Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 0301

Julia Extra Band 0301

Titel: Julia Extra Band 0301 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens , Sharon Kendrick , Anne McAllister , Jessica Hart
Vom Netzwerk:
Fassade einige sehr viel weniger harmlose Gedanken schwelten. Langsam nahm er ihre Hand, und Tara schnappte atemlos nach Luft. Dann ließ er sie wieder los, und sie senkte den Blick, so als hätten seine Finger einen Abdruck auf ihrer Haut hinterlassen. Sie konnte kaum fassen, dass der Graf von Ferranbeaux sie tatsächlich berührt hatte. Er wandte sich wieder dem lebhaften Gespräch zwischen Freya und Guy zu und überließ es ihr, auf seine sinnlichen Lippen beim Sprechen zu sehen, seinen männlich-herben Duft einzuatmen und weiter zu träumen.
    Wie hätte sie auch ahnen sollen, dass er sich plötzlich zu ihr umdrehte und sie dabei ertappte, wie sie ihn anstarrte? Glücklicherweise machte er keine Bemerkung, die sie erneut in Verlegenheit gebracht hätte, doch er hob wissend eine Augenbraue, so als könne er ihre Gedanken lesen.
    Mit brennenden Wangen wandte Tara das Gesicht ab und zog sich zurück in ihre Gedankenwelt, in der sie die wildesten Fantasien ausleben konnte – von einem älteren, erfahrenen Mann, der sich in ein junges, unerfahrenes Mädchen verliebte.
    Freyas Stimme riss sie unsanft aus ihren Träumen.
    „Komm schon, Tara. Trink endlich aus.“
    Vor Verlegenheit hätte Tara sich am liebsten verkrochen, als jetzt jeder sie anstarrte. Aus Furcht, sich lächerlich zu machen, hatte sie versucht, mit Freyas Tempo beim Trinken mitzuhalten, doch es war ihr unmöglich gewesen. So hatte sie ihr Glas immer wieder in die neben ihr stehenden Pflanzenkübel geleert. Jetzt jedoch, da alle Augen auf ihr lagen, blieb ihr nichts anderes, als ihren Champagner in einem Zug auszutrinken.
    Zu ihrer Überraschung nahm Lucian ihr die Flöte aus der Hand, bevor sie sie an die Lippen setzen konnte. „Wir sollten nicht zu viele Pflanzen töten“, murmelte er und trank das Glas leer. „Sonst lassen sie uns vielleicht nicht wieder in den Club hinein.“
    „Wären Sie traurig darüber?“ Sofort machte Tara sich Sorgen, dass sie ihn beleidigt haben könnte.
    Er lehnte sich zu ihr, und sein warmer Atem kitzelte ihre Wange. „Aber nein, überhaupt nicht.“
    Obwohl er sich sofort wieder aufrichtete, genoss Tara diesen kurzen Moment der Vertrautheit mit ihm. Natürlich wusste sie, dass dies zu nichts führen würde, dennoch versuchte sie, so gut wie nur möglich auszusehen. Sie zupfte Top und Rock zurecht. Lucien sollte sich ihretwegen nicht schämen müssen. Er war so elegant, und sie mochte ihn bereits zu sehr, um ihn in Verlegenheit zu bringen. Auch wenn er sich schon morgen nicht mehr an sie erinnern würde. Es war wohl besser, sich von nun an für den Rest des Abends mehr oder weniger unsichtbar zu machen.
    Sie verließen die Bar und gingen in ein schickes Restaurant, und Tara achtete sehr darauf, sich richtig zu benehmen. Lucien war nett genug, Pâté auf ihren Toast zu streichen, als sie zu Messer und Gabel greifen wollte. Sie streckte die Hand nach dem Brotkorb aus, zog sie aber sofort wieder zurück, als Freya sie warnend anschaute. Sie hatten abgemacht, dass Tara nichts mehr an Gewicht zulegen durfte.
    „Sie sind doch noch nicht fertig mit Essen, hoffe ich?“ Lucien lächelte sie aufmunternd an, als sie ihre Serviette zur Seite legte. „Hier, probieren Sie von dem Spargel, der kann Ihnen nicht schaden.“
    Wenn ausgelassene Butter heruntertropfte? Tara schüttelte den Kopf. Doch Lucien bestand darauf, sie mit der Spargelstange zu füttern. Er tupfte ihr sogar den Buttertropfen mit seiner Serviette fort, der an ihrem Mundwinkel herablief, strich ihr mit dem Daumen über die Lippen und schaute ihr dabei tief in die Augen. Wieder begannen ihre Wangen zu brennen, als heiße Wellen ihren Körper durchfuhren. Sollte es eine sinnlichere Botschaft geben, die ein Mann einer Frau senden konnte, so konnte Tara sich nicht vorstellen, was das sein müsste. Allerdings wusste sie auch nicht, wie sie darauf reagieren sollte. Sie wusste nur, dass sie nichts anderes wünschte, als dass diese Nacht nie vorbeigehen würde.
    Sobald sie zu Ende gegessen hatte, schlug Freya vor, zu einem Jazzclub weiterzuziehen, der bis in die frühen Morgenstunden geöffnet hatte.
    „Schauen Sie nicht so besorgt drein“, sagte Lucien zu Tara, als er ihre entsetzte Miene sah. „Sie kommen mit mir nach Hause.“
    Und die tiefe Falte auf ihrer Stirn glättete sich. Sie war Lucien so dankbar. Früh nach Hause, sicher und allein mit ihren Träumen … das war genau das, was sie sich wünschte.

2. KAPITEL
    Tara war so erleichtert, dass Lucien sie nach

Weitere Kostenlose Bücher