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Julia Extra Band 0325

Julia Extra Band 0325

Titel: Julia Extra Band 0325 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Brenda Jackson , Jackie Braun , Stacy Connelly
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zubereitete und Eier briet. Schließlich stand Clint auf und machte Anstalten, die Küche zu verlassen. „Auf mich wartet eine Menge Arbeit“, erklärte er.
    Alyssa rief den Vorarbeiter in seinem Bungalow an, um ihm mitzuteilen, dass er das Frühstück abholen könne. Sie hatte genug vorbereitet, um mindestens fünfzig Männer satt zu bekommen. Nur gut, dass sie Tante Claudine und den anderen alten Damen von der Kirchengemeinde so oft geholfen hatte, wenn sie Mahlzeiten für Obdachlose zubereiteten.
    Sie legte den Hörer auf, drehte sich um und erschrak. Clint war noch gar nicht gegangen. Stattdessen stand er so dicht hinter ihr, dass sie die Wärme seines Körpers spürte. Anerkennend meinte er: „Alle Achtung! Du hast wirklich tolle Arbeit geleistet.“
    Sie versuchte, locker zu bleiben. „Spar dir deine Komplimente, bis du es probiert hast“, meinte sie leichthin.
    „Nicht nötig. Ich habe dir doch zugesehen. Das macht dir so schnell keiner nach.“
    „Ich hatte eine gute Lehrerin.“ Sie berichtete ihm von Tante Claudine und ihrer Arbeit für bedürftige Gemeindemitglieder der Kirche. „Hätte nicht gedacht, dass ich diese Erfahrungen mal gebrauchen könnte. Aber es hat mir auch Spaß gemacht“, sagte sie aufrichtig. „Abgesehen davon hat Chester seinen Haushalt gut organisiert. Diese Küche ist der Traum einer jeden Köchin.“
    „Und du, Alyssa Barkley, bist der Traum eines jeden Mannes“, erwiderte er leise.
    Er beugte sich hinunter, um sie zu küssen. In diesem Moment wurden Schritte auf der hinteren Veranda laut. Rasch entzog sie sich ihm.
    „Das Frühstück wird abgeholt“, warnte sie Clint.
    „Ich hab’s gehört“, sagte er und trat ebenfalls einen Schritt zurück. „Ich muss auch los“, fügte er mit einem Blick auf seine Uhr hinzu.
    „Du willst gar nichts essen?“ Alyssa hoffte, dass er die Enttäuschung in ihrer Stimme nicht bemerkte.
    „Ich esse zusammen mit meinen Leuten.“ Ehe sie es sich versah, drückte er ihr einen Kuss auf die Lippen. „Bis bald.“
    Alyssa nickte. Vielleicht war es ganz gut, wenn sie ihn einige Tage nicht sah. Die Zeit würde sie nutzen, um sich alles in Ruhe durch den Kopf gehen zu lassen.
    Zuerst war Alyssa noch froh über die vorübergehende Trennung. Ihre Sachen waren eingetroffen, und sie ließ sich viel Zeit mit dem Einräumen.
    Am zweiten Tag ertappte Alyssa sich bereits hin und wieder dabei, aus dem Fenster zu schauen, in der Hoffnung, dass Clint vielleicht doch früher zurückkehrte. Chester war zwar ein angenehmer Gesprächspartner, und auch mit den Arbeitern, von denen einige auf der Ranch geblieben waren, konnte man sich nett unterhalten. Doch ihre Gedanken kreisten unentwegt um Clint.
    Am dritten Tag schaffte sie es kaum noch, längere Zeit ruhig vor dem Computer im Büro zu sitzen. Immer lief sie unruhig im Zimmer auf und ab. Jedes Mal, wenn sie draußen ein Geräusch oder Stimmen hörte, eilte sie ans Fenster, um nachzuschauen, ob Clint zurückkam. Nach dem Abendessen mit Chester trat sie hinaus auf die Terrasse und schaute in die Ferne – wie die Frau eines Fischers, die sehnsüchtig die Rückkehr des Bootes erwartete. Der Vergleich erschreckte sie. Zum ersten Mal seit ihrer Ankunft in Austin wurde ihr bewusst, dass sie dabei war, sich viel zu tief in ihre Gefühle zu verstricken. Alyssa konnte nicht länger leugnen, dass ihr Clint von Tag zu Tag mehr bedeutete.
    Sie seufzte frustriert. Das alles war doch sinnlos. Ihr Verhalten konnte sie, wenn überhaupt, bestenfalls damit entschuldigen, dass sie bei Kevin schon immer das vermisst hatte, was Clint ihr bereits auf den ersten Blick zu geben versprach: Entschlusskraft, Männlichkeit, dazu eine ungezähmte Sinnlichkeit und eine Selbstsicherheit, die sie faszinierten. Seit dem Tag ihrer verpatzten Hochzeit war sie keinem Mann mehr begegnet, der ihr all das hätte bieten können.
    Die Entdeckung von Kevins Untreue war ein herber Schlag gewesen, aber was sie wirklich schockiert hatte, war sein Vorschlag, seinen Seitensprung zu vergessen und einfach so weiterzumachen wie bisher. Niemals hätte sie das fertiggebracht. Stattdessen hatte sie sich zurückgezogen und keinen Mann mehr an sich herangelassen, um nicht noch einmal so sehr verletzt zu werden. Womit sie genauso reagierte, wie Kim es beabsichtigt hatte.
    Alyssa hatte sich längst damit abgefunden, dass ihre krankhaft eifersüchtige Cousine ihr das Leben schwer machte. Der Gedanke, dass sie glücklich sein, einen Mann und Kinder haben

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