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Julia Extra Band 0325

Julia Extra Band 0325

Titel: Julia Extra Band 0325 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Brenda Jackson , Jackie Braun , Stacy Connelly
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durch den Ballsaal zu schlagen, um vor allen Anwesenden ihr Geheimnis am Tisch des Fürsten herauszuposaunen.
    Doch da stand Orso auch schon an ihrer Seite und umklammerte mit eisernem Griff ihren Ellbogen. „Sie wünschen mit dem Fürsten zu sprechen?“
    „Ja“, brachte sie mühsam hervor.
    „Worüber?“
    Ihr Mut durfte sie jetzt nicht verlassen! „Das geht allein den Fürsten und mich etwas an.“
    „Dann werden Sie sich Seiner Hoheit mit mehr Diskretion nähern.“ Die Missbilligung war deutlich in Orsos Stimme zu hören. „Es sei denn, Sie möchten, dass die Palastwache sich auf Sie stürzt und Sie direkt ins Gefängnis von Ghalazamba abführt.“
    „Nein, na… natürlich nicht.“ Jetzt sank ihr Mut doch ein wenig.
    „Dann folgen Sie mir.“
    Orso führte sie am äußeren Rand des Saales entlang zu der Estrade, auf der der Fürst zusammen mit ausgewählten Gästen saß. Melissa schaute stumm auf die Rücken, sah die schweren Juwelen am Hals der Frauen, die kostbaren Ohrgehänge, die die bloßen Schultern umschmeichelten, und einen Moment lang fragte sie sich schon, ob Cristiano vergessen hatte, dass sie hier stand.
    Bis er sich plötzlich zu ihr wandte und den goldenen Blick auf sie richtete. Mit einem kaum merklichen Nicken bedeutete er ihr, näher zu treten.
    „Sie beweisen eine unvergleichliche Unverschämtheit“, raunte er ihr zu, als sie nahe genug herangekommen war, um seine vorwurfsvollen Worte verstehen zu können. „Sie starren mich an wie eine Hyäne, die ein besonders saftiges Stück Fleisch beäugt.“
    War ihr Blick so zu verstehen gewesen? „Das war nicht meine Absicht, Hoheit.“
    Ihr Fliederduft fiel ihm wieder auf, als sie sich leicht zu ihm herunterbeugte. Ein kurzes Bewusstsein flackerte in ihm auf und erstarb wieder, ohne dass er es hätte bestimmen können. „Benehmen Sie sich immer so auf gesellschaftlichen Anlässen?“
    Nein, natürlich nicht. Aber hatte sie sich nicht auch schon bei der ersten Begegnung mit ihm alles andere als professionell benommen? Selbst wenn er es gewesen war, der sich ihr genähert hatte. War sie wirklich so unscheinbar und unbedeutend, dass er sich an nichts erinnern konnte?
    „Sicherlich verhalte ich mich normalerweise nicht so. Vielleicht … vielleicht ist es die Wirkung, die Sie auf mich haben, Hoheit.“
    „Wie bitte?!“
    „Sie erinnern sich nicht, oder?“, flüsterte sie.
    Wenige Worte, die schneidend scharf wie ein Schwert in seine Achillessehne fuhren. Cristiano versteifte sich. „Woran sollte ich mich erinnern?“
    Musste sie es ihm wirklich beschreiben? War sie so leicht zu vergessen, dass er nicht die geringste Erinnerung an die gemeinsame Zeit hatte? Für einen kurzen Moment erlaubte Melissa es sich, an den Abend zurückzudenken, als sie sich zum ersten Mal begegnet waren.
    Londons größtes Museum hatte die beispiellosen Statuen ausgestellt, die bei archäologischen Ausgrabungen auf Zaffirinthos gefunden worden waren. Die Feier anlässlich der Eröffnung hatte hinterher in dem prächtigen Herrenhaus eines britischen Aristokraten stattgefunden.
    Das Besondere an diesem Abend war, dass der Herrscher von Zaffirinthos extra eingeflogen war, um an den Feierlichkeiten für die erste Eröffnung der weltweiten Tournee seiner Landesschätze teilzunehmen. Seine Person hatte mehr Medieninteresse geweckt als die Statuen. Die Schlagzeilen hatten ihn sofort als den „begehrtesten Junggesellen Europas“ bezeichnet.
    Ein einziger Blick auf den Fürsten, während man ihn vor der Eröffnung durch das Museum führte, hatte Melissa klar gemacht, warum die Regenbogenpresse so begeistert war und jeder in der Hauptstadt sich überschlug, um den Namen des Regenten von Zaffirinthos auf seine Gästeliste setzen zu dürfen.
    Es war ein faszinierendes Gesicht. Aristokratische Züge, goldschimmernde Haut und goldene Augen, das alles eingerahmt von rabenschwarzem Haar. Melissa hatte sich bei dem Gedanken ertappt, dass er selbst wie eine seiner unerreichten Statuen aussah.
    Dennoch hatte seine beherrschte Haltung nicht kaschieren können, dass ihn eine geheimnisvolle Aura umgab, die nicht in seinem fürstlichen Status begründet lag. Melissa hatte das sichere Gefühl, dass da etwas Wildes und Ungezähmtes unter seinen erlesenen Manieren schwelte.
    Natürlich hatte sie nicht das Wort an ihn gerichtet. Die Gastgeberin auf dem Anwesen legte peinlich genau Wert darauf, dass alles an dem Abend auch wirklich perfekt ablief, und so war Melissa vollauf beschäftigt

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