Julia Extra Band 0313
Zwischenspiel.
Sie wollte mehr, wollte alles, was er ihr zu geben hatte. Vielleicht könnten sie dann die Lügen und den Verlust überwinden, die sie auseinandergetrieben hatten.
Er schob ihr das T-Shirt über den Kopf und löste mit einer geschickten Handbewegung ihren BH. Jede Faser ihres Körpers sehnte sich nach seinen Händen auf ihrer Haut, und sie drängte sich seiner Liebkosung entgegen, schob die Finger in sein Haar und zog seinen Kopf enger heran, als sie seinen heißen Mund an den harten Knospen ihrer Brüste fühlte. Wie hatte sie nur ohne das hier leben können?
Mit einem Seufzer warf sie den Kopf in den Nacken. Die Liebe für ihren Mann war noch immer da, sie hatte zwar ein wenig gelitten, aber existierte noch immer stark wie am ersten Tag. Und auch die Hoffnung war noch da. Konnte sie es wagen, sich erneut auf das Risiko einzulassen?
Miguel hatte sie nie in seine Welt eingelassen, hatte sie nie in seine Gedanken und Pläne eingeweiht. Er war anspruchsvoll und arrogant und … der begehrenswerteste Mann auf der Welt. Und er wollte sie zurück. Wie sollte sie ihm da einfach den Rücken kehren können?
Lächerlich zu glauben, sie könnten miteinander schlafen und sich dann voneinander verabschieden. Denn wenn sie beide in der Ekstase versanken, dann verlor alles andere jegliche Wichtigkeit – Rache, Bedauern, Erinnerungslücken.
Der Stoff zwischen ihnen wurde zur störenden Barriere. Allegra zerrte mit beiden Händen an seinem Hemd, bis es riss.
„Ungeduldig, querida ?“
„Du weißt genau, wie sehr.“
Sie hatte eine Ewigkeit darauf gewartet, ihren Mann wieder zu spüren. Hastig zog sie ihm die Hose über die schmalen Hüften, während Miguel sich ähnlich rasch die restliche Kleidung auszog. Endlich stand er nackt vor ihr, und Allegra konnte sich kaum sattsehen an diesem Bild perfekter Schönheit.
Jetzt küsste er sie, heiß und verlangend. Es war ein Kuss, der sie alles um sie herum vergessen ließt, bis sie nur noch diesen Mann, diesen Moment wahrnahm. Dann hob er sie auf seine Arme und trug sie ins Schlafzimmer, ließ sie sanft auf das Bett nieder und legte sich der Länge nach auf sie.
Allegra stand lichterloh in Flammen, so sehr hatte sie ihn vermisst! Gierig sog sie seinen Duft ein, drängte sich noch enger an ihn und stieß einen protestierenden Laut aus, als er sich von ihr rollte.
„Deine Hose“, murmelte er und hatte ihr innerhalb weniger Augenblicke Jeans und Slip ausgezogen. Plötzlich verharrte er für einen Moment regungslos, und Allegra wusste, dass er die Narbe gesehen hatte. Die Narbe, die von der hastigen Notoperation zurückgeblieben war. Ihr Herz setzte einen Schlag lang aus. Doch dann spürte sie einen Schauer zärtlicher Küsse auf die dunkle Linie niederregnen und hätte am liebsten geweint.
Wieder küsste er sie leidenschaftlich auf ihre sehnsüchtigen Lippen, und als er endlich in sie eindrang, hielten ihre Blicke einander fest. Das war es, wonach sie sich gesehnt hatte. Für einen Augenblick blieben sie einfach so liegen, zu einer Einheit verschmolzen. Keiner von ihnen rührte sich, keiner atmete.
„Mi amante, mi esposa“ , flüsterte er rau, seine Miene glühend vor Leidenschaft. Es war der gleiche Schwur wie in ihrer Hochzeitsnacht. Diesen Schwur erneut zu hören, trieb Tränen in ihre Augen. Ja, heute Nacht war sie seine Geliebte und seine Frau, nur wäre es nicht von Dauer. Konnte nicht von Dauer sein. Zu viel Schmerz stand zwischen ihnen, um zu jenem Punkt zurückzukehren. Doch wenn sie vielleicht …
Als er begann sich wieder zu bewegen, riss jeder zusammenhängende Gedankengang in ihrem Kopf ab. Kummer und Leere, die sie Tag für Tag begleitet hatten, lösten sich auf, machten Raum für ein Gefühl der Zusammengehörigkeit, das sie ganz und gar ausfüllte. Schließlich erreichte sie in seinen Armen den Höhepunkt und schrie laut seinen Namen heraus. Allegra umfasste ihn noch fester und spürte kurz darauf einen Schauer durch Miguels Körper laufen, als er ihr auf den Gipfel der Lust folgte.
Es war viel zu schnell zu Ende. Allegra bewegte sich nicht, sie wollte das Band zwischen ihnen nicht zerreißen. Miguels Nähe war einfach überwältigend und befreiend und … und sie wollte mehr.
Sie wollte das Liebesspiel wiederholen.
Wieder und wieder. Mit ihm. Für immer.
„Jetzt werden wir uns Zeit nehmen“, murmelte er und küsste sie langsam und innig und brachte damit ihr Blut erneut zum Summen.
„Du bist sehr überzeugt von dir“, flüsterte
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