Julia Extra Band 0305
als ob er sie bei etwas Verbotenem erwischt hätte. „Ich habe gesehen, was ich sehen wollte. Können wir jetzt gehen?“
„Nein.“ Einen Moment sah er sie voller Verlangen an, sodass sie sich fragte, ob er nur zum Lunch nach Hause gefahren war. Doch dann fuhr er fort: „Das war Elena eben am Telefon. Ich habe sie gebeten, herüberzukommen, damit ich mich bei ihr bedanken kann, dass sie dich herumgeführt hat. Und weil ich dir Max vorstellen möchte.“
Faye schluckte. Er wollte, dass sie Max traf – ein weiteres Mitglied der Familie, die für sie in ein paar Wochen nichts als eine Erinnerung sein und zu der sie nie gehören würde.
„Und was ist mit dem Olivenhain?“
„Wie du schon sagtest, einer der Vorzüge meines Jobs ist es, dass ich tun und lassen kann, was ich will“, erwiderte er.
Faye wusste in diesem Moment, dass sie es nicht schaffen würde, für einen Nachmittag die Rolle als glückliches Familienmitglied zu spielen. Sie war nichts als seine Geliebte, und mehr würde sie auch nie sein. Warum also sollte sie sich quälen?
„Ich habe mich schon bei Elena bedankt“, erklärte sie und erhob sich. „Wenn heute Nachmittag also keine Arbeit ansteht, würde ich stattdessen lieber einkaufen gehen.“
„Ach wirklich?“ Seine Stimme klang messerscharf.
„Ja. Denn als ich mir die Fotos angesehen habe, ist mir bewusst geworden, dass ich bei Weitem nicht genug anzuziehen habe für meinen Aufenthalt hier.“
Er kniff die Augen ein wenig zusammen. „Und was ist mit all den Kleidern, die ich dir besorgt habe?“ Er schüttelte den Kopf. „Du wirst hier sein, wenn sie kommen.“
„Und warum? Soll ich etwa den Eindruck vermitteln, dass ich zum ständigen Inventar in deinem Leben gehöre? Das erfordert sicher ein höheres Honorar, nicht wahr?“
„Was für ein Spiel treibst du eigentlich?“ Dante trat einen Schritt näher.
„Ich dachte, ich spiele deine Geliebte.“
„Dann sollten wir diese Rolle mal üben“, meinte er mit rauer Stimme, „da du es ja offensichtlich so sehr darauf anlegst, so behandelt zu werden.“
Faye erstarrte.
„Zieh dich aus.“
Sie zögerte, und der Protest, der ihr schon auf der Zunge lag, wurde von einem anderen Gefühl verdrängt – dem Verlangen, er möge sie wieder so ansehen, damit sie wusste, dass er sie genauso brauchte wie sie ihn.
Obwohl ihr Verstand noch mit ihrem Körper kämpfte, hob sie langsam die Hände und zog den Reißverschluss hinten am Hals hinunter.
„Und wenn du damit fertig bist, zieh deine Unterwäsche aus.“
Dante zog den Stuhl zu sich heran und setzte sich. Sie fühlte sich wie eine exotische Tänzerin, als sie ein Stück nach dem anderen ablegte, doch es gefiel ihr. Denn nun, da sie wieder Welten voneinander entfernt waren, schien die versprochene Vereinigung ihrer Körper eine Brücke zu sein.
„Komm her!“, forderte er, als sie nackt war.
Langsam ging sie zu ihm, zog das T-Shirt aus seiner Jeans, fuhr mit der Hand über seinen nackten Bauch und sah, wie seine Pupillen sich weiteten. Ja, für ihn war das nichts als Sex – während es für sie Liebe war. Es war immer so und wird immer so sein, dachte sie und fragte sich, warum sich dies wie ein Abschied anfühlte.
Er stand auf und zog seine Jeans aus. Er trat noch näher und umfasste ihre Pobacken unglaublich sanft. Dann drehte er Faye um, sodass sie mit dem Rücken zu ihm stand, und streichelte ihre Brüste genauso sanft.
„Dante – bitte!“, mehr brachte Faye vor Erregung nicht über die Lippen.
Im nächsten Moment drang er von hinten in sie ein. Zunächst bewegte er sich langsam in ihr, dann immer schneller, und mit jedem Stoß schien er ihre Seele ein Stück mehr zu erobern – und füllte sie ganz und gar aus, so wie sie es noch nie erlebt hatte.
Faye hatte sich jedes Mal verloren, wenn Dante und sie sich geliebt hatten, doch diesmal war sie nicht sicher, ob sie überhaupt noch einen Funken Kontrolle über sich hatte. Sie tauchte in eine Welt ein, die so ganz anders war als das, was sie kannte, eine Welt, die sie nie wieder verlassen wollte. Sie spürte, dass er zum Höhepunkt kam, und konnte sich selbst nicht mehr zurückhalten. Und als sie seinen Namen rief, spürte sie noch etwas anderes – eine unendliche Wärme. Zum ersten Mal hatte er sich ohne Schutz in ihr verströmt, da sein Kondom beim Liebesspiel gerissen war.
Sie hörte, wie er die Luft einsog, da er selbst gespürt hatte, was geschehen war. Auch sie atmete tief ein. Nie hätte sie gewagt, ihre
Weitere Kostenlose Bücher