Julia Extra Band 0325
und blinzelte erstaunt. Der Umschlag enthielt einen Scheck. Er war auf ihren Namen und über zwei Millionen Dollar ausgestellt.
Bryan sah, wie sie die Stirn runzelte.
„Ich verstehe nicht“, sagte sie leise.
„Das Geld ist aus Dillons Lebensversicherung. Er hat mich als Begünstigten eingesetzt.“
Sie schüttelte den Kopf. „Das kann ich nicht annehmen.“ Sie wollte ihm den Scheck zurückgeben.
Er legte seine Hand um ihre. „Doch, du kannst.“
„Aber es ist deins. Ich will es nicht.“ Sie sah seine Eltern an. „Ich bin nicht des Geldes wegen hier. Ehrlich, das …“
Sie verstummte, als Bryan ihre Hand drückte.
„Das wissen wir, Morgan.“
„Wirklich?“
„Ja, wirklich.“
Erleichtert nickte sie. „Aber ich kann dein Geld trotzdem nicht nehmen.“
„Es ist nicht mein Geld. Von Rechts wegen gehört es dem Sohn meines Bruders.“
„Bryan hat recht, Morgan“, warf Julia ein.
Hugh war direkter. „Dillon war in finanziellen Dingen verantwortungslos. Das Geld zerrann ihm nur so durch die Finger. Bryan hat das Geld, das meine Eltern ihm hinterlassen hatten, investiert. Dillon hat es verprasst. Ehrlich gesagt wundert es mich, dass er eine Lebensversicherung abgeschlossen hat. Wahrscheinlich hat er es nur getan, weil er auf dem College mit einem Mädchen befreundet war, dessen Vater Hauptaktionär einer großen Versicherungsgesellschaft war.“ Er lächelte verlegen. „Aber ich bin froh, dass er es getan hat. Und ich stimme Bryan hundertprozentig zu. Das Geld gehört Brice.“
Morgan drehte sich zu Bryan. Er hielt noch immer ihre Hand und musste fühlen, wie sehr sie zitterte. „Aber Dillon hat dich eingetragen. Er hat das Geld dir hinterlassen.“
„Er hätte es Brice hinterlassen, wenn er gewusst hätte, dass du schwanger warst. Sein Sohn hat ein Recht auf das Geld, Morgan.“
Nach einem langen Moment nickte sie. „Na gut. Für Brice.“
„Sehr schön. Ich berate dich gern, wie du es anlegen kannst.“
„Anlegen. Ja. Das wäre sehr freundlich.“ Sie lächelte. „Jetzt brauche ich mir wohl keine Sorgen mehr zu machen, ob er später aufs College gehen kann.“
„Das ist eine wunderbare Idee“, lobte Julia. „Aber es spricht nichts dagegen, dass du einen Teil davon für eure Lebenshaltungskosten verwendest. Für ein Haus, für Reisen, solche Dinge. Du gibst es ja nicht für dich aus, sondern für ihn.“
Bryan spürte, dass Morgan noch immer mit sich rang. Wahrscheinlich, weil das Geld von seinem Bankkonto stammte.
„Bist du ganz sicher, dass du das tun willst?“, fragte sie ihn leise.
„Ja.“ Noch nie war er sich seiner Sache so sicher gewesen.
8. KAPITEL
Morgans Besuch bei den Caliborns dauerte viel länger, als sie erwartet hatte. Sie blieb bis zum späten Nachmittag, und das nicht, weil sie sich dazu verpflichtet fühlte, sondern weil ihre Gastgeber so warmherzig und freundlich waren. Und natürlich, weil sie ganz vernarrt in Brice waren.
„Wir sollten jetzt wohl gehen“, sagte Bryan und schob seinen Stuhl zurück.
„Ich wünschte, dieser Tag würde nicht zu Ende gehen.“ Julia warf einen wehmütigen Blick auf das Baby, das im Stubenwagen gurrte. „Wir freuen uns so sehr, dass ihr gekommen seid.“
„Ich freue mich auch. Wir treffen uns bald wieder“, versprach Morgan.
„Unbedingt. Es war ein Vergnügen, dich kennenzulernen. So eine Frau wie dich würde sich eine Mutter für ihren Sohn wünschen.“
Morgan lächelte, sagte jedoch nichts. Würden Dillon und sie noch zusammen sein, wenn er noch am Leben wäre? Sie bezweifelte es. Vor seinem Tod hatte er nicht versucht, sie zu erreichen.
„Jetzt, da Bryan dir das Geld aus Dillons Lebensversicherung gegeben hat, willst du dir wahrscheinlich ein eigenes Zuhause kaufen“, sagte Julia. „Aber solange du suchst, bist du uns im Gästehaus willkommen. Ich verspreche, ich platze nicht dauernd herein und störe dich. Höchstens einmal am Tag, um mit Brice zu spielen.“
Es war ein reizvoller Gedanke, das musste Morgan zugeben. Ihr Sohn wäre in guten Händen, wenn sie zur Arbeit musste, und der Kontakt mit seinen Großeltern war wichtig für ihn. „Kannst du dieses eine Mal auf zwei Uhr morgens legen, wenn er nicht wieder einschlafen will?“, fragte Morgan lächelnd.
„Ist das ein Ja?“
„Ja.“
Julia umarmte Morgan. „Ich bin so froh.“
Erst nach einem langen Moment ließ sie Morgan los und sah Bryan an. „Zeig doch Julia das Gästehaus, bevor ihr fahrt. Es ist hoffentlich in einem präsentablen
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