Julia Extra Band 0300
Dann stützte er seinen Kopf in die Hand und betrachtete ihre rotbraunen Haare.
„ Bellissima“, gurrte er. „ La signora bella de Santis.“
„Hör damit auf, mich schön zu nennen!“
„Du bist wirklich komisch.“ Lächelnd strich er ihr eine Locke aus dem Gesicht. „Du hast das hübscheste Gesicht, das ich jemals gesehen habe, und trotzdem wehrst du dich mit aller Macht gegen Komplimente. Ich würde zu gern wissen, warum das so ist.“
„Mir liegt es nur nicht, auf irgendwelche Schmeicheleien einzugehen.“ Die Haarsträhne fiel ihr wieder in die Stirn, und Lizzy wischte sie ungeduldig fort. „Nur weil du …“
Ihre Stimme erstarb. Hastig biss Lizzy sich auf die Lippe, bevor sie zu viel verriet.
Ungeniert rückte Luc etwas näher an sie heran. „Weil ich was?“
„Weil wir verheiratet sind, und weil wir hier zusammen festsitzen.“ Sie zuckte zusammen, als er ein Bein über ihre Schenkel schob. „Was machst du da?“
„Ich mache es mir mit meiner Frau gemütlich.“
Sie wollte es eigentlich nicht zulassen, trotzdem ließ sie sich von Luc zu einem sanften intimen Kuss verführen. Er drückte Lizzy zurück in die Kissen und lachte leise.
„Keine Panik“, sagte er. „Ich werde dir nicht wehtun.“
Sie spürte, wie sein Herz pochte, und musste sich zusammenreißen, um ihrer Gier nach Sinnlichkeit nicht kopflos nachzugeben.
„Es ist doch völlig natürlich, den Mann zu küssen, mit dem man aufwacht“, fuhr er schmunzelnd fort. „Aber ich merke schon, dir ist es lieber, wenn ich das Küssen übernehme.“ Wieder lachte er. „Das ist zwar nicht ganz fair, cara, aber gut.“ Erneut küsste er Lizzy, und dieses Mal nahm er sich etwas mehr Zeit dafür.
„Kein übler Start für einen neuen Tag“, murmelte er.
„Aber draußen ist es noch dunkel“, protestierte sie mit schwacher Stimme.
„Trotzdem ist es schon nach Mitternacht“, erklärte Luc. „Du hast stundenlang geschlafen und unser erstes Abendessen als Mann und Frau verpasst. Hätte ich geahnt, dass meine Braut den Umgang mit Alkohol überhaupt nicht gewohnt ist …“
„Mittlerweile habe ich aber großen Hunger“, gab sie zu und war stolz darauf, ihre innere Erregung so gut verbergen zu können. „Also, wenn du mich bitte loslassen und vom Bett …“
Sein energisches Kopfschütteln ließ sie verstummen. „Entspanne dich! Ich werde unsere Ehe nicht an einem unromantischen Ort wie diesem hier vollziehen. Obwohl ich nichts dagegen habe, noch ein wenig Zärtlichkeiten auszutauschen.“ Er senkte den Kopf, aber seine Liebkosungen waren mittlerweile alles andere als behutsam und vorsichtig.
Überwältigt krallte Lizzy sich mit beiden Händen in die Bettdecke und rief sich in Erinnerung, dass sie trotz ihrer Erregung auf keinen Fall hier und jetzt mit Luc schlafen wollte. Doch dann spürte sie Lucs Hände an ihren nackten Schenkeln, und das Verlangen kehrte zurück.
„Du fühlst dich an wie Seide“, hauchte er und bahnte sich mit beeindruckender Selbstsicherheit einen Weg zu ihrer Weiblichkeit.
Lizzy wurde halb wahnsinnig vor Lust und bekam nur noch entfernt mit, wie Luc ihr gekonnt eben diese Lust bereitete. Zweimal versuchte sie halbherzig, seine Hand beiseitezuschieben, dann schrie sie erregt auf und gab sich seinen Berührungen hin. Es war ihr nicht länger möglich, sich gegen die Gefühle zu wehren, die Luc in ihr erweckte. Sie konnte ihn nicht mehr stoppen – und sie wollte es auch gar nicht. Ihr gefiel diese neue Seite, die sie an sich selbst entdeckte, und die Realität war weit, weit entfernt. Um sie herum gab es ausschließlich lustvolle Hitze …
Trotzdem holte die Wirklichkeit sie irgendwann ein, und Lizzy rückte schwer atmend von ihm ab, um sich nicht völlig in seinen Zärtlichkeiten zu verlieren. Sofort, nachdem sich ihr Verstand wieder eingeschaltet hatte, war ihr die Situation unendlich peinlich. Verunsichert sah sie Luc an, der einen leicht ärgerlichen Eindruck machte.
„Du hältst das wohl für amüsant, den Dingen Einhalt zu gebieten, wenn es gerade Spaß macht?“, wollte er wissen.
Er war wirklich sauer. Seine Frage traf Lizzy wie ein Schlag. „Du verstehst das nicht“, begann sie.
„Ich erkenne eine kleine Verführerin auf den ersten Blick“, entgegnete er zynisch.
Hinter sich hörte sie, wie er vom Bett aufstand. Eilig streifte sie ihr Oberteil, das neben dem Bett auf einem Stuhl lag, über.
„Ein Mann, der seine Versprechen nicht hält, hat es nicht anders verdient“, sagte sie
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