Julia Extra Band 0315
Türen und Tore öffnet“, erklärte sie neckend, bevor sie wieder ernst wurde. „In letzter Minute gab es Komplikationen“, fuhr sie fort. „Mein Blutdruck war plötzlich viel zu hoch. Um das Baby nicht zu gefährden, wurde ich schnell in den OP geschoben, wo sie Toby dann per Kaiserschnitt geholt haben.“
Entsetzt schaute Gabriel sie an. „War denn dein Leben in Gefahr?“
„Ja, es bestand für uns beide Lebensgefahr. Aber es ist ja alles gut gegangen.“
Beunruhigt hakte er nach. „Könnte das bei einer erneuten Schwangerschaft wieder passieren?“
Bella sah ihn erstaunt an. „Keine Ahnung. Danach habe ich mich nie erkundigt. Was ist los, Gabriel?“, fragte sie, als er plötzlich aufstand und zum Wasser ging.
Er ballte die Hände zu Fäusten. Wie konnte sie so etwas fragen, wenn sie bei Tobys Geburt fast gestorben wäre? Sie hätten beide sterben können, und er hätte es nie erfahren!
„Ich sehe das so, Gabriel: Wir beide sind fast ums Leben gekommen und haben Narben, die davon zeugen.“ Als sie Gabriels finstere Miene bemerkte, fügte sie beschwichtigend hinzu: „Ich versuche doch nur, dich aufzumuntern.“
„Toller Versuch! Diesem Thema kann man wohl kaum mit Humor begegnen, Isabella.“
Betreten blickte sie zu Boden. „Das ist jetzt über vier Jahre her, Gabriel. Ich hatte es fast vergessen. Schließlich sind wir ja alle noch am Leben.“
Sie hat natürlich recht, dachte er. Doch die Tatsache, dass sie bei Tobys Geburt fast gestorben wäre, beunruhigte ihn. Eine erneute Schwangerschaft wäre vielleicht zu gefährlich …
„Darf ich deine Narbe sehen?“
Überrascht blickte Bella ihn an. Wieso wollte er ihre Kaiserschnittnarbe sehen, die vom Bikinihöschen verborgen war? „Kannst du mir nicht einfach glauben, dass es sie gibt?“
Gabriel entspannte sich etwas. „Nein.“
„Oh.“ Bella biss sich auf die Lippe. „Ich möchte sie nicht zeigen.“ Schützend kauerte sie sich zusammen.
„Warum nicht?“
Weil das viel zu intim war. In dem winzigen Bikini fühlte sie sich sowieso schon fast nackt, noch mehr Blößen wollte sie nicht enthüllen.
„Vielleicht später.“ Entschlossen wandte sie den Blick ab.
„Nein, jetzt.“
Ärgerlich schaute sie ihn wieder an. „Ist es wirklich notwendig, uns gleich nach der Hochzeit völlig voreinander zu entblößen, Gabriel?“
Er lächelte unnachgiebig. „Du hast meine Narben gesehen, jetzt würde ich gern deine betrachten.“
„Das möchte ich aber nicht.“
„Auch bei Tageslicht sehen Männer und Frauen gleich aus, Isabella“, behauptete Gabriel.
So einen Unsinn hatte sie ja noch nie gehört.
Gabriel war einmalig. Kein anderer Mann konnte sich mit ihm messen. Niemand sonst sah so blendend aus. Keinem anderen Mann gelang es, Bella mit einem einzigen Blick zu verführen. Bei keinem anderen Mann fühlte sie sich so begehrenswert. Und kein anderer Mann bescherte ihr so unglaubliche Höhepunkte …
Für sie existierte nur ein Mann auf der Welt.
Bei dieser Erkenntnis wurde Bella bleich. Hilflos sah sie Gabriel an. Sie liebte ihn! Sie liebte Gabriel!
Wahrscheinlich hatte sie nie aufgehört, ihn zu lieben. Vor fünf Jahren hatte sie ihr Herz an ihn verloren. Und an ihren Gefühlen hatte sich seitdem nichts geändert.
Deshalb hatte sie sich all die Jahre für keinen anderen Mann interessiert. Weil sie Gabriel Danti liebte und weil sich daran niemals etwas ändern würde.
Und jetzt war sie mit ihm verheiratet. Sie war mit dem Mann verheiratet, den sie über alles liebte. Leider konnte sie ihm das nicht sagen, denn Gabriel empfand nichts für sie. Er wollte nur seinen Sohn. Bella war für ihn nur schmückendes Beiwerk.
Sie erhob sich hastig. „Ich bin anderer Meinung, Gabriel. So, und jetzt werde ich mich vor dem Abendessen etwas hinlegen. Ich bin schrecklich müde.“
Gabriel blieb zurück und verfolgte mit nachdenklichem Blick Bellas Rückkehr zur Villa. Das sanfte Wiegen in den Hüften faszinierte ihn.
Was war eigentlich gerade geschehen?
In der einen Sekunde hatte Bella ihn herausgefordert, so wie er es von ihr erwartete. Und in der anderen schien sie ihn völlig aus ihrem Leben und ihrer Gedankenwelt auszuschließen.
Eigentlich kam ihm das gerade recht, denn nun wusste er, dass er auf keinen Fall riskieren durfte, Bella erneut in andere Umstände zu bringen. Jedenfalls nicht, bevor er sich davon überzeugt hatte, dass bei der nächsten Schwangerschaft keine Gefahr für Mutter und Kind bestand …
„Was genau ist
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