia Extra Band 0300 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mayo , Kim Lawrence , Julia James , Michelle Reid
Vom Netzwerk:
nur, wir könnten genauso gut hier in der Villa bleiben.“
    Bevor sie realisierte, was Luc vorhatte, riss er sie in seine Arme und presste seinen Mund auf ihre Lippen. Ihr stockte der Atem, und um sie herum vernahm sie unterdrücktes Gemurmel.
    Im nächsten Augenblick breitete sich eine wohlige Wärme in ihrem Innern aus, und Lizzy gab sich ihm widerstandslos hin. Das leise Gelächter der Gäste nahm sie wie aus weiter Ferne wahr.
    Erst nach einer Weile ließ Luc sie wieder los. „Die Show muss weitergehen!“, raunte er ihr zu.
    Zutiefst verwirrt über diese eindrucksvolle öffentliche Ermahnung, nickte Lizzy. Ihre Wangen waren gerötet, als sie sich von Luc an den applaudierenden Menschen vorbei zur Haustür führen ließ. Draußen auf dem Rasen wartete schon der startbereite Helikopter auf sie.
    Ruckartig drehte sie sich zu Luc um. „Ich kann nicht abreisen, ohne mit meinem Vater zu sprechen.“
    Er zuckte unmerklich zusammen. „Dein Vater hat sich schon verabschiedet, um seinen Flug zurück nach Gatwick zu bekommen“, informierte er sie tonlos.
    Eine gefühlte Minute lang bekam Lizzy keine Luft mehr. Diese Zurückweisung war an Härte nicht mehr zu übertreffen. Alle Farbe wich aus ihrem Gesicht, und Lizzy schwankte leicht.
    Mit einem unterdrückten Fluch packte Luc sie am Arm und führte sie eilig zu dem Hubschrauber. Schon wenige Minuten später schwebten sie über den Comer See, auf dem eine regelrechte Armada von angemieteten Booten vor sich hindümpelte. Ohne Zweifel zahlreiche Medienvertreter, die auf einen Schnappschuss des Brautpaares hofften.
    Neben ihr richtete Luc sich kerzengerade auf. „Ignoriere sie einfach“, riet er ihr. „Schon bald werden sie dieses Spiels überdrüssig werden und sich der nächsten Sensation widmen.“
    „Er ist gegangen, ohne sich von mir zu verabschieden“, flüsterte sie wie benommen.
    „Immerhin muss er eine Firma retten.“ Ein kläglicher Versuch, sie zu trösten. „Du wirst einsehen, dass Hadley’s jetzt höchste Priorität für ihn hat.“
    „Danke für diese Erklärung.“ Und das meinte sie ganz ernst.
    Von da an setzten sie ihre Reise hauptsächlich schweigend fort, und schon eine Stunde später erreichten sie Linate Air port, wo ein Privatjet mit dem glänzenden Logo der de Santis für sie bereitstand. Der Innenraum des Fliegers war luxuriös ausgestattet, und das Bordpersonal las ihnen jeden Wunsch von den Lippen ab.
    Der Start verlief reibungslos, aber Lizzy konnte nur darüber nachdenken, dass dies der schlimmste Tag ihres Lebens war. Sie fühlte sich wie nach einem schweren Flugzeugunglück – wie ein verletzter Beteiligter, der wie ferngesteuert umherirrte und nur noch instinktiv handeln konnte.
    „Ich habe ihn fortgeschickt, als du dich umgezogen hast“, unterbrach Luc die Stille.
    „Wieso?“, fragte sie fassungslos.
    In seinen Augen blitzte es auf. „Seine Anwesenheit hat dich aufgeregt.“
    „Er ist mein Vater!“
    „Und ich bin dein Ehemann“, konterte er. „Es ist meine Pflicht, auf dich aufzupassen.“
    Hasserfüllt blickte sie ihn an. „Wenn mich jemand aufregt, bist du es! Wirst du mich jetzt etwa auch von deiner Anwesenheit befreien?“
    „Nicht solange wir uns in dieser schwindelerregenden Höhe befinden“, gab er lächelnd zurück, wurde sogleich aber wieder ernst. „Sei mir gegenüber nicht so aggressiv, Elizabeth. Erkläre mir lieber, warum dein Vater glaubt, dich so behandeln zu können, wie er es heute getan hat!“
    Stockend berichtete sie ihm vom Verrat ihrer Mutter, und wie sehr ihr Vater unter der Vergangenheit litt. Dabei vermied sie es, ihn anzusehen, und so entging ihr auch, welche Gefühle sich auf Lucs Gesicht widerspiegelten.
    „Du erkennst also“, schloss sie, „er sieht in Bezug auf meinen Charakter seine schlimmsten Befürchtungen bestätigt.“
    Der Steward brachte ihnen Kaffee und Sandwiches, doch Luc schickte ihn weg und schenkte den Kaffee selbst ein.
    „Bist du deiner Mutter optisch sehr ähnlich?“, wollte er von Lizzy wissen.
    Sie nickte. „Ich erinnere ihn praktisch ständig an das, was sie ihm angetan hat.“
    Er reichte ihr eine Tasse. „Und wo lebt sie jetzt?“
    „Sie ist vor zwei Jahren gestorben“, antwortete sie mit leiser Stimme und trank einen Schluck. Spontan verzog sie das Gesicht, als der bittersüße Geschmack ihre Sinne erreichte. „Du hast Zucker hineingetan.“
    „Nimmst du keinen Zucker?“
    „Nein. Du etwa?“
    Er lehnte sich mit seiner Tasse in der Hand zurück.

Weitere Kostenlose Bücher