Julia Extra Band 0315
mit dir zu einem Arzt gehen, um abzuklären, ob bei einer erneuten Schwangerschaft wieder mit Komplikationen zu rechnen wäre. Heute Vormittag habe ich einen Spezialisten in London aufgesucht. Leider konnte er mir keine Auskunft geben, ohne dich vorher untersucht zu haben.“
Bella glaubte, sich verhört zu haben. „Du warst meinetwegen bei einem Gynäkologen?“
„Was ist, wenn du schon schwanger bist, Bella?“ Besorgt sah Gabriel sie an.
Ein glückliches Lächeln erhellte ihr Gesicht, als ihr bewusst wurde, warum Gabriel sich auf der Insel und am gestrigen Abend so seltsam verhalten hatte. Einzig und allein, weil er sich Sorgen um sie machte!
„Ich würde mich sehr freuen“, sagte sie strahlend. „Du hast selbst gesagt, du willst viele Geschwister für Toby haben.“
„Aber nicht, wenn ich dadurch dein Leben aufs Spiel setze.“
„Das ist ja gar nicht gesagt, Gabriel.“ Er liebt mich, dachte sie überglücklich. Sie liebten einander. Gemeinsam würden sie jedes Hindernis überwinden, das sich ihnen in den Weg stellte.
„Weißt du was, Gabriel? Das Leben ist voller Risiken. Du musst einfach ein wenig mutig sein“, sagte sie neckend. „Ich glaube, wir sollten gleich damit anfangen.“ Lächelnd nahm sie seine Hand und zog ihn in Richtung Schlafzimmer.
Gegen Bellas verführerisches Lächeln war er machtlos. Wie in Trance folgte er ihr. Er konnte ihr einfach keinen Wunsch verwehren. Er war einfach nur dankbar, dass sie sich wieder gefunden hatten. Den Rest seines Lebens würde er damit verbringen, diese wunderbare Frau zu lieben und zu beschützen.
Ihre Tochter Clara Louisa kam genau ein Jahr später völlig komplikationslos auf die Welt. Genau wie die Zwillinge Simon Henry und Peter Cristo zwei Jahre später …
– ENDE –
Lucy Monroe
Heiß wie die Sonne der Wüste
PROLOG
„Bitte, Euer Hoheit, erlauben Sie mir, Sie zuerst beim Scheich anzumelden.“ Graces Stimme klang nervös, als sich die Tür zu Amirs Heiligtum öffnete.
Seine Familie hatte generell diese Wirkung auf andere Menschen, allerdings für gewöhnlich nicht auf seine kompetente Assistentin, die eigentlich immer einen kühlen Kopf behielt. Fünf Jahre Umgang mit der königlichen Familie hatten Grace praktisch immun gegen deren Glanz gemacht. Doch der unangekündigte Besuch eines Familienmitglieds brachte selbst sie aus der Ruhe.
Als der große dunkelhaarige Mann energisch beide Türflügel zu Amirs Arbeitszimmer aufstieß, erhob sich Amir hinter seinem Schreibtisch. „Wie ich sehe, ignorierst du meine Hilfe noch immer“, begrüßte er seinen Bruder.
Nur mit Mühe unterdrückte Grace ein empörtes Schnauben über die Bezeichnung „Hilfe“.
Die düstere Miene von Amirs Bruder besagte deutlich, dass es sich hier nicht um einen Höflichkeitsbesuch handelte.
„Was verschafft mir die Ehre deines Besuchs?“, fragte Amir, obwohl er die Antwort schon kannte. Er hätte sich eben nie mit Tisa einlassen sollen. Das Sexhäschen hatte den Paparazzi so bereitwillig von ihrer Affäre erzählt wie selten eine seiner Gespielinnen vor ihr. Zu jener Zeit jedoch hatte Amir dringend Ablenkung gebraucht, und Tisa war ihm wie die Antwort auf all seine Wünsche erschienen.
Zahir antwortete nicht, sondern starrte den Bruder nur grimmig an. Als der jüngste von drei Brüdern hatte Amir von klein auf an eines gelernt: Es gab Gelegenheiten, da hielt man besser den Mund. Jetzt war eine dieser Gelegenheiten. Er würde nicht den Fehler machen und das Schweigen als Erster brechen.
Stattdessen hielt er dem Blick des Mannes stumm stand.
Gäbe es den Altersunterschied von sieben Jahren nicht, hätten die beiden Männer Zwillinge sein können. Beide hatten dunkles Haar, weder lang noch kurz. Zahir trug seins gepflegt geschnitten wie ein Geschäftsmann, wohingegen Amirs in lässigen Wellen sein Gesicht umrahmte. Beide besaßen die gleichen markanten Züge und waren groß und schlank. Amir war muskulöser als Zahir, weil er regelmäßig im Fitnessstudio trainierte, während Zahir die drahtige Figur eines Reiters besaß. Beide waren teuer gekleidet. Allerdings zog Amir Designer wie Hugo Boss vor, während sein älterer Bruder eher die kühle Eleganz von Armani bevorzugte.
Keine Wimper zuckte über den beiden dunklen Augenpaaren, bis Grace sich diskret räusperte.
Amirs Blick glitt sofort zu seiner Assistentin. Das rote Haar hatte sie zu einem strengen Knoten im Nacken festgesteckt. Im Moment zog sie die gerade Nase ein wenig kraus, und hinter der
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