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Julia Extra Band 0313

Julia Extra Band 0313

Titel: Julia Extra Band 0313 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janette Kenny , Carole Mortimer , Sarah Morgan , Claire Baxter
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an Kuchen und verschiedenen belegten Broten, dass Lyssa die Wahl schwerfiel. Schließlich entschied sie sich für ein Panini, dick mit Schinken, Mortadella und Käse belegt.
    Ricardo nahm ein Sandwich, und dann setzten sie sich mit ihren Broten draußen an einen kleinen Tisch unter einer gestreiften Markise. Nachdem Lyssa fast gierig einige Bissen gegessen hatte, lehnte sie sich, zufrieden seufzend, zurück.
    „Geht es Ihnen jetzt besser?“, erkundigte Ricardo sich fürsorglich.
    „Viel besser! Tut mir leid, dass ich alles aufhalte. Wahrscheinlich gibt es einen genauen Zeitplan, oder?“
    „Nein, gar nicht. Die Firmenphilosophie unseres Reiseunternehmens Amalfitori lautet, in einem Wort, Flexibilität. Wir passen uns den Wünschen unserer Kunden an, um ihnen einen einzigartigen, unvergesslichen Urlaub zu schenken, bei dem sie Land, Leute und Kultur unseres schönen Landes kennenlernen.“
    Lyssa lachte leise. „Das klingt wie aus einer Werbebroschüre auswendig gelernt.“
    Auch Ricardo musste lachen, seine Augen funkelten. „Ich gebe es zu, die Worte habe ich mir extra für Sie zurechtgelegt, um Sie zu beeindrucken. Mein Text scheint Ihnen allerdings nicht sehr zu imponieren.“
    „Na ja, ich habe schon zu viele ähnliche gehört und gelesen“, erklärte sie beschwichtigend.
    „Und was beeindruckt Sie tatsächlich?“, erkundigte Ricardo sich. „Ich würde es gern wissen, um Ihnen – wie gesagt – einen unvergesslichen Aufenthalt bei uns zu schenken. Wir wollen Sie doch nicht enttäuschen!“
    „Schwer zu sagen“, überlegte Lyssa laut. „Oft sind es nur Kleinigkeiten, die meinen Eindruck prägen. Zum Beispiel, wenn ein Kellner unfreundlich ist oder ein Empfangschef besonders hilfreich. Allerdings darf man sein Urteil davon nicht allzu sehr beeinflussen lassen, weil andere Reisende eventuell andere Erfahrungen gemacht haben. Also, was ich sagen will, egal, welchen Eindruck ich gewonnen habe, beim Verfassen meines Reiseberichts versuche ich, objektiv zu bleiben.“
    „Sehr lobenswert“, meinte Ricardo anerkennend.
    „Natürlich sind auch größere Dinge wichtig. Wenn man in eine Stadt kommt, in der gerade ein Festival stattfindet und die Straßen voller fröhlicher Menschen sind, wirkt sie ja ganz anders als ein Ort, der in der Mittagshitze wie ausgestorben daliegt. Aber wäre ich an einem anderen Tag gekommen, hätte es genau umgekehrt sein können. Sie verstehen, was ich meine?“
    „Ja, der erste Eindruck mag der stärkste sein, ist aber nicht unbedingt der richtige“, fasste er ihre Erklärung zusammen. „Wie lange schreiben Sie schon Reiseberichte für Zeitschriften, Miss Belperio?“
    „Seit ungefähr fünf Jahren.“
    „Das kann nicht sein! Sie sehen nicht …“
    „… alt genug aus“, ergänzte sie den Satz. „Ich weiß. Ich bin sechsundzwanzig, aber ich sehe wie ungefähr achtzehn aus. Stimmt’s?“
    „Ja, also … wenn Sie mich fragen …“
    „Sparen Sie sich die Mühe“, unterbrach sie ihn und lächelte. „Es gibt keine richtige Antwort auf diese Frage. Tatsächlich wirke ich älter, wenn ich richtig zurechtgemacht bin, mit Make-up und elegantem Outfit. Heute Morgen hatte ich dazu leider keine Zeit mehr, weil ich verschlafen habe und Sie überraschend pünktlich waren.“
    „Tut mir leid“, entschuldigte Ricardo sich.
    „Wieso denn? Pünktlichkeit ist eine Tugend und macht einen guten Eindruck auf mich.“
    „Da bin ich ja beruhigt, dass ich das gleich richtig gemacht habe“, meinte Ricardo.
    Es klang ein bisschen ironisch, also sagte Lyssa lieber nichts darauf, sondern aß noch einige Bissen.
    Er wartete, bis sie fertig war, bevor er sich erkundigte: „Arbeiten Sie gern als Reiseautorin?“
    „O ja, ich liebe meinen Beruf! Ich kann mir keinen bessern vorstellen.“
    „Waren Sie schon mal in Italien?“, wollte er weiter wissen.
    „Nein. Ich bin überhaupt zum ersten Mal in Europa. Bisher war ich in Neuseeland, Polynesien und Asien.“
    „Sind Sie ganz allein durch Asien gereist?“, hakte er nach und runzelte die Stirn.
    „Ja. Asien ist einfach …“
    „Aber da hätte Ihnen doch sonst was zustoßen können“, unterbrach Ricardo sie besorgt.
    Lyssa straffte sich pikiert. „Ich bin zäher, als ich aussehe, und ich bin durchaus in der Lage, auch mit unvorhergesehenen Zwischenfällen fertig zu werden.“
    Entschuldigend hielt er die Hände hoch. „Ich wollte Ihnen nicht unterstellen, Sie wären unfähig. Tut mir leid. Auch dass ich Sie unterbrochen habe. Bitte,

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