Julia Extra Band 0315
leid, dass Sie so viel durchgemacht haben.“
„Es war hart.“ Larry zuckte die Schultern. „Aber meine Frau und ich haben hier viele Freunde. So ungefähr alles ist leichter zu ertragen, wenn einen Freunde und Verwandte unterstützen.“
„Stimmt“, sagte Kane, obwohl er mit beiden nur geringe Erfahrung hatte.
„Jedenfalls sind Sie nicht hier, um über meine Probleme zu reden. Was kann ich Ihnen bringen?“
Gerade als Kane ein Bier bestellen wollte, sah er Susannah mit drei Leinen in der Hand – und drei Hunden an diesen Leinen – aus ihrem Laden kommen. „Nichts, danke. Ich habe entdeckt, wonach ich gesucht habe.“ Er eilte zu seinem Mietwagen und holte Rover, bevor er zu Susannah hinüberging.
„Ich dachte, du wolltest zur Hütte“, begrüßte sie ihn.
„Und ich dachte, du wolltest Papierkram erledigen.“
„Dreimal täglich die Tierheimhunde ausführen gehört auch zu meinem Job.“
„Allein? Um diese Zeit abends?“
Susannah lachte. „Wir sind in Chapel Ridge, Kane. Nicht in einer Verbrechenshochburg.“
„Darf ich dir helfen, die Hunde auszuführen?“
Eigentlich sollte sie Nein sagen. Schließlich hatte „Nur Kane“ diese Mauer um sich hochgezogen, über die sie anscheinend nicht hinwegblicken konnte. Dass er Wert auf seine Privatsphäre legte, verstand sie ja. Allerdings hatte sie das nagende Gefühl, dass er etwas Wichtiges verbarg. Und es wurde immer schwerer, die warnenden Alarmglocken in ihrem Kopf zu ignorieren.
„Ich habe das im Griff.“
„Natürlich. Wir teilen uns einfach die Arbeit.“ Kane nahm ihr eine Leine ab und ging mit einer in jeder Hand los. Leider funktionierte es nicht so, wie er erwartete.
Rover warf einen Blick auf seinen neuen Kameraden und knurrte. Der andere Hund knurrte zurück, und im nächsten Moment umkreisten sich die beiden mit wütendem Gebell.
„Wir tauschen.“ Susannah nahm die Leine des schwarzen Hundes und gab Kane einen kleinen Terriermischling. „Du hast dir Dexter ausgesucht, und wenn du zwei Rüden zusammenbringst …“
„Wollen sie sich eine günstige Position verschaffen und bekommen ihre Arbeit nicht fertig.“
Susannah lachte. „Ja, so ähnlich. Also probier es mit Sonya. Sie und Rover sollten sich gut vertragen, und dann sind wir alle eine große glückliche Familie.“ Sofort bereute Susannah ihre Worte. Da sie Kane kaum kannte, war das eine sehr unpassende Formulierung.
Er schien sich nicht daran zu stören. „Das einzige Problem ist, dass wir Menschen in der Minderheit sind.“
„Und das macht dir Angst?“, fragte Susannah spöttisch.
„Nichts macht mir Angst.“
„Oh, ich wette, einige Dinge tun es. Jeder fürchtet sich vor irgendetwas. Was ist es bei dir?“
Kane blieb stehen und drehte sich um. Unter der Straßenlaterne wirkten seine Augen dunkler und geheimnisvoller. Er nahm beide Leinen in eine Hand und umfasste mit der anderen Susannahs Kinn. Gerade als sie sich befahl, standhaft zu bleiben, neigte sie sich schon der Berührung, der Wärme und Zärtlichkeit entgegen.
„Du willst wissen, was mir Angst macht? Eine Frau, die so viel mehr verdient, als ich ihr geben kann.“
„Aber ich verlange doch nichts.“
„Etwas verlangen und etwas verdienen, das sind zwei verschiedene Dinge. Und du hast es verdient, dass man dir die Welt auf einem Tablett serviert, Susannah“, sagte Kane und küsste sie wieder.
Ihr wurde schwindlig, ihr Puls raste. Sie griff nach Kane, nur konnten die Hunde ihren Spaziergang nicht erwarten und verkündeten lautstark ihren Wunsch weiterzugehen. Vom Bellen gerettet, dachte sie, als sie sich von Kane löste. „Unsere Anstandswauwaus werden ungeduldig.“
Langsam zeichnete er mit dem Finger ihr Kinn nach. „Ist an dem eben irgendetwas auszusetzen?“
„Nein“, flüsterte Susannah.
„Was spricht dann dagegen, dass wir es wieder tun?“, fragte Kane und streifte mit den Lippen ihre, bevor die Hunde ihn wegzogen.
Als Susannah und er in den Stadtpark gingen, kam er auf den Kuss zurück.
„Wir können das ohne eine ernsthafte Beziehung haben. Ich bin nur noch für ein paar Tage hier, und du auch. Ich will keine tief schürfenden Gespräche über mein Leben oder meine Arbeit führen, sondern einfach meine Zeit hier genießen. Und meine Zeit mit dir. Ist das so schlimm?“
Eigentlich wollte sie doch ebenfalls keine Bindung. Damit sie gleich nach Jackies Hochzeit ohne Reue abreisen konnte. Susannah sagte sich, dass es genau die richtige Beziehung für sie war. Und dennoch
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