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Julia Extra Band 0326

Julia Extra Band 0326

Titel: Julia Extra Band 0326 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Walker , Kim Lawrence , Myrna Mackenzie , Susanne James
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schwieg. Inzwischen hatte sich Rafael mühsam ihre letzten Worte ins Gedächtnis gerufen und gab sie dem alten Mann weiter, der daraufhin übers ganze Gesicht strahlte.
    „Angel …“ , versuchte er es stockend auf Englisch und drückte Maggie etwas in die Hand.
    „Vorsicht mit der Tür“, warnte Rafael und schlug sie zu, sobald Alfredo seinen Kopf aus dem Wageninnern zurückgezogen hatte.
    „Das kann ich unmöglich annehmen!“, rief Maggie aus und hielt Rafael, der inzwischen hinter dem Steuer Platz genommen hatte, den goldenen Anhänger entgegen.
    „Es ist eine Abbildung von Sankt Christopher.“
    „Ich muss dem alten Mann das Geschenk zurückgeben … es ist viel zu kostbar!“
    „Damit würdest du ihn beleidigen.“
    „Aber ich bin eine Fremde …“
    „Eine Fremde, die seinem Enkelsohn das Leben gerettet hat, sein Engel … “
    Der ironische Ton in seiner Stimme missfiel ihr. Maggies Finger schlossen sich fest um das Medaillon. „Ich mag nicht, dass du dich über ihn lustig machst.“
    „Nicht er ist es, über den ich mich amüsiere“, kam es prompt zurück. „Ich bin bloß nicht umhin gekommen festzustellen, dass du den ganzen Rummel und die Aufmerksamkeit offensichtlich sehr genossen hast.“
    Diese unfaire Anschuldigung erfüllte sie mit Empörung. „Nicht zu vergessen, die Lob- und Ehrbezeugungen!“, ergänzte sie sarkastisch. „Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du unausstehlich bist?“
    „Hast du deshalb meine Einladung angenommen?“
    Heiße Röte schoss in Maggies Wangen. „Ich habe einen großen Fehler gemacht, als ich dachte, du könntest gar nicht so blasiert und arrogant sein, wie ich anfangs befürchtete. Ich habe mich geirrt, und du bist beleidigt.“
    Die letzten Worte ließen Rafael die Stirn runzeln. „Beleidigt? Ich?“
    „Nun, offensichtlich bist du wegen irgendetwas sauer, und ich wäre wirklich froh, wenn du deine schlechte Laune nicht an mir auslassen würdest.“
    Sie hatten das Dorf weit hinter sich gelassen, als sich bei Maggie die Auswirkungen der dramatischen letzten Stunden bemerkbar machten. Sie begann am ganzen Körper zu zittern und zog die Decke, die sie von der fürsorglichen jungen Frau bekommen hatte, fester um sich.
    „Ist dir kalt?“ Rafael stellte die Heizung an.
    Maggie unterdrückte die kindische Regung, ihm vorzuhalten, dass es ihn nichts angehe, wie sie sich fühle. „Mit mir ist alles in Ordnung.“
    „Und warum zitterst du dann?“
    „Mir geht es bestens“, presste sie zwischen den Zähnen hervor. Und es war auch nur eine kleine Lüge. Abgesehen von den Kratzern an Händen und Gesicht und dem nicht zu unterdrückenden Zittern, ging es ihr wirklich gar nicht so schlecht. Noch besser würde sie sich fühlen, wenn der Mann an ihrer Seite nur noch eine verschwommene Erinnerung war …
    An die Gesellschaft von Frauen gewöhnt, die das Wort Tapferkeit überhaupt nicht kannten – oder wenn, dann nur im Zusammenhang mit Männern – musste Rafael feststellen, dass stoische Zurückhaltung für ihn in die gleiche Kategorie gehörte. Anstatt Trost bei ihm zu suchen, starrte Maggie entweder abwesend aus dem Fenster oder tippte verzweifelt irgendeine Nummer in ihr Handy. Sie schien ihn völlig vergessen zu haben.
    Dafür spürte er schon wieder kalten Schweiß auf der Oberlippe, beim Gedanken, sie durch die herabstürzenden Baumstämme fast verloren zu haben!
    Aber wie konnte er überhaupt etwas verlieren, das ihm gar nicht gehörte?
    „Du kannst das Handy genauso gut wieder einstecken“, erklärte er spröde, doch Maggie ignorierte ihn weiterhin.
    „Ich hatte Pläne für diesen Abend“, sagte sie nach einer Pause.
    „Die hatte ich auch. Aber du wirst hier draußen kein Signal empfangen.“
    Maggie warf ihm einen scharfen Seitenblick zu. „Ich habe dich aber telefonieren sehen.“
    Ganz kurz sah sie einen Muskel auf seiner dunklen Wange zucken. „Das war auf der anderen Seite der Berge.“
    „Wie lange wird es dauern, bis wir die Stadt erreichen?“, wollte Maggie wissen.
    „Du wirst deine Pläne ändern müssen. Wir fahren nicht in die Stadt.“
    Plötzlich saß Maggie kerzengerade. „Ist das eine Drohung?“
    „Ein Fakt“, kam es knapp zurück.
    „Aber ich wollte …“
    „Was du willst, ist für meine Pläne absolut unerheblich“, unterbrach Rafael sie arrogant. „Diese steilen Bergstraßen sind viel zu gefährlich, um eine Fahrt in der Dunkelheit zu wagen. Ich habe ein Haus hier in der Nähe.“
    Maggies Gedanken rasten. „Du

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