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Julia Extra Band 0319

Julia Extra Band 0319

Titel: Julia Extra Band 0319 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KATE HEWITT NATALIE RIVERS CAROL MARINELLI LUCY MONROE
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das sollten Sie einfach akzeptieren.“
    Das war eine Lüge, und er durchschaute sie. Ehe sie sich wehren konnte, hatte er sie in seine Arme gezogen und ihren Mund mit einem Kuss verschlossen. Felicity hörte die U-Bahn mit quietschenden Bremsen in den Tunnel einfahren, spürte den leichten Windhauch und die Menschen, die sich eilig an ihr vorbeidrängten. Doch sie nahm nichts um sich herum wahr. Es gab nur sie und diesen Mann, der sie voller Verlangen küsste.
    Sanft öffnete er ihre Lippen mit seiner Zungenspitze, und sie spürte, wie alles in ihr zu vibrieren begann. Nie zuvor hatte sie eine solche Erregung gespürt. Sie konnte kaum atmen, wollte nur eines – seine brennenden Küsse erwidern.
    „Ich bitte um Gnade“, flehte er schließlich lachend und löste sich behutsam von ihr.
    Die Gefühle, die er in ihr ausgelöst hatte, waren so stark, dass sie plötzlich in Tränen ausbrach.
    Hilflos hielt er sie in seinen Armen, ließ sie weinen und reichte ihr schließlich, als sie sich etwas beruhigt hatte, ein Taschentuch. Ich hätte sie in Ruhe lassen sollen, dachte er. Ihre Probleme gingen ihn nichts an, er wollte sich amüsieren, ehe er für den Rest seines Lebens die Verantwortung für ein Königreich übernahm. Ein letztes Mal wollte er sich in ein unbeschwertes Liebesabenteuer stürzen, ehe die Pflicht rief.
    Doch er merkte, dass er sich längst verantwortlich fühlte.
    Für Felicity und ihren Kummer.
    Geh endlich, raunte eine innere Stimme ihm zu. Aber er blieb.
    Während sie schluchzend in seinen Armen lag, verspürte er zum ersten Mal in seinem Leben ein zärtliches Mitgefühl mit einer Frau. Und er ahnte, dass alles noch viel komplizierter werden würde.
    Nur vage erinnerte sie sich, wie sie ins Hotel zurückgekommen war. Karim hatte sie schützend in den Arm genommen und durch die Straßen geführt. Dabei hatte er sie noch einmal gefragt, ob sie heute Abend mit ihm essen gehen wolle.
    „Ein kleiner Tisch nur für uns zwei, irgendwo, wo wir ungestört reden können“, hatte er vorgeschlagen.
    Und sie hatte zugestimmt. Denn sosehr ihr Verstand auch warnte, sie solle vor ihm auf der Hut sein – in einem tiefen Winkel ihres Herzens vertraute sie ihm.
    Gestern hatte er etwas in ihr ausgelöst, das sie nicht beschreiben konnte. Er hatte ein Gefühl in ihr geweckt, von dem sie geglaubt hatte, sie werde es nie erleben.
    Und das war der Grund, warum sie widerspruchslos mit ihm zurückkehrte.
    Trotz ihrer Nervosität nahm sie die riesige Suite war. Schon die Größe ihrer eigenen Unterkunft hatte sie überwältigt, doch Karims Räume erschienen ihr wie ein Palast. Sie ließ sich in die Kissen des großen Sofas sinken, während Karim Frühstück aufs Zimmer bestellte und ihr einen Whisky einschenkte.
    Entrüstet schüttelte sie den Kopf. „Es ist sieben Uhr morgens!“
    „Trink, er wird dir guttun.“
    Gehorsam nahm sie das Glas und nippte an der scharfen goldenen Flüssigkeit. Sie zitterte am ganzen Körper, beinahe wie gestern nach dem Unfall, obwohl es im Raum angenehm warm war. Wortlos setzte er sich neben sie.
    Schließlich brach sie das Schweigen. „Ich hätte deine Einladung nicht annehmen sollen.“
    „Bist du jemandem verpflichtet?“, erkundigte sich Karim vorsichtig. Er konnte keinen anderen Grund erkennen, warum sie sich weigerte, auf ihr Gefühl zu hören. Denn ihre gegenseitige Anziehung war so stark, dass sie beinahe greifbar war. Unmöglich, dass sie nicht ebenso empfand.
    Felicity schüttelte den Kopf. „Wir haben uns vor einiger Zeit getrennt.“ Sie stellte das Glas ab, atmete tief durch und fügte hinzu: „Ich bin anscheinend nicht für eine Beziehung geschaffen.“
    „Ich …“, setzte Karim an, doch dann brach er ab. Ich auch nicht , hatte er scherzen wollen, doch ihm war klar, dass dies kein passender Moment für Witze war.
    „Es ist kein guter Zeitpunkt, um etwas Neues zu beginnen“, erklärte sie, doch plötzlich wollte sie nicht länger ausweichen, sondern die Wahrheit sagen. „Paul und ich waren ein Jahr lang zusammen, aber wir hatten Probleme …“ Sie verbesserte sich: „ Ich hatte Probleme …“
    Ihr fehlte der Mut, die Tatsache auszusprechen, doch Karim brachte es auf den Punkt. „Beim Sex?“
    „Ja. Ich … ich empfand nichts dabei.“
    „Wie du weißt, bin ich Arzt.“ Es lag ein Angebot in diesen wenigen Worten, das Angebot, sich ihm anzuvertrauen. Als sie nickte, wusste er, dass sie verstanden hatte.
    In diesem Moment war er tatsächlich nicht der Charmeur,

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