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Julia Extra Band 0325

Julia Extra Band 0325

Titel: Julia Extra Band 0325 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Brenda Jackson , Jackie Braun , Stacy Connelly
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Kuss, bevor er sie wieder losließ.
    „Ich rufe dich an“, versprach er.
    Mit Schmetterlingen im Bauch beobachtete Emily, wie er in der Nacht verschwand. Vielleicht war sie völlig verrückt. Vielleicht war sie auf der Suche nach einem Trostpflaster für Todds Betrug. Aber auf einmal war sie sich nicht sicher, ob ihr das etwas ausmachte. Solange Javier der Mann war, der für dieses Trostpflaster sorgte.

2. KAPITEL
    Javier hoffte, das Restaurant würde nicht ganz so schlimm aussehen wie in seiner Erinnerung. Die halbe Nacht hatte er mit einer Pumpe gekämpft. Danach war er einfach zu müde gewesen, um den Schaden zu begutachten. Die blanke Erschöpfung musste einfach alles viel schlimmer aussehen haben lassen, als es wirklich war.
    Da lag er falsch.
    Die Toilette, in der das Rohr gebrochen war, war natürlich am schlimmsten beschädigt. Der Wasserdruck hatte den Betonboden aufgebrochen, und die Saltillofliesen hatten Sprünge bekommen. Dunkle Flecken bedeckten die Wandfarbe wie schlechte Landschaftsmalereien. Die Möbel in der Toilette hatten sich verzogen. Sogar ein paar mit mexikanischen Schnitzereien und Farbakzenten verzierte Tische und Stühle im Gastraum hatten etwas abbekommen. Dieser Verlust setzte ihm am meisten zu.
    Nach der Knochenarbeit und wegen der Sorgen ums Restaurant hätte er todmüde ins Bett fallen sollen. Aber die Erinnerung an Emilys Kuss hinderten ihn am Einschlafen. Seit er sie auf der Verlobungsparty von Kelsey und Connor gesehen hatte, wollte er sie küssen. Noch als er endlich einschlief, dachte Javier an Emily. In seinen Träumen stand sie genau vor ihm. Aber immer, wenn er die Arme nach ihr ausstreckte, fasste er durch sie hindurch, und sie war verschwunden.
    Javier hielt nicht viel von Traumdeutung. Aber er hatte noch nie erlebt, dass eine Frau, der er gerade erst begegnet war, sich derart in sein Unterbewusstsein eingeschlichen hatte. Zugegeben, Emily war atemberaubend schön. Aber er war schon mit vielen schönen Frauen ausgegangen.
    Doch Emily hatte etwas an sich, das ihn in emotionale Untiefen zog. Er hatte es ganz ernst gemeint, als er sie tapfer genannt hatte. Er konnte sich nicht vorstellen, dass eine andere Frau es geschafft hätte, mit einem Lächeln auf den Lippen als Gast die Hochzeit zu überstehen, die sie für sich selbst als Braut geplant hatte. Und mit wie viel Würde und Anmut sie sich dem Klatsch und Tratsch gestellt hatte … Das beeindruckte ihn und ging ihm unter die Haut. Allerdings war er sich nicht sicher, ob es ihm auch behagte.
    Dann rufe ich sie eben nicht an, sagte er sich. Er hatte jetzt sowieso mehr als genug zu tun. Aber er wurde das unangenehme Gefühl nicht los, dass er sich Emily Wilson nicht so einfach aus dem Kopf schlagen konnte.
    „Es sieht übel aus, oder?“
    Javier drehte sich zu Tommy um. Der Manager der Abendschicht hatte den Rohrbruch entdeckt.
    Ja, es sah in der Tat übel aus. Schlimm genug, um Erinnerungen an die Zeit vor zehn Jahren wachzurufen, als er seinen Vater, seine Verlobte und beinahe auch noch das Restaurant verloren hatte. Damals war er fast noch ein Knabe gewesen. Also sollte er vermutlich nicht so hart mit sich ins Gericht gehen. Und dennoch konnte Javier sich bis heute nicht verzeihen, dass das Feuer ausgebrochen war.
    Wenigstens waren seine Finanzen heute solider aufgestellt. Er würde Connor nicht brauchen, um ihn rauszuhauen. Und diesmal war es auch nicht seine Schuld.
    „Das reparieren wir. Natürlich müssen wir ein paar Tage schließen. Aber dann läuft der Laden wieder“, beruhigte er sich und seinen Manager.
    Er warf dem jüngeren Mann einen Blick zu und hoffte, wenigstens einen Funken Enthusiasmus zu entdecken. Stattdessen wirkte Tommy völlig geistesabwesend. „Hey! Ich versuche gerade, uns aufzumuntern. Du könntest wenigstens so tun, als ob du zuhörst.“
    „Ja, äh… was?“ Tommy errötete. Als Javier hinter sich eine Frauenstimme hörte, wusste er auch warum.
    „Tut mir leid, ich wollte nicht stören.“
    Bevor er sich zu Emily Wilson umdrehte, wartete Javier eine Minute. Sonst würde er genauso hingerissen aussehen wie Tommy. Selbst die kurze Vorwarnung half nicht viel. Javier glaubte nicht, dass er sich jemals an Emilys Schönheit gewöhnen würde.
    Das extravagante Kleid und dramatische Make-up vom Vorabend waren verschwunden. Stattdessen trug sie ein hellblaues Trägertop, eine weiße Caprihose und strassbesetzte Sandalen. Ein Haarband zähmte die goldblonde Mähne, und nur ein Hauch von Make-up

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