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Julia Extra Band 0305

Julia Extra Band 0305

Titel: Julia Extra Band 0305 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish Wylie , Kate Hewitt , Sabrina Philips , Valerie Parv
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geben. Zunächst war sie lediglich entmutigt und besorgt gewesen. Inzwischen war sie verzweifelt.
    Sie hatte tatsächlich keine andere Wahl – sonst würde sie zusehen müssen, wie ihr Restaurant, das der Familie gehörte, bankrottging. Und das war keine Alternative. Nicht nur, weil sie sich als Tochter verpflichtet fühlte, das Matteson’s zu retten, sondern weil sie das Restaurant liebte und es ihr Spaß machte, wenn die Menschen dort das gute Essen genossen. So wie es früher im Matteson’s gewesen war. Deshalb blieb ihr jetzt nichts anderes übrig, als zuversichtlich diesen großen Raum zu betreten.
    Zunächst sagte Dante kein Wort. Und Faye war ihm dankbar dafür. Denn nachdem sie einen Blick in seine Richtung geworfen hatte, war sie selbst sprachlos. Sie hatte sich darauf vorbereitet, dem Dante von früher zu begegnen – und das wäre schon schmerzvoll genug für sie gewesen. Allerdings hatte sie nicht in Betracht gezogen, dass die Zeit ihn verändert haben könnte. Es war nicht das vornehme neue Büro – er hatte immer einen exquisiten Stil gepflegt – noch die Aura von Macht, die ihn umgab. Nein, die Jahre hatten ihn irgendwie veredelt. Sein üppiges dunkles Haar schien noch fester, seine unwiderstehlich markanten Züge noch ausgeprägter, seine volle Unterlippe noch empfindsamer. Und sein Blick aus den dunklen Augen, die seine olivfarbene Haut noch besser zur Geltung brachten, hatte sich am stärksten verändert. Er war durchdringender, fordernder – kalt wie Eis.
    „Wie komme ich denn zu diesem unerwarteten Vergnügen, Miss Matteson?“ Sein Englisch in Kombination mit dem verführerischen Akzent des Italienischen beeindruckte sie genauso wie damals, als sie achtzehn gewesen war, und ließ Gefühle in ihr aufsteigen, die lange geschlummert hatten.
    Sie hob den Kopf, unfähig, seinem Blick zu begegnen. Barsch deutete er auf einen der Lederstühle, die neben dem riesigen Schreibtisch standen. Er selbst blieb stehen. Aufrecht setzte sie sich auf die Stuhlkante. Sie wünschte, er würde schweigen, da sie nicht mit der erregenden Wirkung seiner Stimme gerechnet hatte, die diese trotz seiner harschen Worte auf sie ausübte.
    „Hallo, Dante.“
    „Keine Förmlichkeiten, Faye? Wenn dies ein persönliches Treffen sein soll, hättest du es nicht mit meiner Assistentin vereinbaren müssen.“
    Faye war mehr als erleichtert gewesen, als sie letzten Monat dieses Treffen hatte arrangieren können, ohne mit Dante sprechen zu müssen. Jetzt hatte sie den Verdacht, dass sie diese ganze Farce leichter übers Telefon hätte abwickeln können. Sie hatte irrtümlich angenommen, dass sie bei einem persönlichen Treffen überzeugender sein könnte, aber sie hatte nicht damit gerechnet, welch mächtige Wirkung seine physische Präsenz auf sie ausüben würde.
    „Na schön, Mr. Valenti“, ahmte sie seinen förmlichen Tonfall nach, während ihre Kehle wie zugeschnürt war. „Ich bin gekommen, um dir ein Geschäft vorzuschlagen.“
    „Ach wirklich, Faye?“, konterte er. „Was könntest du wohl haben, das mich interessieren würde?“
    Röte stieg in ihre Wangen, und sie fühlte sich entsetzlich vorgeführt, vor allem deshalb, weil ihr Gegenüber so im Vorteil war. Sie spürte seinen eindringlichen Blick durch den Stoff ihres Kostüms hindurch und hätte am liebsten die Jacke ausgezogen, weil ihr plötzlich unerträglich heiß war. Doch sie wagte es nicht, diese schützende Hülle abzulegen, aus Angst, dass er durch ihre Bluse hindurch ihre Brustspitzen sehen könnte, die sich gegen ihren Willen aufgerichtet hatten. Komm endlich zur Sache, drängte eine Stimme in ihrem Kopf. Er darf auf keinen Fall merken, wie sehr dich diese Begegnung mitnimmt.
    „Meine Familie und ich suchen einen zusätzlichen Investor für das Matteson’s. Im Gegenzug bieten wir einen Anteil am Gewinn. Und da du mal Interesse an unserem Restaurant gezeigt hast, dachte ich, dass dich das Angebot ansprechen könnte.“ Sie hielt inne, als sie daran dachte, wie sehr ihre Eltern sich damals über seine anerkennenden Worte gefreut hatten. Sie öffnete ihre Mappe und schob sie über den Schreibtisch in seine Richtung. Doch er beachtete die Unterlagen gar nicht.
    „Interessiert?“, erwiderte er.
    Sie musste ihn nicht ansehen, um zu wissen, dass sein Gesicht spöttisch verzogen war.
    „Es gehört schon etwas dazu, sich einzureden, dass ich damals irgendein Interesse an dem Restaurant gehabt hätte.“ Dante senkte den Blick und schüttelte den Kopf.

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