Julia Extra Band 0305
appetito . Lassen Sie es sich schmecken.“ Der Ober hatte den Fisch serviert, der kunstvoll angerichtet war.
Dante hob seine Gabel, schaute auf seinen Teller, und ein aufrichtiges Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. Faye überlegte, ob dies noch einer seiner gezielten Versuche war, sie anzumachen, denn es funktionierte verdammt gut. Sie zwang sich, den Blick abzuwenden, während ihre widerstreitenden Gefühle sie schwindeln ließen. Das hier ist der Mann, mit dem du geschlafen hast und der dich danach verlassen hat.
„Bist du nicht hungrig?“
Sie schüttelte den Kopf. Er schien gekränkt, als er sah, wie sie ihr Essen auf dem Teller hin und her schob. Sie wusste nur allzu gut, wie wichtig es für ihn war, dass seinen Gästen ihr Essen schmeckte. Doch das war ihr jetzt egal.
„Entgegen der üblichen Meinung findet ein Mann, der eine Frau zum Essen ausführt, es nicht verlockend, wenn sie nicht einmal ein Salatblatt isst.“
„Ich bin nicht zu deinem Vergnügen hier.“
„Ach nein?“ Er legte sein Besteck ab und schenkte ihr seine ungeteilte Aufmerksamkeit.
Sein Blick sandte ihr einen Schauer über den Rücken. Plötzlich spürte sie den zarten Stoff, der ihre Brüste bedeckte, und die kühle Luft im Restaurant.
„Nein, bin ich nicht.“ Sie konzentrierte sich auf ihr Mineralwasser und nippte daran. „Ich bin hier, weil du heute Nachmittag bei unserem Treffen erwähntest, dass du mir etwas zu sagen hast.“
„Ach.“ Sein kurzes Schweigen wirkte überheblich. „Dann ziehst du es also vor, zuerst die Idee zu verdauen, bevor du gegessen hast? Aber Geduld wird belohnt.“
Wirklich?, überlegte sie. Und was hatte es ihr gebracht, all die Monate auf einen Anruf von ihm zu hoffen?
Dante winkte den Ober zu sich und sagte ein paar Worte auf Italienisch zu ihm.
„Vor sechs Jahren bist du hergekommen, um in meinem Marketing-Team mitzuarbeiten. Und du hast sehr deutlich gemacht, dass dein Interesse darin besteht … nun, wie soll ich sagen … einmal andere Erfahrungen zu sammeln . Als du dieses Ziel erreicht hattest, bist du verschwunden.“ Nachdenklich hielt er inne. „Und trotzdem glaubst du das Wissen zu haben, ein Unternehmen erfolgreich zu führen? Wärest du länger geblieben und hättest ein bisschen besser aufgepasst, stünde dein Restaurant vielleicht jetzt nicht so schlecht da.“
Sie hatte genug gehört. War er wirklich so eingebildet zu glauben, die Katastrophe hätte abgewandt werden können, wäre sie länger hiergeblieben? Und hatte er tatsächlich erwartet, dass sie bleiben und seine Ablehnung ertragen würde, nachdem er ihr praktisch schon die Koffer vor die Tür gestellt hatte? Ungläubig schüttelte sie den Kopf.
„Trotz deines Scheiterns ist das Matteson’s eine ausgezeichnete Adresse“, fuhr er fort.
Nicht schon wieder, dachte sie. Er will mich nur davon überzeugen, dass ich unfähig bin und mir nichts anderes übrig bleibt als zu verkaufen.
„Daher bin ich bereit, eine kleine Vorauszahlung auf dein Geschäftskonto zu leisten, und der Rest der Summe, die du wünschst, folgt dann in einem Monat.“
„Wirklich?“ Faye war so verblüfft, dass sie fast ihr Glas umgestoßen hätte. Zuvor hatte er doch rundheraus abgelehnt. Das ergab keinen Sinn, zumal er ihren Vorschlag noch nicht einmal angeschaut hatte.
„Unter einer Bedingung“, fuhr er fort, und seine Augen funkelten herausfordernd. „Du wirst für diesen einen Monat wieder da anfangen, wo du damals aufgehört hast, und alles lernen, was du brauchst, um das Matteson’s zum Erfolg zu führen. Dann, und nur dann, werde ich dir die gesamte Summe leihen, die du forderst. Wenn du nach Hause kommst, wirst du noch einen weiteren Monat Zeit haben, deinen Gewinn zu verdoppeln.“
Faye sah ihn an und suchte in seiner Miene nach einem Anzeichen dafür, dass dies alles nur ein Scherz war. Doch erfolglos.
„Und wenn ich es nicht schaffe?“
„Dann gehört das Restaurant mir.“
3. KAPITEL
Sie sollte also da weitermachen, wo sie aufgehört hatte? Die Brust wurde ihr eng bei diesem Gedanken. Damit meinte Dante doch nicht etwa …? Faye schüttelte sich. Er hatte über ihre Erfahrung bei der Arbeit gesprochen. Und trotzdem beunruhigte sie die Vorstellung, wieder im Il Maia zu wohnen, in diesem Hotel, wo sie die schönsten und die schlimmsten Wochen ihres Lebens verbracht hatte. Wo würde sie selbst am Ende dieses Monats stehen? Wie sollte sie diesem Mann jeden Tag gegenübertreten können, da sie doch hin und her
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