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Julia Extra Band 0315

Titel: Julia Extra Band 0315 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe , Catherine Spencer , Carole Mortimer , Shirley Jump
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großzügig von dir“, meinte er sarkastisch. „Und wie stellst du dir das vor? Du hier in Kanada, ich in Italien? Ein Kind ist kein Paket, das man hin- und herschicken kann.“
    „Hast du eine bessere Lösung?“
    „Ja. Wir schließen uns zusammen.“
    „Ein Zusammenschluss? Wie eine der vielen Firmen, die du dir einverleibst?“
    „Eine Heirat, wenn dir das Wort besser gefällt.“
    „Am besten gefiele es mir“, gab sie beißend zurück, „wenn du endlich verschwinden würdest!“
    „Ich habe dir einen ehrbaren Antrag gemacht, Maeve.“
    „Den ich ablehne. Ich habe ebenso wenig Lust auf einen widerwilligen Ehemann, wie du Lust hast, dich an eine Ehefrau zu ketten.“
    Er studierte sie. Die langen Beine, das helle Haar, die blauen Augen, die samtene Haut … sie war schön und begehrenswert. Aber das waren viele andere Frauen auch, und keine von denen hatte ihn je dazu bewegt, seinen Junggesellenstatus aufgeben zu wollen. Doch die Rundung unter ihrem T-Shirt machte den großen Unterschied.
    „Es geht nicht nur mehr darum, was wir wollen, Maeve. Ob es dir gefällt oder nicht, wir werden eine Familie werden. Für uns Italiener ist die Familie alles.“
    „Nun, ich bin keine Italienerin, sondern eine emanzipierte nordamerikanische Frau, die sich darüber bewusst ist, dass eine Ehe, selbst unter den günstigsten Voraussetzungen, harte Arbeit ist. Und die Umstände bei uns sind alles andere als ideal.“
    „Unerwartet“, korrigierte er, „aber nicht unmöglich.“
    So ging es eine ganze Zeit lang hin und her. Dario hielt länger durch, Maeve gab auf und nahm seinen Antrag schließlich an.
    Er führte sie zum Dinner aus, um zu feiern. Sie aß nicht viel, weil sie Sodbrennen bekam, wenn sie spät am Abend noch etwas zu sich nahm. Er aß nicht viel, weil er bei dem, was vor ihm lag, das Gefühl hatte, ein Bleiklumpen läge in seinem Magen …
    Das Rascheln von Seide holte ihn zurück in die Gegenwart.
    „Dario?“ Maeve trat neben ihn an die Reling, berührte seinen Arm. „Was ist?“
    Er stieß den Atem aus den Lungen. Wo sollte er ansetzen, um ihr alles zu erklären?

12. KAPITEL
    Dario antwortete nicht, er stand nur reglos da. Maeve war wahrlich nicht der gewalttätige Typ, Gewalt war ihr zuwider, doch jetzt schoss schier unkontrollierbare Wut in ihr auf. Sie rüttelte an seinem Arm.
    „Ignorier mich nicht! Was ist los?“
    Er öffnete den Mund, holte tief Luft … und presste die Lippen wieder zusammen. Dann straffte er die Schultern und sah sie an, mit dem Ausdruck eines Mannes, der einem Erschießungskommando gegenüberstand. „Warte hier. Ich bin sofort wieder zurück.“
    Maeve schaute ihm nach, während die Rage in ihr brodelte. Sie wollte alles wissen, wollte es so sehr, dass es sie innerlich auffraß. Von mitleidigen Blicken und bedeutungsschwangerem Zögern hatte sie genug. Doch gleichzeitig überkam sie eine unbestimmte Angst. Die drückende Vorahnung erfüllte sie, dass ihr die Wahrheit keineswegs behagen würde.
    Dario war innerhalb einer Minute wieder zurück. Er rief sie in den Salon und überreichte ihr einen großen weißen Umschlag. „Hier. Wenn es stimmt, dass ein Bild mehr als tausend Worte sagt, dann müsste dir das hier alles erklären.“
    In dem Umschlag befand sich ein Foto. Ein Hochzeitsfoto, wie das, das sie letzte Woche bereits gesehen hatte, er im Smoking, sie im blauen Kleid. Doch auf diesem hier standen Dario und sie vor dem Standesamt in Vancouver und waren in voller Körpergröße zu erkennen.
    Ein Detail sprang sie regelrecht aus dem Bild an. Sie blinzelte, klammerte sich an mögliche Erklärungen. Vielleicht ein Schatten? Eine Lichtspiegelung? Nur eine optische Illusion?
    „Dario …“ Ihre Stimme wollte ihr nicht gehorchen, klang dünn und brüchig. „Täuschen mich meine Augen oder … bin ich auf diesem Foto … schwanger?“
    „Keine Täuschung“, war alles, was er sagte.
    Aber das hieß …
    Maeve erstarrte, ihr war plötzlich eiskalt. Sie hatte das Gefühl, als würde alles Leben aus ihr herausgepresst. Kein Wunder, dass das andere Foto sie mit einer so üppigen Oberweite zeigte. Kein Wunder, dass sie Kleider unter ihrer Garderobe gefunden hatte, die viel zu groß waren. Kein Wunder …
    „Deshalb hast du mich geheiratet?“ Sie musste sich zusammennehmen, um nicht das andere Wort herauszuschreien, das tosend in ihrem Kopf hallte. „Weil du dich verpflichtet fühltest?“
    „Ja.“
    Seit Wochen bettelte sie um Antworten, seit Wochen redigierte er die

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