Julia Extra Band 0325
schob sich an ihm vorbei ins Penthouse.
„Ich kann nicht bleiben.“
„Na gut, dann fahren wir zu mir“, schlug Courtney vor.
Nimm ihre Einladung an, befahl Bryan sich. Vergiss ein paar Stunden lang alles andere. Das hatte er in der Vergangenheit getan. Aber dieses Mal schüttelte er den Kopf. „Nicht heute Abend.“
„Oh? Nicht in Stimmung?“ Nichts fand Courtney aufregender als eine solche Herausforderung. Mit hochgezogenen Augenbrauen stellte sie den Champagner und ihre Handtasche auf den Tisch neben der Tür. „Vielleicht kann ich dich umstimmen.“
Sie streckte die Arme aus, doch bevor sie sie um ihn legen konnte, hielt Bryan ihre Hände fest und küsste sie. Es sollte keine intime Geste sein, es war ein Lebewohl, und er sah ihr an, dass sie es wusste. „Es tut mir leid“, sagte er.
Courtney lachte heiser. „Wer ist sie, Bryan? Bitte sag mir, dass es nicht die hochnäsige kleine Sekretärin ist, die mir jedes Mal giftige Blicke zuwirft, wenn ich dich in deinem Büro besuche.“
Er musste etwas unternehmen. So konnte es mit Britney nicht weitergehen. Aber im Moment gab es Wichtigeres. „Niemand, den du kennst.“
Courtney zog ihre Hände aus seinen, drehte sich um und musterte ihn im Wandspiegel. „Ist sie es wert?“, fragte sie.
Er warf einen Blick zum Schlafzimmer hinüber. „So ist es nicht.“
Courtney sah das natürlich ganz anders. „Doch, Bryan. Sonst würdest du nicht ablehnen, was ich dir zu bieten habe.“
„Du hast viel mehr als das zu bieten“, erwiderte er, anstatt ihre Frage zu beantworten. Er nahm ihre juwelenberingten Hände in seine Hände und hob sie an die Lippen. Dieses Mal war es ein Kuss, mit dem er sie um Verzeihung bat.
„Entschuldigung.“
Das kam nicht von ihm, sondern von Morgan.
Bryan und Courtney drehten sich zu ihr um. Sie hatte Brice auf dem Arm, ihre Augen waren groß und fragend, ihre Miene enttäuscht. Von ihm?
„Oh“, entfuhr es Courtney. „Jetzt verstehe ich, warum du ‚nicht hier‘ gesagt hast.“
„Courtney Banks. Morgan Stevens“, machte er die beiden Frauen miteinander bekannt. „Morgan war mit meinem verstorbenen Bruder …“ Er wedelte mit der Hand, nicht sicher, als was er sie bezeichnen sollte.
Das Baby auf ihrem Arm war für Courtney offenbar Erklärung genug. „Aha. Ich verstehe.“
„Ich wollte nicht stören“, sagte Morgan, ohne Bryan anzusehen. „Sondern nur Bescheid sagen, dass ich Brice jetzt zu Bett bringe.“
„Ich wollte sowieso gerade gehen“, erwiderte Bryan. Warum kam er sich so mies vor? Er hatte nichts zu verbergen. Er hatte nichts falsch gemacht. Dann dachte er daran, wie er Morgan geküsst hatte. Lügner.
„Na ja, danke für das Essen. Es war nett, Sie kennenzulernen, Courtney.“
„Ebenso.“ Courtney griff nach der Flasche und ihrer Handtasche.
Dass sie zusammen das Penthouse verließen, war reiner Zufall. Aber Bryan wusste, dass es nicht so aussah. Vielleicht war es besser so. „Ich rufe dich an, sobald ich etwas von meinen Eltern höre“, sagte er zu Morgan.
Bevor er die Tür hinter ihnen schloss, sah er, wie sie sich ein Lächeln abrang.
„Ich bringe dich zum Wagen“, sagte er zu Courtney, als sie den Fahrstuhl betraten.
Sie schwieg, und er war froh darüber. Er wollte keine Fragen beantworten. Unten angekommen, begleitete er sie zu ihrem Wagen, einem schnittigen, roten Flitzer, der in der Feuerwehrzufahrt stand.
„Du hast Glück, dass sie ihn nicht abgeschleppt oder dir einen Strafzettel verpasst haben.“
„Ich lebe gern gefährlich“, erwiderte sie mit einem anmutigen Achselzucken. Dann wurde sie wieder ernst. „Pass auf dich auf, Bryan. Lass nicht zu, dass sie dir wehtut.“
„Sie … wir haben keine Beziehung, in der jemandem wehgetan werden könnte.“
„Aber du hättest gern so eine.“
Er ignorierte die Bemerkung und öffnete ihr die Fahrertür. „Mir kann man nicht wehtun, Courtney.“
„Doch. Es muss nur die richtige Frau sein. Das war ich für dich nicht. Und du nicht für mich. Deshalb haben wir beide in den letzten Jahren so gut zusammengepasst. Es war sicher.“
„Es war mehr als nur sicher“, widersprach er, um den Abschied abzumildern.
Courtney lachte anzüglich und stieg ein. „Das kann man wohl sagen. Wir hatten eine schöne Zeit. Vielleicht werde ich dich sogar vermissen.“ Sie zeigte zum Eingang hinüber. „Falls es nicht so läuft, wie du hoffst, ruf mich an. Der Champagner wird dann schon ausgetrunken sein, aber ich spendiere gern eine neue
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