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Julia Extra Band 0319

Julia Extra Band 0319

Titel: Julia Extra Band 0319 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KATE HEWITT NATALIE RIVERS CAROL MARINELLI LUCY MONROE
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dass sie gestern vollkommen überreagiert hatte. Ein freundliches ‚Gute Nacht‘ hätte ihm ebenso klargemacht, dass sie nichts von ihm wollte, wie ihre kindische Flucht.
    Doch nicht der harmlose Kuss ließ ihr Herz aufgeregt schlagen, sondern der Gedanke daran, was noch hätte passieren können – und mit einem Mann wie Karim garantiert passiert wäre . Sie hätte es nicht ertragen, diese Nacht mit einer Enttäuschung zu beenden. Es war richtig gewesen, zu gehen.
    „Guten Morgen!“
    Erschrocken machte sie einen Schritt zur Seite. Ganz in Gedanken, hatte sie nicht bemerkt, dass Karim plötzlich neben ihr joggte. Er trug ein graues Kapuzensweatshirt und eine helle Sporthose – Lichtjahre entfernt von dem Mann im eleganten Anzug, mit dem sie gestern zum Essen verabredet war. Doch auch im Joggingdress sah er unglaublich gut aus, stellte sie fest.
    „Sind Sie auf dem Weg zum Bahnhof?“, erkundigte er sich höflich.
    „Die Züge fahren wieder, ich habe heute Morgen schon bei der Bahn angerufen.“
    Doch Karim stand nicht der Sinn nach seichtem Geplänkel. Er war verärgert und wollte die Gelegenheit nutzen, es ihr zu sagen. „Sie hätten nicht panisch weglaufen müssen gestern. Ich bin jemand, der ein Nein akzeptiert.“
    „Ich …“ Verwirrt und verlegen schloss sie die Augen. Es stimmte, er hatte eine Erklärung verdient – nur leider fiel ihr so schnell nichts ein. „Es ging mir alles etwas zu schnell.“
    „Wir haben uns geküsst“, brachte er es auf den Punkt. „Und ein sinnlicher Kuss löst nun einmal weitere Gefühle aus.“
    Wenn er ehrlich war, musste er zugeben, dass er nicht nur auf sie, sondern vor allem auf sich selbst wütend war. Sie war eines jener netten, unverdorbenen Mädchen, die sich Romantik wünschten, Blumen, charmante Worte am Telefon. Doch ihm war es nur um Sex gegangen. Dabei wäre sie es wert gewesen, sie behutsam zu umwerben. Aber er hatte keine Zeit.
    Die tiefen Schatten unter ihren Augen, die ihm verrieten, dass sie kaum geschlafen hatte, rührten ihn.
    „Ich muss gehen“, sagte Felicity.
    Ja, auch er musste gehen. Zum letzten Mal wollte er die Freiheit genießen, ehe die Pflicht mit ihrem ganzen Gewicht auf ihm lastete.
    „Würden Sie mich heute Abend noch einmal begleiten?“ Er verstand sich selbst nicht mehr. Warum um Himmels willen ließ er sie nicht gehen?
    „Sie hätten eine ziemlich lange Anreise.“ Felicity wagte ein scheues Lächeln.
    Ungerührt zuckte Karim die Schultern. „Es macht mir nichts aus, zu reisen.“
    „Es hat keinen Sinn.“ Tränen traten in ihre Augen. Sie konnte sich nicht auf diesen wunderbaren Mann einlassen, er hatte etwas Besseres verdient als eine Frau voller Selbstzweifel und Gefühlskälte. „Nicht Sie sind das Problem, sondern ich bin es.“
    Die Fußgängerampel sprang auf Grün, sie konnte den Eingang zur U-Bahn schon sehen. Insgeheim wünschte sie, unsichtbar zu werden, mit der Menge der anderen Passanten zu verschmelzen. Also begann sie zu rennen – doch sie trug hochhackige Pumps, während er in Turnschuhen locker ihr Tempo hielt.
    Plötzlich aber war sie in der Menschenmenge verschwunden.
    Karim war wütend – wütend und verwirrt. Was gab dieser Frau das Recht, ihn in die Schranken zu weisen? Wer war sie, dass sie seine Einladungen ablehnen konnte und seinen Küssen nicht nachgab? Wusste sie eigentlich, wer er war? Nein, natürlich nicht, gab er zu. Das genau machte den Reiz des Spieles aus. Er gewann mit seinem Charme, seiner Höflichkeit – und nicht, weil er ein Prinz war.
    Gegen Felicity aber hatte er verloren.
    Doch noch gab er nicht auf. Entschuldigungen murmelnd drängte er sich an den Passanten auf der Rolltreppe vorbei, bis er sie erreicht hatte.
    „Was meinen Sie damit?“, verlangte er zu wissen und kümmerte sich nicht um die schimpfenden Leute.
    „Vergessen Sie es“, zischte sie.
    „Das werde ich nicht.“
    „Sie denken wohl, Sie bekommen immer, was Sie wollen, nicht wahr?“ Felicitys Stimme war schneidend, fast spöttisch, als sie ihn betrachtete und als das wahrnahm, was er in ihren Augen war – ein Playboy.
    Ungestüm hielt er sie am Handgelenk fest. „Wovor laufen Sie davon?“
    „Vor Ihnen“, entgegnete sie heftig. „Sie denken wohl, nur weil Sie mich zum Essen einladen, können Sie die ganze Nacht über mich verfügen.“
    „Nun, wenn Sie sich erinnern mögen, habe ich gerade angeboten, durch halb England zu fahren, um Sie wiederzusehen“, gab er zurück.
    „Ihr Charme zieht bei mir nicht,

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