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Julia Extra Band 0303

Julia Extra Band 0303

Titel: Julia Extra Band 0303 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence , Barbara Hannay , Jennie Lucas , Valerie Parv
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die einzige Person, die nicht plötzlich auf Zehenspitzen um mich herumschleicht.“
    Das stimmt nicht ganz, dachte Cesare im nächsten Moment. Es hatte da noch jemanden gegeben …
    Er kniff die Augen zusammen, aber das löschte nicht die Stimme in seinem Kopf aus, die ihn Tag und Nacht verfolgte. Zwischendurch hatte er sich sogar eingeredet, die geheimnisvolle Fremde sei nur ein Produkt seiner überschäumenden erotischen Fantasie gewesen, doch dann würde er sich nicht an jedes noch so winzige Detail ihres Zusammenseins erinnern können. Oder an ihren zarten Duft …
    Und sie hatte ihm Dinge an den Kopf geworfen, die sonst niemand wagen würde, ihm ins Gesicht zu sagen. Seine sorgfältig errichteten Mauern, hinter denen er sich vor der Welt verschanzte, hatte sie mit einer stürmischen Aktion zu Fall gebracht und ihn damit dem Schmerz ausgeliefert, vor dem er sich hatte schützen wollen.
    Der Pein, sich der Realität stellen zu müssen …
    Aber jedes ihrer Worte und jede noch so rüde Anschuldigung entsprachen der Wahrheit. Und der Sex mit ihr war eine ganz besondere Erfahrung gewesen. Eine, die er trotz der qualvollen Begleitumstände gern wiederholt hätte …
    Um Cesares herben Mund spielte ein schwaches Lächeln, das Sams Herz sofort höher schlagen ließ.Woran er wohl gerade dachte?
    „Das ist nicht erst seit Ihrer Erblindung so“, behauptete Tim gelassen und brachte damit gleich zwei Zuhörer abrupt in die Wirklichkeit zurück. „Seit ich Sie kenne, tritt jeder in Ihrer Gegenwart so geräuschlos wie möglich auf. Die meisten Menschen fürchten sich vor Ihnen zu Tode.“
    „Wollen Sie mir auf diesem Weg schonend beibringen, dass ich schon immer ein Monster war?“, fragte Cesare sarkastisch.
    „Ich will damit sagen, dass Sie ein Mensch sind, der sich selbst hohe Ziele steckt und schier Unglaubliches abverlangt und dasselbe natürlich auch von anderen erwartet. Nur leider hat nicht jeder Ihr Potenzial, Cesare.“ Das klang fast tröstend, und der hochgewachsene Mann lachte hart auf.
    Es kostete ihn wirklich einiges, seine Dämonen zu bekämpfen und zu überwinden, nachdem er sein Augenlicht verlor. Aber das hatte sein unerschrockener Berater wahrscheinlich gar nicht gemeint, dieser unverschämte Kerl!
    „Um noch mal auf das Mädchen zurückzukommen …“
    „Überspannen Sie den Bogen nicht, Tim!“, warnte Cesare und trommelte nervös mit den Fingerspitzen auf die Schreibtischplatte. „Sie kennen meine Meinung. Also, warum meine Zeit verschwenden und die jener Frau?“
    „Sie ist eigentlich gar nicht von der Agentur geschickt worden, sondern eher irrtümlich hier gelandet. Ihr Name ist Sam …“ Er schluckte trocken, angesichts der unnachgiebigen Miene seines Arbeitgebers und nahm sich vor, nur noch einen allerletzten Versuch zu wagen. „Sie müssen sie doch nicht mehr als ein, zwei Minuten sehen und …“ Entsetzt über seinen Fauxpas brach er ab. „Ich meine natürlich …“
    „Ich weiß genau, was Sie meinen, Timothy !“, unterbrach Cesare ihn grob, doch in seiner Stimme schwang ein Funken Amüsement mit. „Ich wünschte nur, Sie würden endlich aufhören, so krampfhaft zu versuchen, meine Gefühle zu schonen. Das wäre für mich sehr viel erholsamer, glauben Sie es mir. Okay, ich werde sie zwar nicht sehen , aber ihr für eben jene ein, zwei Minuten gnädig mein Ohr leihen. Endlich zu frieden, Sie Quälgeist?“
    „Ja, Sir … Sie werden es bestimmt nicht bereuen.“
    „Ah, Sie sind also wirklich der Meinung, diese eine Frau unterscheidet sich tatsächlich von ihrer nervigen, unfähigen Geschlechtsgenossin, die aus falsch verstandenen mütterlichen Instinkten jede zweite Seite in meinem Terminkalender freihielt, nur um mich zu schonen? Egal, wie sauer ich war und womit ich gedroht habe …“
    „Mit allem Respekt, Cesare, Sie waren entsetzlich rüde zu ihr.“
    „Mir völlig egal!“
    „Und dieses arme Ding ist immer noch verliebt in Sie!“ Tim seufzte elegisch. „ Ihre Probleme möchte ich haben!“
    Cesare schnaubte abfällig. „Wie können Sie diese romantische Gefühlsduselei Liebe nennen? Also los, Timothy … dann mal rein mit Ihrem Schützling!“

2. KAPITEL
    „Keine Angst, ich werde mich nicht in Sie verlieben!“
    Sam fühlte sich sehr sicher bei diesem Statement, was nicht der Fall gewesen wäre, hätte er von Lust geredet. Denn die hatte sie in der Sekunde überfallen, und zwar mit aller Macht, als sie Cesare Brunelli zum ersten Mal gegenüberstand.
    Aber Liebe hatte

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