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Julia Extra Band 0315

Titel: Julia Extra Band 0315 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe , Catherine Spencer , Carole Mortimer , Shirley Jump
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klar und offen und machte nie Versprechungen, die er nicht die Absicht hatte zu halten. Daher erwartete er von seinen Partnerinnen, dass sie das Ende der Beziehung mit Würde akzeptierten. Keine Wutanfälle, keine Weinkrämpfe, keine tränenreichen Liebesbekundungen, keine Szenen in der Öffentlichkeit. Genau aus diesem Grund waren Debütantinnen nichts für ihn, so charmant sie auch sein mochten.
    Oder besser, sie waren nichts für ihn gewesen, bis Maeve Montgomery in seinem Leben aufgetaucht war …

6. KAPITEL
    Auf Pantelleria vergingen die nächsten Tage relativ ereignislos. Nein, zu ereignislos. Obwohl aufmerksam und charmant, wehrte Dario jeden Versuch von Maeves Seite, mehr über die gemeinsame Vergangenheit in Erfahrung zu bringen, geschickt ab.
    Mit Informationen über sich selbst aus der Zeit vor ihrer ersten Begegnung war er jedoch weniger sparsam. Maeve erfuhr, dass seine Eltern immer sehr großen Wert auf eine Ausbildung gelegt hatten, und so konnte er einen MBA aus Harvard vorweisen, und seine Schwester hatte ihren Abschluss in Kunstgeschichte an der Sorbonne gemacht. Als seien das nicht genug akademische Errungenschaften, hatte sein Schwager an der London School of Economics studiert.
    Kein Wunder, dass seine Mutter mir gegenüber diese Feindseligkeit an den Tag legt, dachte Maeve. Eine Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau war alles, was die nicht-italienische Ehefrau des Sohnes mitbrachte. Das wirkte neben all den akademischen Titeln wirklich nicht sehr beeindruckend.
    War Dario zu der gleichen Auffassung gelangt und sah in der Heirat mit ihr einen Fehler? Nagte deshalb diese ungute Vorahnung an ihr? Und warum hatte er sie bisher nicht wieder geküsst, so wie er es am ersten Abend getan hatte? Er gab ihr höchstens einen harmlosen Gutenachtkuss auf die Wange, ansonsten hielt er peinlich genau Distanz zu ihr. Manchmal glaubte sie, Verlangen in seinen Augen aufblitzen zu sehen, wenn sie einander am von Kerzen erleuchteten Dinnertisch gegenübersaßen, doch dieser Ausdruck verschwand, sobald er merkte, dass sie ihn anschaute.
    In ihren Tagen hatte sich eine Routine eingespielt, nach der sie die Uhr hätte stellen können. Sie schlief lange, frühstückte allein in ihrer Suite, schwamm Bahnen im Pool, sonnte sich, legte Patiencen oder blätterte durch Zeitschriften, bevor sie Dario dann zum Lunch traf. Nachmittags ruhte sie ein wenig, schwamm noch mehr, und um Punkt vier wurde Tee und Gebäck serviert. Sobald die Dämmerung hereinbrach, richtete sie sich sorgfältig für das Dinner mit Dario her, mit einer Mischung aus Vorfreude und banger Erwartung. Würde der Abend vielleicht endlich ihre Erinnerung zurückbringen? Würde sie endlich herausfinden, warum sie manchmal ein derart verzweifeltes Gefühl von Verlust in sich verspürte, dass ihr regelrecht übel davon wurde?
    Doch keiner dieser Abende brachte die erhofften Antworten, und sie ging zu Bett, nie später als elf Uhr, da sie gegen ihre Erschöpfung nicht länger ankam. Oder floh sie in den Schlaf, um endlich Ruhe zu finden vor den Fragen, die ständig in ihrem Kopf kreisten?
    Außer beim Lunch und an den Abenden sah sie Dario kaum. Wenn er in der Villa war, verbrachte er die meiste Zeit in seinem Arbeitszimmer vor dem Computer oder am Telefon, und jeden Tag zur gleichen Zeit verschwand er für eine gute Stunde. Wahrscheinlich zu den anderen Familienmitgliedern auf der Insel, wie sie vermutete. Genau wusste sie es nicht, er lud sie auch nie ein, ihn zu begleiten.
    Allein war sie dennoch nicht. Das Hauspersonal erstickte sie nahezu mit Aufmerksamkeit. Fehlte nur noch, dass man mit ihr auf die Toilette ging!
    Eine Woche hielt sie durch, dann hatte sie genug. Dario bot ihr die perfekte Einleitung.
    „Ich muss morgen in die Stadt“, verkündete er, während er einen Campari-Soda für sie beide mixte.
    „Nach Mailand?“ Ihre trostlose Stimmung hellte sich, bei der Aussicht, die Insel zu verlassen, sofort ein wenig auf. Die quälenden Fragen würden sie hier einfach nicht zur Ruhe kommen lassen. Sie würde zum Friseur gehen und sich eine schicke Kurzhaarfrisur schneiden lassen! Schon allein das wäre es wert. „Ich komme mit.“
    „Nein. Die Stadt ist viel zu hektisch für dich. Du sollst dich ausruhen und erholen.“
    „Aber wir haben doch ein Penthouse dort …“
    „Und hier haben wir eine ganze Villa. Ich werde nur ein paar Tage fort sein, nur für die Meetings in der Firma. Ich will mir keine Sorgen um dich machen müssen, wenn ich in einer

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