Julia Extra Band 0315
sein. Das wäre für mich ein perfekter Urlaub.“
Wenn Susannah ihn so ansah wie jetzt, konnte Kane ihr kaum widerstehen. Er sehnte sich danach, sie wieder zu küssen. Aber dann würde sie vielleicht wirklich denken, er wolle mit diesem Angebot nur das eine. Und das stimmte nicht. Allerdings hätte er nichts dagegen, sie während der nächsten Tage noch ein Dutzend Mal im Arm zu halten.
„Tja, Tess würde wohl einige Kunden zusätzlich übernehmen.“
Ein strahlendes Lächeln breitete sich auf Susannahs Gesicht aus. Zum ersten Mal, seit er den verrückten Vorschlag gemacht hatte, war Kane sicher, das Richtige getan zu haben.
„Und ich glaube, zumindest für ein paar Stunden am Tag kann Jackie sehr gut selbst mit ihren Hochzeitsvorbereitungen fertig werden. Ich habe einen neuen Job!“
„Willst du das wirklich?“
„Klar.“
„In Ordnung, es ist dein Geld.“ Susannah gab Kane die Schaufel.
Breit lächelnd stieß er die Metallkante in die Erde und hob einen Klumpen heraus. Drei Regenwürmer schlängelten sich aus dem Boden. Rover warf einen Blick auf sie, jaulte auf und sauste davon. Nachdem er weitere Würmer ausgegraben hatte, griff Kane nach der alten Kaffeedose, die Susannah mitgebracht hatte, und schob die Würmer mithilfe des Deckels hinein. „Gehen wir angeln. Diesmal wirklich.“
Sie nahmen die Angelruten und die Angelgerätebox und marschierten den Pfad hinunter zum See, Kane fröhlich, Susannah bei Weitem nicht so begeistert wie er bei dem Gedanken, auf dem Anlegesteg zu sitzen und einen Haken ins Wasser zu werfen.
„Du freust dich tatsächlich darauf.“
„Ich habe noch nie geangelt. Es soll Spaß machen und entspannen, wie ich gehört habe.“ Sein Handy klingelte – zum vierten Mal an diesem Morgen. Fluchend holte Kane es aus der Jackentasche, blickte auf die Nummer und steckte es wieder weg. „Was jetzt?“
„Versieh deinen Haken mit einem Köder.“ Schnell und geschickt führte Susannah es vor.
„Kein bisschen zimperlich.“ Anerkennend zog Kane die Augenbrauen hoch. „Ich glaube nicht, dass eine von den Frauen, die ich kenne, einen Regenwurm anfassen würde. Geschweige denn tun würde, was du gerade getan hast.“
„Ich bin von klein auf mit meinem Vater angeln gegangen. Zimperlich war ich noch nie, weil ich nicht besonders mädchenhaft bin.“
„Dann bist du perfekt für mich geeignet.“ Kane räusperte sich, als würde ihm verspätet klar werden, was er da gerade gesagt hatte. „Für diese Woche, habe ich natürlich gemeint.“
„Natürlich.“
Etwas anderes konnte er nicht meinen. Das wollte sie ja auch gar nicht. Oder? Nein. An jemanden gebunden zu sein gehörte nicht zu ihren Plänen. Nicht einmal an einen Mann mit tiefblauen Augen und einem charmanten Lächeln.
Nach zwei Versuchen hatte Kane den Regenwurm an seinem Haken. Susannah warf ihre Angelschnur aus. „Jetzt probier du es.“
Kane beugte sich zurück und warf, aber zu kurz. Nur um es ihm zu zeigen, stellte sich Susannah hinter ihn und legte die rechte Hand auf seine und den linken Arm an seine Taille. Als Kane über die Schulter blickte, berührten sich ihre Wangen und dann, wie von selbst, ihre Lippen.
Wer hatte angefangen? Hatte sie ihn geküsst oder er sie? Susannah dachte nicht mehr darüber nach, denn der Kuss war quälend wundervoll. Schließlich löste sie den Mund von seinem und strengte sich an, das leidenschaftliche Verlangen in Kanes Blick zu ignorieren.
„Um einen Angelhaken auszuwerfen, ziehst du den Arm so zurück“, sagte sie und beugte sich mit Kane zusammen zurück. Sein Arm streifte ihre Brust, und Susannah spürte das Prickeln auf der Haut, als wären ihr BH und ihr Sweatshirt nicht vorhanden. „Und dann gehst du schnell vorwärts und lässt dabei den Knopf los.“
„So?“ Kane folgte ihren Anweisungen und ließ sie bei der Bewegung hinter sich zurück.
Ein Hauch von Enttäuschung durchlief sie. Susannah rang sich ein Lächeln ab, als Kanes Schwimmer nur einen Meter neben ihrem auftauchte. „Du hast es geschafft!“
„Dank dir. Und was machen wir jetzt?“
„Wir warten.“
„Ich habe das Poster und die anderen Sachen über Paris bemerkt, die du hast. Daraus schließe ich, dass das dein erster Stopp auf deiner Weltreise ist. Aber warum ausgerechnet diese Stadt?“, fragte Kane.
Bevor sie antwortete, beobachtete Susannah einen Moment lang Rover, der am Seeufer einen im Boden steckenden Stock ausbuddelte. „Meine Eltern wollten in den Flitterwochen nach Paris. Aber
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