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Julia Extra Band 0326

Julia Extra Band 0326

Titel: Julia Extra Band 0326 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Walker , Kim Lawrence , Myrna Mackenzie , Susanne James
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geglaubt hatte, ihre Sicherheit würde dieser am Herzen liegen, hatte sie sich getäuscht. In ihren dunklen Augen lag ein eisiger Ausdruck. Dabei wirkte sie wie eine Kundin, die die Ware prüfte, oder wie eine Züchterin, die eine widerspenstige Stute begutachtete.
    Bei diesem Gedanken musste Penny sich eingestehen, dass sie dasselbe auch über Zarek sagen konnte. Er hatte sie nur geheiratet, damit sie ihm ein Kind gebar – einen Erben für seine Reederei.
    „Ich komme schon klar …“
    „Wir müssen mit dir reden …“
    Sie hatten beide gleichzeitig gesprochen. Bei den Worten ihrer Schwiegermutter krampfte Pennys Herz sich kurz zusammen, um dann umso schneller zu pochen.
    Sie wusste nur zu gut, worum es ging. Schließlich war es das Einzige, worüber Hermione und der Rest der Familie seit zwei Jahren mit ihr sprechen wollten.
    „Das kann warten, bis ich zurück bin“, rief Penny ihr trotzig zu und lief in den Garten.
    Dann war sie den Weg Richtung Strand entlanggeeilt. Fast hätte sie damit gerechnet, dass ihre Schwiegermutter ihr folgte, sie am Arm packte und ins Haus zurückzerrte. Sie hätte es ihr durchaus zugetraut.
    Als Penny jetzt wieder in die Ferne blickte, stellte sie fest, dass der Mann in dem kleinen Boot zurück an Land ruderte. Dabei zeichneten sich seine Muskeln deutlich unter seinem langärmeligen weißen T-Shirt ab. Da er bei dem Wellengang schnell vorankam, musste er sehr kräftig sein. Während sie ihn beobachtete, erschauerte sie leicht, was sie auf die kühle Meeresbrise zurückführte.
    Vielleicht lag es aber auch an dem Unbehagen, das sie beschlich, wenn sie an die bevorstehende Auseinandersetzung in der Villa dachte. Hermione und ihre Söhne, Jason und Petros, würden wieder einmal versuchen, sie zu einer Entscheidung zu bewegen. Sie solle Zukunftspläne schmieden, sagten sie, und endlich akzeptieren, dass Zarek tot sei. Ständig lagen sie ihr damit in den Ohren. Wenigstens besaßen die drei so viel Einfühlungsvermögen und Taktgefühl, dass sie Penny in den vergangenen vier Wochen in Ruhe gelassen hatten. So konnte sie auch am zweiten Jahrestag von Zareks Verschwinden ungestört trauern.
    „O Zarek …“
    Verzweifelt barg Penny das Gesicht in den Händen und schloss die Augen. Noch immer überkam sie manchmal eine große Traurigkeit, der sie sich hilflos ausgeliefert fühlte. In solchen Momenten fragte sie sich, wie sie weiterleben sollte, ohne Zarek wenigstens noch einmal zu sehen. Auch wenn er nichts für sie empfunden hatte, sie hatte ihn über alles geliebt.
    „Ich werde dich niemals vergessen …“, flüsterte sie, verstummte allerdings, als ihr die Bedeutung dieser Worte bewusst wurde.
    Denn mit jedem Tag, der verging, verblasste die Erinnerung an seine überwältigende Ausstrahlung, sein attraktives Äußeres und seine starke Anziehungskraft ein wenig mehr. Wenn sie sich sein Bild ins Gedächtnis zu rufen versuchte, stellte sie immer häufiger fest, dass es vor ihrem geistigen Auge verschwamm.
    Laute Geräusche, als würde Holz auf Holz schlagen, rissen sie plötzlich aus ihren Gedanken. Als sie aufblickte, sah sie, dass der Angler gerade an dem kleinen Holzsteg anlegte. Er zog die Ruder heraus und legte sie auf den Boden, bevor er aufstand.
    Er war auffallend groß. Fasziniert betrachtete Penny seine Silhouette, die sich im goldenen Licht der untergehenden Sonne abzeichnete. Geschmeidig sprang er auf den Steg, das nasse Tau in der Hand. Es war das erste Mal seit langer Zeit, dass sie so auf den Anblick eines Mannes reagierte. Eine Erkenntnis, die ihr Herz schneller schlagen ließ.
    Aus dieser Entfernung hätte sie eigentlich sein Gesicht erkennen müssen, doch er hatte seinen Sonnenhut tief ins Gesicht gezogen. Außerdem trug er das schwarze Haar lang und hatte einen Vollbart, was ihm etwas Verwegenes, beinah Animalisches verlieh. Erneut spürte sie, wie ihr ein Schauer über den Rücken rieselte.
    Vielleicht sollte sie ihn vorsichtig auf sich aufmerksam machen, damit er wusste, dass er nicht allein war.
    „Guten Abend …“
    Keine Antwort. Nachdem Penny sich geräuspert hatte, versuchte sie es auf Griechisch.
    „Kalispera.“
    Daraufhin wirbelte er zu ihr herum. Er kniff die Augen zusammen und zog den Hut noch tiefer ins Gesicht, als würden die letzten Strahlen der untergehenden Sonne ihn blenden.
    „Kalispera.“
    Seine Stimme klang rau und unerwartet unfreundlich. Nicht aggressiv oder feindselig, aber abweisend. Das befremdete Penny, denn seit sie auf der Insel

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