Julia Extra Band 0326
Tonfall war unergründlich, aber Leugnen war zwecklos, denn ihre Handschrift verriet sie.
„Ja … Ja, ich habe daran gearbeitet.“
Seine Reaktion verblüffte Penny völlig. Zarek lachte – nicht spöttisch, sondern amüsiert und ungläubig zugleich. Dabei schüttelte er den Kopf.
„Du hast das alles geschrieben?“
„Das sagte ich bereits.“
„Du brauchst dich nicht zu verteidigen, glikia mou. Ich bin nur erstaunt. Und beeindruckt. Ich hätte nie gedacht, dass du so viel Talent besitzt. Aber woher hast du die ganzen Fachkenntnisse?“
„Ich habe dir zugehört und mir die Kenntnisse dann nach und nach angeeignet. Zwei Jahre sind eine lange Zeit.“
„Offensichtlich. Du überraschst mich immer wieder. Welche neuen Seiten werde ich noch an dir entdecken? Was hast du während meiner Abwesenheit noch gelernt?“
Zarek schenkte Penny ein warmes Lächeln und seine Augen funkelten vor Freude. Plötzlich durchflutete Penny ein Glücksgefühl. Sie hatte ihn so schrecklich vermisst. Zwei Jahre lang hatte sie auf seine Rückkehr gehofft, und nun saß er leibhaftig vor ihr. In dieser Zeit hatte sie eines gelernt – dass ein Leben ohne Zarek kein richtiges Leben war, sondern nur blanke Existenz, ohne Hoffnung, Sinn und Freude. Zarek zu lieben machte es erst lebenswert. Dennoch hatte sie auch ohne ihn funktioniert. Sie hatte neue Fähigkeiten erworben und Stärke bewiesen. Doch seit er wieder aufgetaucht war, erschien ihr die Welt wieder bunter und fröhlicher.
Sie liebte ihn ohne Vorbehalte. Er war der Mittelpunkt ihres Universums, die Luft, die sie zum Atmen brauchte, die Sonne, die morgens aufging. Und als sie in der letzten Nacht allein im Bett lag, war ihr eines bewusst geworden: Es spielte keine Rolle, ob Zarek sie liebte oder nicht. Er wollte sie, und das genügte ihr. Mehr würde sie nicht von ihm verlangen, aus Angst, von ihm enttäuscht zu werden.
Aber wenn sie ihn wieder ins Bett locken konnte, würde sie ihn vielleicht an sich binden können.
„Penny?“, riss der raue Klang seiner Stimme sie plötzlich aus ihren Gedanken. „Was gibt es noch?“
„Was es noch gibt?“ Als sie Zarek ansah, kannte sie die Antwort. Ihre Liebe würde für sie beide reichen, und Leidenschaft empfand sie auch. Und daran wollte sie festhalten.
„Also, für mich ist nur noch eins wichtig. Und das ist … Nein …“
Absichtlich verstummte Penny und neigte leicht den Kopf, während sie Zarek tief in die dunklen Augen blickte. Dann strich sie sich aufreizend mit der Zunge über die Lippe, eine sinnliche Geste, die ihm nicht entging.
„Nein, ich glaube, ich zeige es dir.“
Sie beugte sich vor, um die Lippen auf seine zu pressen, und spürte dabei, wie er zusammenzuckte.
„Ich zeige dir, was ich in den letzten zwei Jahren noch gelernt habe.“
Hingebungsvoll schmiegte sie sich an ihn, während sie ihm zärtlich die Arme um den Nacken legte.
„Ich habe gelernt, dass das hier das Einzige ist, was zählt.“
11. KAPITEL
„Ich habe gelernt, dass das hier das Einzige ist, was zählt.“
Irgendetwas an diesem Satz störte Zarek. Doch er hatte weder Zeit noch Lust, genauer zu ergründen, was es war. Penny hatte die Lippen auf seine gepresst und umspielte zärtlich seine Zunge. Ihr Duft und die Wärme ihrer Haut umfingen und berauschten ihn.
Danach hatte er sich gesehnt, seit er das Gedächtnis wiedererlangt hatte. Davor hatte er sich nur in seinen Träumen an sie erinnert. Diese waren so erotisch gewesen, dass er oft schweißgebadet und mit wild pochendem Herzen aufgewacht war.
Das Schlimmste daran war das ungestillte Verlangen gewesen, das selbst nach einer kalten Dusche noch lange angehalten hatte. Im Schlaf hatte er die Hände nach der verführerischen Frau ausgestreckt, nur um dann festzustellen, dass sie nicht da war, wenn er aufwachte.
Das würde diesmal nicht passieren.
Denn dies hier war die Wirklichkeit. Nein, ging es ihm durch den Kopf, es war mehr als das. Es war die Erfüllung seiner Träume.
Nur eines war anders. Damals hatte sie zurückhaltend, ja, fast schüchtern auf seine Zärtlichkeiten und Küsse reagiert und sich eher passiv verhalten. Er hatte die Initiative ergriffen, während sie sich ihm langsam öffnete.
Jetzt hingegen war sie aufreizend und offensiv. Verlangend hatte sie von seinen Lippen Besitz ergriffen und ein erotisches Spiel mit der Zunge begonnen, das gleichermaßen wild und herausfordernd war. Dabei drängte sie sich ihm entgegen und presste die Hüften an seine, sodass er
Weitere Kostenlose Bücher