Julia Extra Band 0326
klar, wie sehr sie sich verändert hatte.
Als er sie kennenlernte, war sie noch so jung und unerfahren gewesen. Eine Frau in ihrem ersten Job. Ihr Gesicht hatte noch an das eines Teenagers erinnert, während ihre Figur beinah knabenhaft anmutete. In den letzten beiden Jahren hingegen war Penny erwachsen geworden, schmaler im Gesicht und mit fraulicheren Zügen, die nun von ihren wunderschönen, leicht schräg stehenden blauen Augen und den hohen Wangenknochen bestimmt wurden. Durch die sanften Rundungen wirkte sie viel weiblicher als damals.
Selbst in dem alten pinkfarbenen T-Shirt und den verwaschenen Jeans, die sie angezogen hatte, sah sie einfach umwerfend aus. Flüchtig fragte Zarek sich, ob sie einfach das Erstbeste übergestreift hatte, was ihr in die Hände gefallen war, oder ob sie ganz bewusst von ihrer Figur ablenken wollte. Dies gelang ihr jedenfalls nicht, denn das enge T-Shirt betonte ihre festen Brüste und war etwas zu kurz, sodass ihr flacher, leicht gebräunter Bauch hervorblitzte. Ihre Hüften und Schenkel zeichneten sich so verführerisch in den Jeans ab, dass sofort Verlangen in ihm aufflammte.
„Guten Morgen.“
Ihr Tonfall war noch kühler als seiner. Sie gab sich wieder abweisend, die Miene unbeweglich, während ihre blauen Augen durch ihn durchzublicken schienen.
„Heute ist ein schöner Tag.“
Das ist wirklich lächerlich, dachte Penny. Zarek und sie redeten miteinander, als wären sie Fremde. Und doch war sie nackt in seinen Armen eingeschlafen.
Und allein im Bett aufgewacht.
„Konntest du noch schlafen?“ Wie schrecklich förmlich sie klang!
„Nein.“
Seine Antwort ließ sie aufhorchen, denn mit so viel Ehrlichkeit hatte sie nicht gerechnet.
Wie schaffte er es nur, morgens so gut auszusehen, überlegte sie weiter, während sie ihn von Kopf bis Fuß musterte. Er trug ein blaues Poloshirt und Jeans, sein Haar war noch feucht vom Duschen, begann aber in der Hitze schon zu trocknen. Trotz der schlaflosen Nacht wirkte er frisch und ausgeschlafen. Sie dachte daran, wie sie nackt in seinen Armen eingeschlafen war. Dabei hatte sie das wunderbare Gefühl gehabt, endlich nach Hause zu kommen. Dann war sie eingeschlafen. Später hatte sie mitbekommen, wie er noch vor dem Morgengrauen aufgestanden und mit Argus im Schlepptau nach unten gegangen war.
Als die Haustür geöffnet wurde, war sie in ihrem Schlafzimmer ans Fenster getreten und hatte beobachtet, wie er in Richtung Strand lief, nur mit einer schwarzen Laufhose und alten Joggingschuhen bekleidet. Im Schein der aufgehenden Sonne hatte sein schwarzes Haar und seine gebräunte Haut golden geschimmert, und sie hatte fasziniert das Spiel seiner Muskeln verfolgt und ihn dabei sehnsüchtig betrachtet. In diesem Moment war ihr zum ersten Mal bewusst geworden, wie viel sie mit Zarek verloren hatte.
„Aber ich bin froh, dass du dich wenigstens etwas ausgeruht hast“, sagte Zarek. „Ich habe gehört, wie du in deinem Zimmer auf und ab gegangen bist. Anscheinend ist Argus der Einzige, der durchgeschlafen hat.“
Er legte dem Hund die Hand auf den Kopf und kraulte ihn liebevoll. Beinah eifersüchtig betrachtete Penny die Szene und unterdrückte ein Seufzen.
Bei der Vorstellung, dass Zarek wach lag, während sie unruhig in ihrem Zimmer auf und ab gegangen war, krampfte ihr Magen sich zusammen. Ob Zarek erraten hatte, dass es ihr Verlangen war, dass sie nicht schlafen ließ? Sofort begann ihr Herz wie wild zu pochen.
„Hast du schon gefrühstückt?“
Wieder beschränkte sie sich auf höfliche Konversation. Das war unverfänglicher. Denn auf keinen Fall wollte sie zu viel von sich preisgeben.
„Soll ich dir etwas holen, falls noch niemand da ist?“ Doch Zarek schüttelte mit dem Kopf. „Danke, ich habe bereits gegessen. Außerdem habe ich allen Angestellten bezahlten Urlaub gegeben.“
„Wir … sind also allein?“ Das Beben ihrer Stimme verriet ihr Unbehagen.
„Wir sind allein, und du musst mich nicht ständig fragen, ob ich etwas essen möchte. Du brauchst mir nicht zu beweisen, dass du jetzt kochen kannst. Mich interessieren viel mehr die anderen Fähigkeiten, die du offenbar erworben hast.“
„Welche denn?“
Einen schockierenden Moment lang glaubte sie, er würde auf ihre Fähigkeiten im Bett anspielen, und das Blut stieg ihr ins Gesicht. Doch gerade noch rechtzeitig sah sie die Dokumente in seiner Hand und schwieg.
„Du bist diejenige, die daran gearbeitet hat, nicht? An den Plänen für die Calypso ?“
Sein
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