Julia Extra Band 0325
Entscheidung überlassen. Sie haben mich heute informiert, dass sie euch die Instrumente spenden.“
„Na, dann dank Windy City Industries von mir.“ Morgan lächelte ihn an. Sie wussten beide, dass er dafür verantwortlich war.
„Und jetzt zur zweiten Angelegenheit.“ Er räusperte sich. „Meine Eltern kommen am nächsten Freitag aus Frankreich zurück.“
„Oh.“ Sie verschluckte sich fast. „Du brauchst deine Wohnung zurück.“
So hatten sie es abgemacht, als sie sich bereit erklärt hatte, noch eine Weile im Penthouse zu bleiben. Sie hatte nicht mietfrei hier wohnen wollen, aber Bryan hatte keinen ihrer Schecks eingelöst.
„Das hat keine Eile“, sagte er.
Morgan legte ihre Gabel hin. Sie hatte sich nach einer neuen Wohnung umgesehen und einige gefunden, die sie sich leisten konnte. Fehlte nur noch die endgültige Entscheidung. „Wann soll ich ausziehen?“
„Wann immer es dir passt“, erwiderte er vage.
„Erzähl mir nicht, dass du dich in deinem alten Kinderzimmer wohlfühlst“, scherzte sie.
Bryan zuckte mit den Schultern. „Meine Eltern haben ein separates Gästehaus, in dem Dillon hin und wieder gewohnt hat. Dort schlafe ich, seit du hier bist. Es ist recht bequem, zumal ich einen Pool und einen Jacuzzi praktisch vor der Tür habe.“
„Na ja, solange ich dir keine Ungelegenheiten bereite.“ Sie griff nach der Gabel und schob ein Stück Hähnchen auf dem Teller umher. „Bei meinem Einzug hat Britney erwähnt, dass du einen längeren Weg ins Büro hast.“
Er runzelte die Stirn. „Britney redet entschieden zu viel.“
„Wahrscheinlich sollte ich es nicht sagen, aber sie ist scharf auf dich.“
Bildete sie es sich nur ein, oder errötete er tatsächlich? Wie auch immer, er wirkte verlegen. „Abgesehen davon, dass ich ihr Chef bin und weder eine feste Beziehung noch eine Anzeige wegen sexueller Belästigung am Arbeitsplatz will, ist sie nicht mein Typ.“
„Dasselbe hat sie auch über mich gesagt.“ Kaum war es ihr herausgerutscht, hätte Morgan sich treten können. Aber sie war einfach zu neugierig. „Was ist denn dein Typ?“
Bryans Blick war forschend, fast bohrend. Wahrscheinlich machte er den meisten Menschen Angst, aber Morgan hielt ihm stand. Er war gut darin, Leute auf Abstand zu halten, aber sie war sogar noch besser darin, sie zu sich heranzuholen. Das hatte sie schon als Kind gelernt. Ihr Vater hatte ihr beigebracht, sich zu öffnen und ihre Gefühle zu zeigen.
Nach einem Moment griff er nach seiner Serviette und faltete sie zu immer kleineren Vierecken. „Ich wusste mal, was für einen Typ ich wollte. Jetzt bin ich mir da nicht mehr so sicher.“
Sie verstand, was er meinte. Hochgewachsen, dunkelhaarig und verschlossen war nie ihr Ideal gewesen. Aber in letzter Zeit …
„Was das Penthouse betrifft“, wechselte Bryan abrupt das Thema. „Mach dir keine Sorgen. Du bereitest mir keine Ungelegenheiten und brauchst noch nicht zu packen. Und mit meinen Eltern rede ich, sobald sie sich vom Jetlag erholt haben. Ich erkläre ihnen alles und arrangiere ein Treffen.“
„Ein Besuch wäre mir lieber“, sagte sie. „Treffen klingt nach Geschäft. Und für mich hat ein Geschäft immer mit Geld zu tun. Mir geht es nicht um Geld. Ich will eine Familie für meinen Sohn. Vor allem Großeltern, weil meine Eltern tot sind.“ Sie legte den Kopf schräg. „Und gegen einen Onkel hätte ich auch nichts, denn da ich Einzelkind bin, kann ich Brice keinen bieten. Verstehst du das?“
Ja, er verstand immer besser, was in ihr vorging. Sein Misstrauen schmolz dahin. Morgan war eine Frau, die mit beiden Füßen fest auf dem Boden der Tatsachen stand. Sie übernahm Verantwortung, ohne sich zu beklagen. Sie war ganz anders, als er geglaubt hatte. „Was um alles in der Welt hast du in meinem Bruder gesehen?“
„Ich … ich …“
„Nein, beantworte die Frage nicht!“ Bryan stand so hastig auf, dass er sein Glas umstieß. Das Wasser lief über den Granit und auf den Fußboden.
Morgan schnappte sich ein Geschirrtuch und wischte es auf. Als sie sich bückte, um die Pfütze auf dem Boden zu beseitigen, legte er seine Hand auf ihre. „Sag lieber nichts. Versteh mich nicht falsch. Mein Bruder hatte Fehler, aber er war ein guter Mensch.“ Und er vermisste ihn. Gott, wie er ihn vermisste.
„Ja, das glaube ich dir.“ Sie standen beide auf. „Ich würde gern mehr über ihn wissen, damit ich Brice von seinem Vater erzählen kann. Deshalb bin ich froh, dass du so über ihn
Weitere Kostenlose Bücher