Julia Extra Band 0315
wurde.
Am schlimmsten aber war, dass Bella sorgfältig vermied, ihn auch nur zu berühren.
Wenn sie ihn dafür bestrafen wollte, zu dieser Ehe gezwungen worden zu sein, dann hätte sie keine bessere Methode wählen können, als ihm mit eisigem Schweigen und deutlicher Abneigung zu begegnen.
„Ich muss schon sagen, dein Vater und du wisst, wie man stilvoll reist“, sagte Bella, als sie sich Gabriel gegenüber an den Tisch setzte. Erst als sie sich in dem luxuriösen Privatjet umsah, wurde ihr bewusst, wie wohlhabend und einflussreich die Familie Danti sein musste.
Na ja, vielleicht hatte sie es schon bemerkt, als Gabriel ihr zur Hochzeit eine Insel in der Karibik geschenkt hatte.
Der kleine Privatjet verfügte über sechs superbequeme Sitze. Vor dem Cockpit befand sich eine Bar. Im Heck des Flugzeugs befand sich ein weiterer Privatbereich.
Gabriel hatte den Piloten angewiesen zu starten, sobald sie und das Gepäck an Bord wären. Ein Flugbegleiter servierte ihnen nun eisgekühlten Champagner, bevor er sich diskret zurückzog und die Tür hinter sich schloss.
Bella ignorierte das Champagnerglas, denn es erinnerte sie zu sehr an die Nacht mit Gabriel vor fünf Jahren. Daran wollte sie nun wirklich nicht denken!
„Vergiss nicht, dass du und Toby jetzt auch Dantis seid“, sagte Gabriel.
Ein Anflug von Unwohlsein stellte sich angesichts dieser Tatsache bei Bella ein.
Isabella Danti. Ehefrau von Gabriel Danti.
„Toby wird das sicher sehr beeindrucken“, antwortete sie.
„Aber dich nicht?“
Bella war viel zu nervös, beeindruckt zu sein. Zum ersten Mal seit fünf Wochen war sie ganz allein mit Gabriel. Die Vorstellung, eine Woche allein mit ihm auf ihrer Insel in der Karibik zu verbringen, verwandelte sie in ein Nervenbündel.
„Nein, schließlich bin ich keine vier Jahre alt, Gabriel.“
„Zum Glück nicht.“
Sie schaute auf und begegnete seinem intensiven Blick. Gebannt hielt sie ihm stand. Heißes Begehren spiegelte sich darin.
Schließlich wandte sie sich ab und stand nervös auf. „Ich würde mich jetzt gern zurückziehen, um mein Hochzeitskleid auszuziehen.“
„Eine ausgezeichnete Idee, Isabella“, sagte er rau.
Was hat er vor?, überlegte sie misstrauisch, als auch er sich erhob. Seine stattliche Statur ließ den Passagierraum plötzlich viel kleiner aussehen. „Ich bin durchaus in der Lage, mich allein umzuziehen“, sagte sie abweisend.
„Gewiss.“ Spöttisch verzog er das Gesicht. „Ich dachte nur, du brauchst vielleicht Hilfe beim Herunterziehen des Reißverschlusses.“
Verflixt! Daran hatte sie gar nicht gedacht. Das im mittelalterlichen Stil geschneiderte Brautkleid hatte lange enge Spitzenärmel, die sich zu den Handgelenken hin verjüngten. Dadurch war es ihr unmöglich, den Reißverschluss im Rücken zu erreichen, ohne die Ärmel zu zerreißen. Beim Anziehen war das kein Problem gewesen, weil Claudia ihr geholfen hatte. Aber der Gedanke, Gabriel würde ihr beim Ausziehen helfen …
Ihr wurde ganz anders zumute. Ihre Nerven waren sowieso schon zum Zerreißen gespannt, wenn sie jetzt auch noch von Gabriel berührt wurde, käme es wahrscheinlich zur Katastrophe.
Bella überlegte blitzschnell hin und her. Da sie das Kleid sowieso nie wieder tragen würde, spielte es keine Rolle, wenn die Ärmel zerrissen.
„Danke, ich komme schon allein zurecht“, sagte sie abweisend und wandte sich ab.
„Ich will mich aber auch umziehen.“ Gabriel beharrte darauf, sie in den Nebenraum zu begleiten. Er war vor ihr an der Tür und hielt sie ihr höflich auf.
Bella musterte ihn unentschlossen. Diesen herausfordernden Blick kannte sie nur zu gut. Offensichtlich machte es Gabriel Spaß, sich mit ihr zu zanken. Wahrscheinlich war er der Meinung, dass ein Streit immer noch besser war, als eisiges Schweigen. Eigentlich hatte sie keine Lust, ihm dieses Vergnügen zu gönnen.
„Von mir aus.“ Hocherhobenen Hauptes stolzierte sie an ihm vorbei und betrat den Raum.
Statt eines zweiten Wohnzimmers, das sie vermutet hatte, sah sie sich mit einem Schlafzimmer konfrontiert, in dessen Mitte sich ein riesiges Bett befand!
Gabriel lächelte vergnügt, als er Bellas entsetzte Miene sah, während sie den Blick über das mit Einbauschränken, goldfarbenem Teppich und mit edler Seidenbettwäsche in Gold- und Weißtönen luxuriös ausgestattete Zimmer gleiten ließ.
Als sie sich von dem ersten Schock erholt hatte, musterte sie Gabriel vorwurfsvoll. „Du hast hoffentlich nicht vor, meinen Namen
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