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Julia Extra Band 0318

Julia Extra Band 0318

Titel: Julia Extra Band 0318 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Milburne , Maggie Cox , Cara Colter , Jennie Lucas
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kam erst ins Bett, wenn Eve schon lange schlief. Oder schlimmer noch, er kam überhaupt nicht zu ihr, sondern übernachtete auf der Couch.
    Eve dagegen verbrachte ihre Tage damit, das Kinderzimmer einzurichten, den Haushalt zu organisieren oder sich mit dem Helikopter für ihre Vorsorgeuntersuchungen zu einem Arzt auf die Nachbarinsel fliegen zu lassen.
    Sie hatte alles dafür getan, Talos’ Aufmerksamkeit zu erregen. Sie trug hübsche Kleider, so wie gerade das pinkfarbene. Außerdem lernte sie, seine Lieblingsmahlzeiten zu zaubern, sie las in Zeitungen alles über die Themen, die ihn interessierten, Sport und Wirtschaft, um sich bei Gelegenheit mit ihm unterhalten zu können.
    Alles völlig umsonst. Das Problem war: Er wollte sie nicht.
    Seit dem ersten Tag, als sie auf Mithridos angekommen waren und sich leidenschaftlich geliebt hatten, fasste er sie nicht mehr an. Keine Umarmungen, keine liebevollen Küsse, nichts dergleichen. Talos hatte sie kaum angesehen.
    Inzwischen fühlte Eve sich frustriert und gedemütigt. Ihre Seele war eine einzige offene Wunde. Einige Male hatte sie Talos direkt darauf angesprochen und ihn gefragt, warum er sie ignorierte. Ob sie etwas falsch gemacht oder ihn irgendwie verärgert hätte.
    Zuerst wies er sie mit Entschuldigungen und Ausreden ab. Mittlerweile ging er ihr ganz aus dem Weg, und Eve zerbrach sich den Kopf auf der Suche nach einem triftigen Grund dafür.
    Sie traute sich nicht mehr, auf Talos zuzugehen, denn wenn er sich noch weiter von ihr zurückzog, musste er wohl oder übel die Insel verlassen. Solange er wenigstens mit ihr zusammen im Haus lebte, konnte Eve sich zumindest einreden, noch eine Ehe zu führen. Vielleicht schlug ihm ja auch nur ein geschäftliches Problem auf den Magen, und er würde sich in absehbarer Zeit davon befreien können, damit die Beziehung wieder heilte.
    Aber wie sollte das geschehen, solange er sich weigerte, offen mit seiner Frau zu sprechen? Wenn er sie nicht einmal anrührte?
    Er verheimlichte ihr etwas, eine andere Erklärung konnte es nicht geben. Aber worum handelte es sich dabei? Wieso konnte er sie nicht einweihen?
    Es war schon November, aber die Sonnenstrahlen, die durch die geöffneten Fenster in die Villa fielen, fühlten sich angenehm warm an. Überall in dem freundlich eingerichteten Frühstücksraum konnte man das Meer riechen, und trotzdem war Eve furchtbar elend zumute.
    „Guten Morgen, Mrs. Xenakis.“
    Eve zuckte heftig zusammen, als sie den schweren Akzent der Haushälterin hinter sich vernahm. „Guten Morgen.“
    Die rundliche, ältere Frau stellte ein Tablett mit Toast, Eiern, Früchten und Pfefferminztee ab. „Ich wünsche Ihnen einen guten Appetit.“
    „Wo ist Mr. Xenakis?“, wollte Eve wissen.
    „Ich denke, er ist im Arbeitszimmer. Soll ich ihm eine Nachricht zukommen lassen?“
    Noch eine Nachricht, die er ignorieren konnte? Ganz sicher nicht! Eve schüttelte den Kopf und blickte gedankenverloren auf die weite See hinaus. Ihr letzter Flashback war alles andere als angenehm gewesen. Eve hatte Angst vor dem, was ihr Gedächtnis noch alles verbarg. Welche Geheimnisse würden ans Licht kommen, wenn die Zeit dafür reif war? Was könnte noch schlimmer sein als das, was sie getan hatte?
    Talos würde ihr nichts erzählen, aber sein Verhalten während der letzten Wochen sprach Bände. Bestimmt hatte sie sich noch etwas anderes zuschulden kommen lassen. Etwas, das er ihr nicht vergeben konnte.
    Ich muss mich erinnern, wiederholte sie im Stillen wieder und wieder. Ich muss mich dazu bringen, dass mir alles wieder einfällt! Irgendwie! Sonst verliere ich Talos, und unsere kleine Familie hat keine Chance mehr auf ein Fortbestehen, noch bevor das Baby auf die Welt gekommen ist.
    Entschlossen wandte sie sich an die Haushälterin. „Gibt es einen zweiten Computer in diesem Haus? Mit einer Internetverbindung?“
    „Im Büro, Mrs. Xenakis.“
    Nervös fuhr Eve sich über die Lippen. „Aber ich möchte meinen Ehemann nicht stören. Ist da nicht noch ein anderer Arbeitsplatz?“
    Die ältere Dame nickte freundlich. „In meinen Räumen steht noch ein Computer. Sie dürfen ihn gern benutzen.“
    „Vielen Dank.“ Eve war erleichtert und stand sofort auf. „Würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn ich ihn jetzt gleich benutze?“
    Zehn Minuten später saß sie in den gemütlichen Privaträumen der Haushälterin und knabberte an einem Apfel, während ihre Augen fest auf den Bildschirm gerichtet waren. Plötzlich hörte sie hinter

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