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Julia Extra Band 0326

Julia Extra Band 0326

Titel: Julia Extra Band 0326 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Walker , Kim Lawrence , Myrna Mackenzie , Susanne James
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geschah es ihm bestimmt sehr selten, dass seine Pläne vereitelt wurden. Und dass sich ihre Wege unter normalen Umständen nie gekreuzt hätten, war ihr ebenso klar. Aber da es nun mal geschehen war …
    Rafael hatte inzwischen die Gläser zur Hälfte mit einer bernsteinfarbenen Flüssigkeit gefüllt und hielt eines davon Maggie entgegen, doch die schüttelte abwehrend den Kopf. „Ich möchte nicht. Danke.“
    Rafael zog seine Hand zurück und stellte ihr Glas ab. „Nun, ich schon.“ Er gönnte sich einen Schluck des edlen Brandys und suchte Maggies Blick. „Habe ich das richtig mitbekommen, dass wir beide nur wenig von einem One-Night-Stand halten?“, fragte er unvermittelt.
    Maggie lachte hell auf und versuchte so auszusehen, als sei eine derart frivole Unterhaltung nichts Neues für sie. „Soweit ich mich erinnere … ja. Darf ich also wissen, wo ich schlafe? Ich denke, morgen früh werde ich etwas arrangieren können, um in mein Hotel zurückzukehren.“
    „Du hast noch keinen One-Night-Stand erlebt, oder?“, ließ Rafael nicht locker.
    Maggie verengte die Augen, stützte ihr Kinn auf die Hand und überlegte, wie erfolgreich der Versuch einer Lüge sein würde. Doch dann entschied sie sich dagegen.
    „Nicht wirklich …“, gab sie widerstrebend zu.
    Neben Rafaels Mund zuckte ein Muskel. „Aber du bist ohne weiteres mit mir gekommen. Was hast du dir dabei gedacht?“
    Verblüfft richtete Maggie sich steif im Sofa auf und schaute ihm offen in die Augen. „Du hast mich zum Essen eingeladen, aber warte mal … lass mich raten. Irgendetwas habe ich übersehen, stimmt’s? Du hast es gar nicht so gemeint …“ Sie brach ab und schüttelte langsam den Kopf. „Ich glaube fast, Simon hat mir sogar einen Gefallen getan. Männer sind wirklich eine einzige Enttäuschung …“
    Rafael versuchte, ihrem wirren Monolog zu folgen, gab es aber schnell wieder auf. Nur ein Wort war bei ihm hängengeblieben. „Wer ist Simon?“
    Maggie zuckte die Schultern. „Simon ist … war mein Verlobter.“
    „Du warst verlobt?“
    Warum schaute er nur so erstaunt drein? Maggie reckte ihr Kinn vor. „Warum sollte ich nicht verlobt gewesen sein?“, fragte sie angriffslustig. „Was ist denn falsch an mir?“
    „Nichts … gar nichts.“
    „Bitte noch einmal“, forderte sie zynisch. „Aber dann mit etwas mehr Gefühl! Ehrlich gesagt, gefällst du mir besser, wenn du dich ganz ungezwungen arrogant und rüde zeigst. Höfliche Floskeln sind einfach nicht dein Ding.“
    „Ich bin nicht rüde.“
    Maggie seufzte theatralisch auf. „Nein, sicher nicht! Als Nächstes versuchst du mir auch noch weiszumachen, dass es dich ernsthaft interessiert, was andere Leute von dir halten! Und jetzt möchte ich doch einen Drink!“
    Rafael dachte immer noch über den Trottel nach, der so eine Frau hatte gehen lassen. Und vor allem … was hatte sie an so einem Verlierer angezogen? Sie mochte vielleicht wie Angelina aussehen, war aber ein völlig anderer Typ. Offensichtlich hatte sie nichts vom ausgeglichenen Wesen und ruhigen Temperament ihrer Mutter geerbt.
    „Hältst du das wirklich für eine gute Idee?“
    „Für die beste heute Abend!“ Maggie hatte sich vorgebeugt und nach ihrem noch unberührten Glas gegriffen. Überrascht von der Schwere des kostbaren Kristalls hob sie es zum stummen Toast. Mit hochgezogenen Brauen schaute Rafael zu, wie sie den fünfzig Jahre alten Brandy auf einen Zug hinunterkippte und anschließend das Gesicht verzog.
    „Das muss doch gebrannt haben.“
    „Tut es immer noch“, gestand sie mit schiefem Lächeln und hüstelte hinter vorgehaltener Hand.
    Rafael konnte nicht anders, als laut loszulachen. In einer Sekunde machte diese Frau ihn wütend und raubte ihm den letzten Nerv, in der anderen erheiterte sie ihn und zog ihn so sehr an, dass sein unvermindertes Begehren langsam zur Qual wurde.
    „Weißt du, was mein Fehler war?“, fragte sie ihn unvermittelt.
    Rafael lächelte. „Ich werde es sicher bereuen, aber heraus damit: Was ist dein Fehler, Maggie Ward?“
    „Ich dachte, für Simon könnte ich einfach so …“, wieder schnipste sie mit den Fingern, „… eine andere Person werden. Aber das hat nicht funktioniert. Man sollte auf dem Boden bleiben und seine Grenzen akzeptieren. Einfach Realist sein!“
    Rafael nahm ihr das leere Glas aus der Hand und stellte es zur Seite. „Und ich bin nicht real?“
    Heftig schüttelte sie den Kopf. „Du bist ein großer Fehler, und ich beabsichtige nie wieder

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