Julia Extra Band 0315
nicht widerstehen können.
„Das vorhin wird nicht noch einmal passieren, Gabriel“, beschied Bella ihn ärgerlich.
Da bin ich mir nicht so sicher, dachte Gabriel, ging jedoch nicht weiter darauf ein. „Wir landen in zehn Minuten, Isabella. Vielleicht könntest du dich langsam anziehen.“
Sie setzte sich auf. Die seidig schimmernden Locken fielen ihr über die Schultern. „Hattest du nicht gesagt, es wäre eine kleine karibische Insel?“
„Ja, das stimmt. Den Rest der Reise legen wir im Hubschrauber zurück.“
Die Aussicht beunruhigte sie etwas. Schließlich hatte sie noch nie zuvor in einem Helikopter gesessen.
Noch unruhiger wurde sie, als sich herausstellte, dass Gabriel die kleine schwarze Maschine selbst fliegen wollte.
Beklommen nahm Bella neben ihm Platz, nachdem das Gepäck im Heck verstaut war. „Bist du sicher, dass du weißt, wie man so ein Ding fliegt?“
„Selbstverständlich. Keine Angst, Isabella, bei mir bist du in zuverlässigen Händen“, versicherte er ihr lächelnd. Zu überzeugen schien sie das allerdings nicht.
Nervös blickte Bella aus dem Fenster. Sonnenschein spiegelte sich im glitzernden türkisfarbenen Ozean jenseits eines weißgoldenen Sandstrands.
Leider konnte die herrliche Aussicht Bella nicht lange ablenken. Als Gabriel den Rotor anließ und der Hubschrauber schwankend abhob, umklammerte sie Gabriels Arm. „Mir wird übel“, rief sie verzweifelt.
„Das kannst du verhindern, indem du nach vorn aufs Meer schaust, nicht auf den Boden unter uns.“
Der hat gut reden, dachte sie, als ihr Magen Purzelbäume zu schlagen schien. Erst nach einigen Minuten beruhigte er sich wieder. Die Übelkeit ließ nach, als der Hubschrauber ruhiger flog.
Die grelle Sonne schien heiß vom strahlendblauen Himmel. Das Meer war so blau und klar, dass Bella sogar Sandbänke ausmachen konnte, insbesondere, als sie sich einer kleinen Insel näherten, die über wunderschöne, unberührte Strände und viel Grün verfügte.
Gabriel überquerte den Strand und flog über die Baumwipfel. In diesem Moment entdeckte Bella auf einer Anhöhe eine weiße Villa, die von Bäumen und blühenden Büschen umgeben war.
„Da sind wir“, erklärte Gabriel, als er Bellas fragenden Blick auffing. Geschickt setzte er den Hubschrauber auf einem kleinen Landeplatz auf, der sich unweit des Hauses befand. „Was hattest du denn erwartet, Bella?“, fragte er, als er den Rotor abgestellt hatte. „Dachtest du, ich würde dich in eine kleine Strohhütte entführen?“
Eigentlich hatte sie sich gar keine Gedanken darüber gemacht, wo sie auf der Insel wohnen würden. Zur Hochzeit eine Insel geschenkt zu bekommen, war ja schon fantastisch genug.
„Natürlich ist es hier etwas primitiv, denn wir haben kein Personal“, gab Gabriel zu bedenken.
„Das macht nichts, schließlich hatte ich niemals Personal, Gabriel“, antwortete sie trocken.
„Die Insel gehörte vorher einem Franzosen. Vor einigen Jahren hat er die Villa bauen lassen“, erzählte Gabriel und kletterte aus dem Hubschrauber. „Selbstverständlich kannst du sie nach deinem Geschmack umgestalten.“
„Ich finde sie wunderschön“, sagte Bella leise und setzte die Sonnenbrille ab, als sie ebenfalls ausstieg und Gabriel langsam in die Villa folgte.
Die Böden bestanden aus hellem und terrakottafarbenem Marmor. Das Wohnzimmer war mit einer hellen Sitzgruppe sowie Tischen mit Glasplatten fast minimalistisch eingerichtet. Die ganz in Weißtönen gehaltene Küche war mit allem modernen Komfort ausgestattet.
„Wir verfügen über einen Generator und Trinkwasser“, erklärte Gabriel umsichtig. „Besser gesagt, du verfügst darüber.“ Er korrigierte sich schnell und lächelte.
Bella war völlig überwältigt von all der Pracht. „Gehört das wirklich alles mir?“, fragte sie staunend.
Gabriel nickte. „Gefällt es dir?“
„Es ist einfach atemberaubend!“ Bella strahlte vor Begeisterung. „Vielen, vielen Dank, Gabriel!“
Er stand an der Küchentür, die Sonnenbrille lässig ins Haar geschoben. In den vergangenen fünf Wochen hatte er es wachsen lassen. Nun sah er fast wieder wie der Mann aus, in den Bella sich vor fünf Jahren Hals über Kopf verliebt hatte.
Sie wandte sich schnell ab. „Wie, um alles in der Welt, hat man alles auf die Insel geschafft?“, fragte sie schnell, um davon abzulenken, wie begehrenswert Gabriel in diesem Moment für sie war. „Das Baumaterial, die Einrichtung und so weiter.“
Lässig zuckte er die
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