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Julia Extra Band 0325

Julia Extra Band 0325

Titel: Julia Extra Band 0325 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Brenda Jackson , Jackie Braun , Stacy Connelly
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schmückte ihr Gesicht.
    Wahrscheinlich fand sie, dass sie ganz leger gekleidet war. Aber auf Javier wirkte sie immer noch eleganter als jede andere Frau, die er kannte. Sein Verlangen nach ihr regte sich augenblicklich.
    „Ich bin nur vorbeigekommen, um nachzusehen, ob alles okay ist. Offensichtlich nicht“, sagte sie mit einem Blick auf das Restaurant.
    „Das bekommen wir wieder hin. Ich habe Tommy gerade erklärt, dass wir den Laden in null Komma nichts wieder in Schuss bringen.“
    „Natürlich“, stimmte sie mit schwacher Stimme zu.
    Das Mitleid in ihrem Blick traf ihn unvorbereitet.
    „Tu mir einen Gefallen, Tommy“, bat er den jungen Manager. „Bring die beschädigten Tische und Stühle nach hinten, okay?“
    Als der jüngere Mann mit jeder Hand einen Stuhl packte, drehte Javier sich zu Emily um.
    Er war stolz auf das Lokal seiner Eltern, auf die harte Arbeit und die Hingabe, die das Delgado’s so bekannt gemacht hatten. Er hätte es Emily gern in Höchstform präsentiert – an einem Freitagabend, mit lauter Musik, alle Tische vollbesetzt mit zufriedenen Gästen.
    Nicht jetzt. Nicht so. Nicht, wenn der feuchte Geruch von abgestandenem Wasser die Düfte von Chilis und Gewürzen übertönte, die einem sonst hier das Wasser im Munde zusammenlaufen ließen. Nicht, wenn unerwünschte Gefühle und Erinnerungen seinen inneren Schutzwall wegrissen.
    „Was machst du hier, Emily?“
    Bei dieser Frage wurde sie langsam rot – wie die Blüte einer Rose, die sich nach und nach entfaltete. Die Wirkung war schön und atemberaubend.
    „Ich hätte nicht herkommen sollen. Ich habe gedacht, ich könnte helfen. Aber es gibt vermutlich nichts, was ich tun kann –“ Hilflos deutete sie auf das Chaos um sie herum.
    Bevor er etwas sagen konnte, flog die Eingangstür auf und ließ einen Schwall Hitze, Sonnenlicht und spanische Gebete herein – zusammen mit seiner Mutter. Wie sehr sie sich beeilt hatte, konnte man ihrer Frisur ansehen. Sie trug das Haar offen, und es reichte ihr bis zur Hüfte.
    „Dios“, seufzte Maria. Schock und Entsetzen zeichneten sich auf ihrem Gesicht ab.
    „Es ist nicht so schlimm, wie es aussieht, Mama“, sagte Javier sofort.
    „Das ist schlimm, Javier. Wie bei dem Feuer …“
    Bei der Erinnerung an die Katastrophe, die sie beinahe zerstört hätte, zuckte Javier zusammen. „Das ist es nicht“, beharrte er. „So schlimm ist es nicht. Ich schaffe das schon …“ Er verstummte, als er zum zweiten Mal an diesem Morgen die Aufmerksamkeit seiner Zuhörer mitten im Satz verlor.
    Maria starrte Emily an. Doch anders als bei Tommy drückte ihre Miene eindeutig Missbilligung aus. „Solo tú, Javier“, murmelte sie. „Nur du.“
    Als Javier merkte, dass Maria Spanisch sprach, um Emily auszugrenzen, warf er Letzterer einen entschuldigenden Blick zu und zog seine Mutter beiseite. „Nur ich was, Mama?“, fragte er auf Englisch.
    „Nur du würdest an so einem Tag ein Mädchen mit ins Restaurant nehmen. Schlimm genug, dass es jede Woche ein anderes Mädchen ist. Aber ausgerechnet heute?“
    Seine Verabredungen oder genauer gesagt sein Widerstand gegen eine feste Beziehung waren schon lange ein Streitpunkt zwischen Mutter und Sohn. Aber er weigerte sich, dieses Thema jetzt zu diskutieren. „Wir haben keine Verabredung“, erklärte er. Aber Maria wollte nichts davon hören.
    „Meinst du, ich erkenne das Mädchen nicht? Mit der ist doch Connor vor all den Jahren ausgegangen. Das ist das dumme Ding, das gedacht hat, er wäre nicht gut genug für sie –“
    „Da haben Sie recht“, mischte sich Emily ein. „Ich war damals ein dummes Ding.“ Sie schaute Javier gerade in die Augen, als sie auf Spanisch hinzufügte: „Pero ahora mujer.“
    Javier spürte, wie ihm der Mund offen stehen blieb. Leise vor sich hin knurrend stapfte Maria in Richtung Küche davon. Als Javier Emilys Blick begegnete, stieß er ein leises Lachen aus.
    „Das hätte ich nicht tun sollen. Es tut mir leid –“, entschuldigte sie sich.
    „Du musst dich nicht entschuldigen.“ Auch wenn er seine Mutter noch so sehr liebte, sie war eine Naturgewalt. Und nur wenige versuchten, sich ihr in den Weg zu stellen. Er konnte sich nicht erinnern, wann jemand sie das letzte Mal zum Schweigen gebracht hatte. Er hätte nie gedacht, dass Emily Wilson das schaffen würde.
    Wieder hatte sie ihm bewiesen, dass sie nichts mit dem verwöhnten, reichen Mädchen gemein hatte, für das er sie immer gehalten hatte.
    „Du bist unglaublich,

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