Julia Extra Band 0315
auf. „Vielleicht hättest du unsere Flitterwochen lieber an einem … unterhaltsameren … Ort verbracht?“
Bella bedachte ihn mit einem scharfen Blick. „Eigentlich ist es hier doch unterhaltsam genug, oder?“
Gabriel lachte amüsiert. „Hoffentlich.“
Geflissentlich mied sie seinen herausfordernden Blick. „Dann ziehe ich mich jetzt um.“
Leise Zweifel, ob sie sich wirklich umziehen sollte, stellten sich angesichts der winzigen Bikinis ein, die Claudia für sie eingepackt hatte. Also war Claudia über das Reiseziel informiert gewesen.
Der eine Bikini war ein schwarzer Hauch von Nichts und bedeckte kaum ihre Blößen. Die rosafarbene Alternative bestand aus etwas mehr Stoff. Das Höschen war akzeptabel, aber der BH war so winzig, dass ihre Brüste herausquollen.
Was mochte Claudia sich dabei gedacht haben, diese Dinger einzupacken? Bella konnte nur den Kopf schütteln.
Allerdings vergaß sie ihr Unbehagen, sich im rosa Bikini blicken zu lassen, ganz schnell, als sie auf die Terrasse kam und Gabriel entdeckte. Er trug die winzigste und verführerischste Badehose, die sie je gesehen hatte!
Der kleine Stofffetzen verbarg kaum die verräterische Wölbung, die Bella so faszinierte, dass sie den Blick kaum abwenden konnte.
Gabriel, der gerade die Tauchausrüstung überprüfte, sah auf und presste die Lippen zusammen, als er bemerkte, wie Bella ihn anstarrte. „Stören dich meine Narben jetzt doch?“, fragte er harsch.
„Narben?“ Ertappt schaute sie schnell in die andere Richtung. Im ersten Moment wusste sie gar nicht, wovon er sprach. „Ach so, die Narben.“ Nun ließ sie den Blick über Gabriels Oberkörper gleiten. „Unsinn, ich habe dir doch bereits gesagt, dass sie mich nicht stören, Gabriel“, sagte sie und runzelte die Stirn.
„Das war bevor du sie alle gesehen hattest“, gab er zu bedenken. „Manche Frauen würden sich von den hässlichen Narben abgestoßen fühlen.“
Manche Frauen? Interessant! Beispielsweise Janine Childe?
Bella kam näher. „Wir alle haben Narben, Gabriel. Bei einigen Menschen sind sie sichtbar, bei anderen nicht. Außerdem verstehe ich nicht, warum es dich interessiert, ob sie mich stören oder nicht.“
Gabriel kniff die Augen zusammen. „Weil du die Frau bist, die sie für den Rest ihres Lebens anschauen muss.“
Für den Rest ihres Lebens?
Sie atmete tief durch. So genau hatte sie sich das bisher gar nicht bewusst gemacht.
Plötzlich bemerkte sie, dass Gabriel auf eine Reaktion von ihr wartete. „Ich würde mir nicht den Kopf darüber zerbrechen, Gabriel. Nachts sind alle Katzen grau. He, was soll das? Lass mich sofort los“, rief sie erschrocken, als Gabriel sie unvermittelt an den Oberarmen packte.
Er dachte gar nicht daran, sie loszulassen. „Solche Sprüche kannst du dir sparen, Isabella! Merkst du nicht, wie geschmacklos das ist?“ Er schüttelte sie und musterte sie finster.
Bella schaute ihm in die Augen. Sie waren ganz dunkel und glitzerten gefährlich. „Also gut, ich sage es jetzt zum letzten Mal: Deine Narben stören mich nicht, Gabriel. Das kannst du mir glauben, denn es ist die Wahrheit.“
Er hielt ihrem Blick stand, dann ließ er Bella so plötzlich los, dass sie stolperte. „Ich habe hier noch mit der Überprüfung der Ausrüstung zu tun“, erklärte er unwirsch. „Du kannst ja schon mal schwimmen gehen, um dir die Wartezeit zu vertreiben.“ Abrupt wandte er sich ab und widmete sich wieder seiner Aufgabe.
„So etwas Wunderschönes habe ich noch nie erlebt!“ Bella strahlte vor Begeisterung, als sie wieder an Land war und die Tauchermaske abgenommen hatte.
„Noch nie?“, fragte Gabriel anzüglich und streifte sich den Taucheranzug ab, bevor er sich auf einer im Sand ausgebreiteten Decke niederließ und sich das dunkle Haar aus dem Gesicht strich.
„Okay, ich korrigiere mich: Es war einer der wunderschönsten Momente. Am allerschönsten war es wohl bisher, Toby gleich nach seiner Geburt im Arm zu halten“, fügte sie leise hinzu.
Ein Schatten huschte über Gabriels Gesicht. „Diesen Moment hätte ich gern mit dir geteilt.“
„Es war so ein herrlicher Tag, Gabriel. Bitte verdirb ihn uns nicht mit neuem Streit“, bat sie, setzte sich zu ihm und schälte sich ebenfalls aus dem Neoprenanzug. Dann schob sie sich das Haar aus der Stirn und legte die Arme um ihre Knie. „Übrigens wage ich zu bezweifeln, dass man dich in den Kreißsaal gelassen hätte.“
„Wieso nicht?“
„Weil selbst der Name Danti nicht alle
Weitere Kostenlose Bücher