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Julia Extra Band 0318

Julia Extra Band 0318

Titel: Julia Extra Band 0318 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Milburne , Maggie Cox , Cara Colter , Jennie Lucas
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Maple war nicht mit Abkürzungen zu rechnen. Ein Mann, der sich mit ihr zu einem Date traf, würde kaum am selben Abend mit ihr im Whirlpool landen.
    Nicht, dass Miss Maple einen Whirlpool gehabt hätte. Ben betrachtete sie und versuchte sich vorzustellen, was sie in ihrer Freizeit tat. Stricken? Gut möglich. Vögel beobachten? Höchstwahrscheinlich. Lesen? Auf jeden Fall!
    Nein, sie war wirklich überhaupt nicht sein Typ.
    Genau das erklärte aber vielleicht, warum sie ihn so faszinierte. An Frauen, die sein Typ waren, hatte er schon vor geraumer Zeit das Interesse verloren. Wobei sein Typ stets eine sehr breite Palette umfasst hatte: von kultivierten jungen Damen der feineren Gesellschaft über wilde Partygirls und Ex-Ehefrauen mit beträchtlicher Erfahrung bis hin zu starken, unabhängigen Karrierefrauen. Sie alle faszinierten ihn nicht mehr, und das schon seit Langem. Eine Zeit lang hatte niemand etwas dazu gesagt, aber seit Neuestem sahen seine Kumpel ihn besorgt an, wenn er nach einer Party allein nach Hause ging. Als hätte er eine seltene ansteckende Krankheit, die man heilen musste, bevor sie sich ausbreitete.
    Die strenge Lehrerin hingegen war eine Herausforderung für Ben. Bei ihr verspürte er seit langer Zeit wieder Lust, „auf die Jagd zu gehen“, wie er und seine Kumpel das scherzhaft nannten. Vielleicht will ich aber auch nur ein bisschen Spaß, dachte er zynisch.
    Was auch immer es war, es fiel ihm jedenfalls ziemlich schwer, sich auf das zu konzentrieren, was Miss Maple über Kyle sagte. Irgendetwas von einem Vertrag, den sie mit Kyle schließen wollte, einem Plan mit Zielen, Anreizen und Belohnungen.
    „Mr. Anderson“, sagte sie und ignorierte damit sein Angebot, ihn Ben zu nennen, „Ihr Neffe ist bereits einmal sitzen geblieben. Seine Testergebnisse sind katastrophal. Er macht keine Hausaufgaben und beteiligt sich nicht am Unterricht. Andererseits liest er erstaunlich viel. Was er liest, liegt weit über dem Niveau der Klasse, und ich habe den Eindruck, dass er es sehr gut versteht. Wenn ich diesen Vertrag mit ihm schließe“, fuhr Miss Maple ernst fort, „bedeutet das viel Arbeit für mich. Und ich übernehme eine große Verantwortung. Ich muss mich absolut darauf verlassen können, dass Sie meinen Plan zu Hause unterstützen. Ich kann das nur machen, wenn Sie bereit sind, genauso viel Arbeit und Verantwortung zu übernehmen wie ich.“
    Ihre Worte machten Ben nervös. Er hatte genug Erfahrung, um vor Frauen auf der Hut zu sein, die leichtfertig mit dem Wort „Verantwortung“ um sich warfen.
    Was soll’s, sagte er sich dann. „Vielleicht könnten wir Ihren Plan beim Abendessen besprechen?“, schlug er vor.
    Miss Maple wirkte nicht begeistert, sondern musterte ihn verärgert.
    Auch in Ben regte sich allmählich Ärger. Normalerweise reagierten Frauen deutlich enthusiastischer, wenn er sie zum Abendessen einlud. Sie waren erfreut oder fühlten sich geschmeichelt. Was für eine Beleidigung, dass diese kleine Grundschullehrerin sich nicht über seine Einladung freute! Ganz zu schweigen davon, dass sie sich nicht geschmeichelt fühlte.
    Wahrscheinlich wollte sie professionell wirken und sich dafür rächen, dass sie beim Anblick seiner muskulösen Unterarme rot geworden war. Ben war sicher, dass sie nicht so unnahbar war, wie sie ihm weismachen wollte.
    „Ich muss Sie enttäuschen. Ich verabrede mich grundsätzlich nicht mit Eltern zum Essen“, entgegnete Miss Maple.
    Obwohl ihn die Ablehnung völlig überraschte, setzte er ein vollkommen unschuldiges Gesicht auf und erwiderte: „Miss Maple, ich bin nicht der Vater von Kyle. Ich bin sein Onkel.“
    Da war es wieder, das leichte Erröten. Diesmal jedoch – da war Ben sicher – hatte es nichts mit angespannten Muskeln zu tun. Jetzt war sie genervt.
    „Ich akzeptiere auch keine Dates mit sonstigen Familienangehörigen meiner Schüler“, erklärte sie entschieden.
    „Date?“, fragte Ben mit gespieltem Erstaunen und zog die Augenbrauen hoch. „Das haben Sie falsch verstanden. Ich wollte doch kein Date mit Ihnen!“
    Nun blickte sie leicht verletzt. Das reichte Ben. Frauen wie Miss Maple waren zu kompliziert. Jagd hin oder her – besser, er ersparte sich den Stress mit ihr und verschwand so schnell wie möglich.
    Natürlich tat er nichts dergleichen.
    „Ich wollte mich nur mit Ihnen zusammensetzen und Ihren Plan im Detail besprechen.“ Ben schaute auf die Uhr. „Kyle hat noch nichts gegessen. Ich versuche gerade, ihn davon zu

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