Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 0318

Julia Extra Band 0318

Titel: Julia Extra Band 0318 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Milburne , Maggie Cox , Cara Colter , Jennie Lucas
Vom Netzwerk:
sterben, als sie wieder gehen zu lassen. Und er wünschte sich nichts mehr, als für immer mit ihr hier zu leben und glücklich zu sein, versteckt vor der Welt, damit er sicher sein konnte, dass sie sich niemals erinnerte.
    Plötzlich bemerkte Talos, dass Eve weinte.
    „Hey, Eve! Was ist los?“ Liebevoll drückte er ihren Kopf an seine Brust und streichelte ihr Haar.
    „Ich hatte einen weiteren Flashback“, gestand sie leise und schluchzte.
    Angst umklammerte sein Herz wie eine eiserne Faust. „Worum ging es?“
    Tränenblind sah sie zu ihm hoch. „Ich habe mich daran erinnert, wie ich die Papiere aus deinem Safe genommen habe. Und dann reichte ich sie in diesem französischen Restaurant an Jake Skinner weiter, wie du gesagt hast. Danach bin ich aus Athen geflohen und wollte auf keinen Fall von dir aufgespürt werden. Ich habe dich gehasst.“ Ihre Stimme brach ab. „Warum nur? Warum habe ich dich so gehasst?“
    Sein Puls hämmerte laut in seinen Ohren, aber Talos blieb stumm.
    „Erzähle mir bitte, wieso ich dich so verabscheut habe!“
    „Ich … ich weiß es auch nicht“, log er hilflos in dem verzweifelten Wunsch, seine Frau zu beschützen.
    Eve vergrub das Gesicht in den Händen und rollte sich zusammengekrümmt zur Seite.
    „Es spielt doch keine Rolle“, versuchte Talos sie zu trösten und zog leicht an ihrer Schulter, damit Eve ihn wieder ansah. „Die Vergangenheit zählt nicht, nicht mehr. Jetzt geht es nur noch um unsere gemeinsame Zukunft. Und um unser Baby.“
    Nackt und schutzlos sah Eve zu ihm auf. „Liebst du mich, Talos?“
    Eine einfache, intime Frage, die nach einer Antwort verlangte. Ja , wollte er ihr versichern, ich liebe dich mehr als mein Leben . Aber die Worte blieben ihm im Hals stecken. Er hatte sie nie zuvor zu jemandem gesagt.
    Ich liebe dich, und ich habe schreckliche Angst, dich zu verlieren .
    Als er stumm blieb, sog Eve scharf den Atem ein. Er sah den Schmerz auf ihrem Gesicht, und es zerriss ihm das Herz. In dem Moment, in dem sie dringend Unterstützung brauchte, ließ er sie im Stich.
    „Eve“, flüsterte er und beugte sich vor, um sie zu küssen.
    Dann erstarrte Talos. Er hatte Eve schließlich nach Mithridos gebracht – einem Ort, an dem sie nie zuvor gewesen ist –, um sie vor ihrer Erinnerung zu schützen.
    Aber es waren nicht die vertrauten Plätze in Venedig und Athen gewesen, die Eves Gedächtnis stimulierten. Die erste Erinnerung hatte sie nach ihrem innigen Kuss auf der Rialtobrücke. Und direkt nach dem intensiven Sex in Athen träumte Eve vom Begräbnis ihres Vaters. Auch jetzt besann sie sich, weil ihre Erinnerung erwachte, sobald Talos sie küsste oder mit ihr schlief.
    An diesem Abend weinte Eve sich in seinen Armen in den Schlaf, und Talos erstickte beinahe an seinem schlechten Gewissen. Er wollte sie lieben, er wollte ihr die Wahrheit sagen, aber nichts von alledem brachte er übers Herz.
    Nachdem Eve tief und fest eingeschlafen war, hielt er es nicht mehr länger an ihrer Seite aus. Lautlos stieg Talos aus dem Bett und trat hinaus auf die Terrasse, um in der nächtlichen Meeresbrise einen klaren Kopf zu bekommen. Der Vollmond spiegelte sich auf der Ägäis und hatte einen fast hypnotischen Effekt auf Talos.
    Allmählich wurde ihm bewusst, wie sehr er sich getäuscht hatte. Ein Ortswechsel allein konnte Eve auf Dauer nicht weiterhelfen. Wenn Talos seine Familie beschützen wollte, durfte er sich Eve körperlich nicht mehr nähern. Denn sonst würden die Bilder der Vergangenheit auf sie einprasseln und sie erdrücken. Und dann verlor er seine Frau endgültig!
    Panik schnürte ihm die Kehle zu. Ein letztes Mal betrachtete er den nackten, schlafenden Körper seiner geliebten Eve, dann ballte er die Hände zu Fäusten und verließ das Zimmer.

11. KAPITEL
    Wie hatte all das nur so schiefgehen können?
    Auch einen Monat später konnte Eve es immer noch nicht begreifen. Sie lebte in einer griechischen Luxusvilla auf einer herrlichen Privatinsel. Verheiratet war sie mit dem attraktivsten Mann auf diesem Erdball, und sie erwartete sein Kind. Ihr Leben fand inmitten von professionellen Hausangestellten unter der warmen, ägäischen Sonne statt.
    Aber den gesamten letzten Monat hatte Talos sie nicht mehr angerührt. Eve befand sich ganz allein in dieser Ehe – in ihrem Leben.
    Noch nie hatte sie sich so miserabel gefühlt. Obwohl sie unter dem gleichen Dach lebten, unterschied sich ihr Leben grundlegend. Abends arbeitete Talos meistens in seinem Büro und

Weitere Kostenlose Bücher