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Julia Extra Band 0313

Julia Extra Band 0313

Titel: Julia Extra Band 0313 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janette Kenny , Carole Mortimer , Sarah Morgan , Claire Baxter
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sich um und eilte durch die Absperrung.
    Erst als sie im Flugzeug saß und sich angeschnallt hatte, ließ sie den Tränen freien Lauf.
    Ricardo schob die Hände in die Taschen und drehte sich um.
    Lyssa war fort. Für immer.
    Er hatte gedacht, Valentina hätte ihm das Herz gebrochen, aber das damals war ein Kinderspiel gewesen im Vergleich zu dem, was er jetzt empfand.
    Nun hatte er das Gefühl, das Herz wäre ihm aus dem Leib gerissen worden und ans andere Ende der Welt unterwegs.
    Wie gern hätte er Lyssa noch ein letztes Mal geküsst, aber er hatte sich nicht getraut. Was, wenn sie ihn von sich geschoben hätte? Das hätte er nicht verkraftet.
    Er vermisste sie jetzt schon so sehr, dass es wehtat. Körperlich.
    Und das war seltsam, eigentlich ironisch: Zum ersten Mal seit Jahren wollte er mehr als eine körperliche Beziehung zu einer Frau – und dass er die nicht haben konnte, schmerzte ihn.
    Ricardo versuchte sich vorzustellen, sein altes Leben in Mailand wieder aufzunehmen … und erkannte, es hatte allen Reiz für ihn verloren. Zwar war es voller Tempo gewesen, aber es hatte etwas gefehlt.
    Plötzlich war ihm klar, dass er auf die vielen aufregenden Aktivitäten – beruflicher und persönlicher Art – verzichten konnte, nicht aber auf den inneren Frieden, den er in Lyssas Gesellschaft empfunden hatte.
    Ohne sie fühlte er sich unendlich einsam, trotz der vielen Menschen um ihn herum. In Mailand würde er seine Teamkollegen haben und seine sogenannten Freundinnen, aber auch die würden, wie er jetzt einsah, seine Einsamkeit nicht lindern können.
    Und da wurde ihm bewusst, mit wem er über alles reden konnte: mit den einzigen Menschen, die schon immer für ihn da gewesen waren: sein Onkel und seine Tante.
    Ja, ich fahre nach Hause, sagte Ricardo sich und verließ eilig den Flughafen.
    Einige Stunden später betrat er die große Küche im Haus seiner Verwandten. Maria stand am Spülbecken und wusch Gemüse, Alberto saß am Tisch und blätterte in einer Zeitung.
    „Da bin ich wieder“, verkündete Ricardo.
    Sein Onkel blickte verwundert hoch, seine Tante wandte sich rasch um.
    „Und wo ist Lyssa?“, erkundigte sie sich.
    „Abgereist“, antwortete Ricardo kurz und bündig.
    Ihr fiel eine Kartoffel aus der Hand, Wasser spritzte nach allen Seiten, was sie nicht zu bemerken schien. Sie eilte zu ihm und umarmte ihn.
    „Ach, Rico, das tut mir so leid!“
    „Warum?“, fragte er. Schließlich war es ja immer so geplant gewesen, dass Lyssa nach Australien zurückreiste!
    „Du hast sie doch gebeten zu bleiben, oder?“, fragte seine Tante zurück.
    Er schüttelte den Kopf.
    „Oh, du bist ein Dummkopf!“ Sie boxte ihn gegen die Schulter. „Wieso hast du sie nicht gefragt?“
    „Na ja, sie ist … schwanger“, antwortete er, reichlich verwirrt. Worauf wollte seine Tante hinaus?
    „Ich weiß.Aber trotzdem. Du liebst sie doch, Rico! Stimmt’s?“
    „Ja.“ Nun war er so überrascht, dass er sich setzen musste. „Woher wusstest du das, Tante Maria?“
    „Ich habe doch Augen im Kopf!“ Sie setzte sich neben ihn. „Bei dir war ich mir nicht ganz sicher, ob du es dir selbst eingestehen willst, aber bei Lyssa habe ich gar keine Zweifel.“
    „Wie bitte?“
    „Nicht den allerkleinsten Zweifel“, bekräftigte sie. „Jeder konnte doch sehen, dass sie dich liebt. Hast du ihr wenigstens gesagt, was du für sie empfindest, wenn du sie schon nicht gebeten hast, zu bleiben?“
    Ricardo schüttelte den Kopf.
    Alberto hielt die Hände hoch. „Nun mal langsam! Worum geht es hier überhaupt?“
    „Worum wohl?“, antwortete Maria temperamentvoll. „Darum, dass Ricardo so dumm war, Lyssa nach Australien zurückfliegen zu lassen, ohne ihr zu sagen, dass er sie liebt. Typisch Mann!“, fügte sie entnervt hinzu.
    „So einfach ist das alles nicht“, verteidigte Ricardo sich. „Sie bekommt doch ein Baby. Von einem anderen Mann.“
    „Ich weiß!“
    „Woher denn, Tante Maria? Hat sie es dir gesagt?“
    „Ja, nachdem ich sie darauf angesprochen hatte. Immerhin bin ich Mutter und Großmutter, ich kenne die Anzeichen. Hat sie es dir denn selbst gesagt, Rico?“
    „Nein, sie ist in Pompeji ohnmächtig geworden und hingefallen, deshalb habe ich sie ins Krankenhaus gebracht“, berichtete er. „Der Arzt hat ihren Zustand erwähnt, und sie hat es bestätigt.“
    Maria atmete scharf ein. „Ist alles in Ordnung mit ihr und dem Baby?“
    „Ja, beiden ist nichts passiert“, beruhigte er sie.
    „Der Madonna sei Dank!

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