Julia Extra Band 0318
Ich werde bis in alle Ewigkeit nur dir gehören.“
Gemeinsam erreichten sie einen Höhepunkt, sowohl körperlich als auch mental. Denn endlich hatten sie sich gegenseitig ihre Gefühle gestanden und konnten sich so nun mit Leib und Seele aufeinander einlassen.
Dann spürte Talos, wie Eve sich verkrampfte und ihn heftig von sich stieß. „Geh weg von mir!“, rief sie erbost und strampelte sich frei, um aufzustehen. „Oh, mein Gott!“
Hasserfüllt sah Eve ihn an, und Talos war schlagartig klar, dass sein schlimmster Albtraum wahr wurde. Die Amnesie verflüchtigte sich, und Eves Erinnerung kehrte zurück und vergiftete ihren Verstand.
In all ihrer weiblichen Schönheit stand sie vor ihm, doch ihre Augen ließen keinen Zweifel daran, dass Talos’ Befürchtungen berechtigt gewesen waren. In genau diesem Augenblick hatte er die Frau verloren, die er mehr als alles andere auf der Welt liebte.
Als Talos ihr seine Liebe gestand, dachte Eve für einen Moment, sie müsste vor Freude in tausend Stücke zerspringen. So lange hatte sie darauf gewartet, in den Armen ihres Ehemanns zu liegen und diese magischen Worte zu hören.
Und dann war sie abgestürzt, hart, tief, ins Bodenlose. Immer weiter war sie gefallen und dann ungebremst auf dem harten Boden der Realität aufgeschlagen. Und jetzt fühlte sich Eve tatsächlich, als wäre sie zerschmettert worden.
„Du weißt es wieder“, stellte er tonlos fest.
„Alles“, sagte sie mit brüchiger Stimme und zitterte dabei am ganzen Körper.
Ihr wurde klar, dass sie nackt vor ihm stand und sie ihm gerade erst noch gestattet hatte, mit ihr zu schlafen. Wie konnte es nur so weit gekommen sein?
Mühsam hielt Eve ein ersticktes Schluchzen zurück und wickelte sich in Windeseile in einen seidenen Morgenmantel, der in der Nähe der Badezimmertür gehangen hatte. Mit einem Ruck zog sie den Gürtel fest und sah anschließend Talos an.
„Ist das irgendein kranker Scherz von dir? Du zerstörst meine Familie und machst mich anschließend hier zu deiner erbärmlichen Liebessklavin, oder was?“
„Nein, so war es doch gar nicht.“ Hastig rappelte er sich hoch und kam auf sie zu. „So war es nie zwischen uns!“
Gegen ihren Willen stürmten alle möglichen Erinnerungen auf Eve ein, und sie brach unter der Last der begleitenden Emotionen beinahe zusammen. Venedig. Die Akropolis. Das seichte Wasser am Strand. Talos’ Lachen. Seine Zärtlichkeiten. Die Leidenschaft.
Wütend verwarf sie diese Gedanken. Der Kummer und die erdrückende Last der Vergangenheit fügten ihr fast körperliche Schmerzen zu. Erst vor wenigen Momenten hatte Eve ihr Glück kaum fassen können, und nun fühlte sie sich endlos verloren. Kein Mensch konnte eine solche emotionale Achterbahn aushalten. Sie musste verschwinden, so schnell wie möglich.
Elf Jahre lang hatte sie im Stillen an ihrem Rachefeldzug gegen den Feind ihrer Familie gearbeitet, um ihn endgültig zu Fall zu bringen. Er sollte niemandem mehr so schaden können wie ihr damals.
Doch anstatt ihren Plan zu verfolgen, hatte Eve ihre Familie verraten und deren Andenken besudelt. Sie hatte die Menschen, die sie liebte, im Stich gelassen.
Dabei wollte sie John Craig immer eine bessere Stieftochter sein, sobald sie ihre Rache vollzogen hatte. Nur leider erreichte sie in Istanbul, wo sie sich vor Talos’ Leuten versteckt hielt, die Nachricht von Johns Tod. Ihr Stiefvater starb, ohne zu erfahren, dass sie ihn aufrichtig liebte.
Jetzt war es zu spät, und wann immer Eve daran dachte, kamen ihr die Tränen. Sie hatte elf Jahre für nichts und wieder nichts verschwendet.
Talos hatte seine Firma trotz der gestohlenen kompromittierenden Dokumente retten können und letztendlich aus dem Skandal sogar Profit geschlagen. Unter Vorspiegelung falscher Tatsachen lockte er Eve sogar in eine Ehe, um sich die Rechte an seinem Kind zu sichern. Das Baby! Sie trug das Baby ihres Erzfeinds unter dem Herzen!
Damit hatte er endgültig gesiegt.
Schockiert legte sie beide Hände auf ihren Unterleib. „Ich kann es kaum glauben“, flüsterte sie. „Da bekomme ich ein Kind ausgerechnet von dem Mann, den ich am meisten hasse. Dem ich insgeheim geschworen habe, ihn zu vernichten.“
Talos zuckte zusammen und streckte hilflos eine Hand nach ihr aus. „Eve, bitte …“
„Nein!“ Sie wich vor ihm zurück. „Fass mich nicht an!“ Abrupt drehte Eve sich um und wollte aus dem Schlafzimmer fliehen.
„Ich kann dir keinen Vorwurf machen“, rief er ihr hinterher und
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