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Julia Extra Band 0305

Julia Extra Band 0305

Titel: Julia Extra Band 0305 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish Wylie , Kate Hewitt , Sabrina Philips , Valerie Parv
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gestand sie. „Ich merkte, dass ich nicht in der Lage war, zu erkennen, was ein Mann von mir wollte. Ob er es gut oder böse mit mir meinte. Ich fühlte mich niemals sicher. Also floh ich.“
    Nach kurzem Nachdenken fragte Demos: „Ist das der Grund, weshalb du die Schule nicht beendet hast?“
    Ärgerlich sah sie ihn an. Er fragte sie aus, als sei sie ein Puzzle, das es zusammenzusetzen galt, versagte ihr aber das Recht, dasselbe bei ihm zu tun. „Stell dir vor, ich habe meinen Abschluss im Fernunterricht nachgeholt“, erwiderte sie gereizt. „Ich war nicht ganz untätig all die Jahre.“
    „Und warum studierst du dann nicht? Suchst dir eine Arbeit?“
    Bei ihm hörte es sich so leicht an! Er hatte es geschafft, warum sie nicht? Doch sie wollte jetzt nicht von ihren eigenen Ängsten erzählen, ihrer Unsicherheit im Umgang mit Männern und dass es so viel leichter gewesen war, sich zu verstecken.
    „Und warum“, entgegnete sie, die Hände in die Hüften gestemmt, „hörst du nicht auf, mich mit Fragen zu löchern? Ich stehe zu meinen Entscheidungen. Was ist mit dir? Warum verhältst du dich Brianna gegenüber, als seist du ihr etwas schuldig, obwohl doch eher das Gegenteil der Fall ist?“
    „Du hast keine Ahnung“, erwiderte er schroff.
    „Dann klär mich auf! Ich habe dir meine Geheimnisse verraten, nun verrat mir deine. Ich bin deine Frau, Demos.“
    „Vielleicht würde es helfen, wenn wir uns auch wie Mann und Frau verhielten.“
    Sie lachte trocken, doch ihr Herz schlug schneller. „Klar, das funktioniert bestimmt.“ Sex löste keine Probleme. Er verschlimmerte sie höchstens.
    „Wirst du jemals mit mir schlafen?“, fragte er leise. „Du warst mit anderen zusammen, oder?“
    Althea richtete den Blick auf das blau schimmernde Meer. „Ja“, antwortete sie zögernd, „aber es hat mir keinen Spaß gemacht.“
    „Das wundert mich nicht.“ Sanft berührte er ihren Arm. „Wenn sie so waren wie Angelos, kann es keine angenehme Erfahrung gewesen sein.“
    „Ich war nie mit Angelos im Bett!“ Ärgerlich schüttelte sie seine Hand ab und kletterte weiter zwischen den Felsen umher. „Ich war schon lange mit keinem Mann mehr zusammen. Ich dachte, es würde mir helfen, wenn ich diejenige wäre, die alles unter Kontrolle hat …“ Mühsam kämpfte sie gegen die quälenden Erinnerungen an. „Aber es brachte mir nichts, also ließ ich es bleiben.“
    „Aber du gingst weiterhin aus, benahmst dich wie eine …“
    „Ja, weil es funktionierte“, fiel sie ihm ins Wort. „Weißt du, wie ich mit zwölf aussah? Ein Wust von Haaren und spargeldünne Beine. Nicht die Spur weiblich, und doch zog ich die Aufmerksamkeit auf mich. Auf dem Schiff kleidete ich mich unauffällig und hielt mich im Hintergrund, und trotzdem …“ Sie schüttelte unwillig den Kopf. „Nur wenn ich mich zur Schau stellte, fühlte ich mich sicher. Ironischerweise habe ich mir genau das von der Heirat mit dir erhofft. Mich sicher zu fühlen.“
    „Du bist sicher“, sagte er rau.
    „Ja. Vor allen Männern außer einem.“
    Demos trat auf sie zu und fasste sie an den Schultern. „Bei mir bist du sicher, Althea. Du denkst, du hättest alles unter Kontrolle gehabt, aber das stimmt nicht. Man hat dich benutzt. Zwischen uns wird es anders sein.“
    Schweigend sah sie zu ihm auf. Seine schönen grauen Augen blitzten vor Entschlossenheit. Sie wollte ihm so gern glauben. Ja, sie sehnte sich nach Nähe und Intimität. Nach Liebe. Wollte all das genießen können. Sie war lange genug allein gewesen.
    Nur dass es ihr unvorstellbar erschien.
    Und dass Demos kein Wort von Liebe gesagt hatte.
    Die untergehende Sonne ließ das Meer in goldenem Glanz erstrahlen. „Es kann ganz wunderbar zwischen uns werden“, versprach Demos mit weicher Stimme. „Und das wird es auch … heute Nacht.“

9. KAPITEL
    Die Sonne war untergegangen, die ersten Sterne funkelten am Himmel. Ruhelos wanderte Althea in ihrem Zimmer auf und ab. Ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt.
    Demos wollte sie. Heute Nacht.
    Und sie wollte ihn! Wollte von ihm begehrt, geliebt und verwöhnt werden, wollte erfahren, ob es so wunderbar sein konnte, wie er versprochen hatte. Deshalb wartete sie jetzt hier in ihrem Schlafzimmer auf ihn.
    Als sie ihn geheiratet hatte, war sie davon ausgegangen, dass er wollte, was all die anderen Männer gewollt hatten: eine willige, passive Frau in ihrem Bett. Doch Demos wollte mehr von ihr. Und sie wusste nicht, wie sie es ihm geben sollte, ob sie

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