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Julia Extra Band 0305

Julia Extra Band 0305

Titel: Julia Extra Band 0305 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish Wylie , Kate Hewitt , Sabrina Philips , Valerie Parv
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ich kann so nicht weitermachen und so tun, als ob es mir nicht das Herz zerrei ßen würde, weil ich weiß, dass ich all das nicht haben kann.
    „Ja, es ist wunderschön hier. Doch Dante ist nicht nur weit davon entfernt, mich überzeugen zu wollen, hierzubleiben. Er hat mir auch bewusst gemacht, dass es notwendig ist, Abwechslung ins Leben zu bringen.“ Faye sah ihn an, in dem törichten Wunsch, er möge ihr widersprechen. Sie hatte erwartet, dass er erleichtert aufseufzen würde, doch sie sah nichts als Missbilligung in seinem Gesicht.
    „Wie du siehst, ist Faye mit unserem flüchtigen Arrangement voll und ganz einverstanden.“ Er wandte sich an Elena. „Und jetzt fahre ich euch nach Hause. Es wird schon dunkel, und Max sieht müde aus.“
    Elena stand auf und wischte den kleinen Schnurrbart aus Orangensaft von Max’ Mund. Ihr fragender Gesichtsausdruck war verschwunden, als ob das, was sie eben gehört hatte, nur eine harmlose Plauderei gewesen wäre.
    Faye hingegen fühlte sich wie gelähmt.
    „Auf Wiedersehen, Faye – und falls wir uns nicht mehr sehen sollten, bevor Sie nach Hause fliegen, wünsche ich Ihnen eine gute Reise.“ Sie schien Faye mit bedeutungsvollem Blick anzusehen, den diese jedoch nicht deuten konnte. „Aber ich bin sicher, dass wir uns wiedersehen werden.“
    Nein, wollte Faye erwidern. Elenas Worte hatten ihr irgendwie klargemacht, was sie tun musste, um sich weiteren Schmerz zu ersparen. Wir werden uns nicht wiedersehen, weil ich diesen Schmerz nie wieder ertragen will.
    „Danke für alles, Elena“, sagte Faye schließlich und küsste sie auf beide Wangen. „Und auf Wiedersehen, Max. Hat mich sehr gefreut, dich kennenzulernen.“ Sie beugte sich hinab und schüttelte seine verschwitzte kleine Hand, während sie ihre Mundwinkel hob und hoffte, dass es wie ein Lächeln aussehen würde. Doch als der Kleine mit verwirrter Miene seiner Mutter und seinem Onkel zur Tür folgte, wusste sie, dass es ihr nicht gelungen war.
    Kaum war die Haustür ins Schloss gefallen, sank sie wie eine Marionette, deren Fäden durchtrennt worden waren, auf den Boden, zutiefst verwirrt von all dem, was in den letzten vierundzwanzig Stunden passiert war. Sie hatte die ganze Zeit gewusst, dass sie nur eine kurze Affäre für ihn war. Hatte seine Abmachung das nicht deutlich zum Ausdruck gebracht? Also konnte sie ihn kaum beschuldigen, nicht ehrlich gewesen zu sein. Nein, sie war diejenige, die sich verändert hatte. Sie hatte sich erlaubt, etwas zu empfinden, obwohl sie sich das eigentlich verboten hatte. Sie hatte sich eingeredet, genauso sein zu können wie er, aber da hatte sie sich geirrt, wie damals, als sie achtzehn war. Nur diesmal konnte sie nicht so tun, als hätte sie es nicht kommen sehen.
    Trotzdem hatte sie es wieder getan. Und warum? Um des Geldes willen, das er ihr angeboten hatte und das an eine Bedingung geknüpft war, die kaum zu erfüllen war. Was würde es also bringen, noch länger zu bleiben und sich zu quälen? Je länger sie hierblieb, desto mehr liebte sie ihn.
    Liebe. Sie hasste es, dies zugeben zu müssen. Ein Wort, das sie als Entschuldigung benutzte, wenn sie mit ihm schlief, das sie jedoch im hellen Tageslicht nur zum Weinen brachte. Und trotzdem gab es kein anderes Wort für das, was sie für ihn empfand, wenn er ihren Namen flüsterte, wenn er sie im Schlaf in seinen Armen hielt oder sie ihn beim Spiel mit Max beobachtete.
    Und genau deshalb musste sie gehen. Wenn sie bliebe, würde sie nur immer wieder in seinen Armen aufwachen, würde ihn noch mehr für seine Arbeit bewundern und gleichzeitig wissen, wie wenig Respekt er vor ihr hatte. Was würde er wohl als Nächstes tun? Ihr ein Taxi rufen, das sie zum nächsten Apotheker bringen würde, damit sie sich die Pille danach besorgte? Und dann wieder ihr Arrangement aufnehmen, bis die Stunde der Abrechnung gekommen war, mit einem Handschlag ihre Abmachung für erfüllt erklären und ihr für ihre Dienste danken. Nein, das könnte sie nicht ertragen. Sie musste einfach gehen – selbst wenn das bedeutete, dass sie ihr geliebtes Restaurant verlieren würde.
    Faye packte eben ihre Sachen im Badezimmer ein, als sie hörte, wie die Haustür ins Schloss fiel. Ihr Mut sank. Nicht dass sie geglaubt hatte, sie könnte die Villa verlassen, ehe er zurückgekehrt war. Elena lebte nur fünf Minuten von hier entfernt, und das Taxi, das Faye in gebrochenem Italienisch gerufen hatte, brauchte seine Zeit hierherzukommen. Sie konnte nur hoffen,

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