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Julia Extra Band 0326

Julia Extra Band 0326

Titel: Julia Extra Band 0326 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Walker , Kim Lawrence , Myrna Mackenzie , Susanne James
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gestritten haben? Langsam drehte sie sich um. „Ich habe deinen vollen Namen vergessen.“
    Rafael zögerte nur den Bruchteil einer Sekunde. „Rafael-Luis Castenadas“, sagte er langsam, während er mit den Augen ihr Gesicht nach der leisesten Regung absuchte. Doch er konnte nichts entdecken.
    Das irritierte ihn, denn wenn Maggie tatsächlich auf der Suche nach ihrer Mutter war, müsste ihr der Name mehr als geläufig sein.
    „Ramon wird dir zeigen, wo du telefonieren kannst.“
    „Ich …“, setzte Maggie an, aber Rafael hatte sich bereits zurückgezogen. Ein hochgewachsener, hagerer Mann in dunklem Anzug und mit starrem Gesichtsausdruck eskortierte sie zu einem Zimmer am anderen Ende der Halle, das ebenfalls sehr groß war, doch wegen der rundum mit raumhohen Bücherregalen bestückten Wände fast gemütlich wirkte.
    Kostbare Teppiche schützten den auf Hochglanz polierten Holzboden, auch hier brannte im offenen Kamin ein Feuer. Um das Bild des Landedelmannes perfekt zu machen, lag auf einem der niedrigen antiken Sofas ein riesiger schwarzer Hund und schlief. Als sie eintraten, öffnete er ein Auge und wedelte schwach mit der Rute.
    Der Mann nickte in Richtung des Telefons und wandte sich zum Gehen.
    „Nein … bitte!“, rief Maggie ihm hinterher.
    Sofort blieb er stehen. „Kann ich helfen?“
    „Gott sei Dank, Sie sprechen Englisch!“ Maggie seufzte erleichtert. „Können Sie mir die genaue Adresse sagen? Ich meine … wo wir hier sind? Hat es einen Namen?“
    Wenn ihn ihre Frage seltsam berührte, zeigte er es zumindest nicht. Und als Maggie Schwierigkeiten hatte, das Wort Castillo auszusprechen, zog er aus der Brusttasche Stift und Zettel hervor und schrieb es ihr auf.
    Entgegen ihrer Besorgnis stellte sich schnell heraus, dass selbst der Reiseleiter sie noch nicht vermisst hatte. Als sie der Person am anderen Ende erklärte, wo das Taxi sie abholen könne, erntete sie allerdings ein überraschtes Aufkeuchen, gefolgt von der eiligen Versicherung, dass ihr Rücktransport zum Hotel kein Problem bedeutete. Anders war es mit dem Preis. Der überstieg Maggies Urlaubsbudget um ein Beträchtliches, sodass sie alles verlegen als Irrtum deklarierte und rasch auflegte.
    Mit einem abgrundtiefen Seufzer setzte sie sich zu dem Labrador aufs Sofa und kraulte ihn hinter dem Ohr. „So, und was machen wir jetzt?“, fragte sie ihn.
    Maggie war einer Antwort noch kein Stück nähergekommen, als sie eine Viertelstunde später spürte, wie sich ihre Nackenhärchen aufrichteten. Sie brauchte Rafael nicht zu sehen, um zu wissen, dass er hier war. Langsam wandte sie den Kopf.
    Offensichtlich hatte ihr Gastgeber inzwischen geduscht und sich umgezogen. Zu schwarzen Jeans trug er ein lässiges weißes Hemd, das am Hals offenstand. Das dunkle, noch feuchte Haar kringelte sich leicht im Nacken, und so lässig, wie er im Türrahmen lehnte, wirkte er umwerfender denn je.
    „Wie lange stehst du schon da?“, fragte sie misstrauisch.
    „Nicht lange.“ Er murmelte noch etwas auf Spanisch und schnipste mit den Fingern. Augenblicklich erhob sich der Hund vom Sofa und lief schwanzwedelnd an seine Seite. „Er weiß, dass er nicht hier sein darf“, erklärte Rafael. „Aber er versucht es immer wieder, die von mir gesteckten Grenzen zu überschreiten …“
    „Und dann machst du einfach so …“, Maggie schnipste mit den Fingern, „… und er kommt brav zu dir.“ Wie die Frauen, die dein Interesse wecken, fügte sie im Kopf hinzu und hätte gewettet, dass diese Methode funktionierte.
    Du brauchst dich ja nur selbst anzuschauen , meldete sich die lästige kleine Stimme in ihrem Hinterkopf.
    Aber das war ohnehin unerheblich, hatte sie inzwischen doch deutlich vorgeführt bekommen, auf welche Sorte von Frauen Rafael Castenadas stand: elegant und weltgewandt, jedes Haar an seinem Platz, perfekt gestylte Nägel und teure Designerkleidung!
    „Am besten wirkt eine Belohnung.“ Rafael gab dem Labrador irgendetwas, das er aus der Tasche gezaubert hatte, hielt die Tür auf, und der gutmütige Riese trottete brav davon. „Tut mir leid wegen deiner Pläne“, behauptete er, ohne eine Miene zu verziehen, ging hinüber zu einem Barschrank, holte eine Flasche und zwei Gläser heraus und bedeutete Maggie, sich zu ihm vor den Kamin zu setzen. „Aber die Entwicklung des heutigen Abends hat wohl keiner von uns beiden voraussehen können.“
    Maggie lachte gezwungen. „Das nenne ich die Untertreibung des Jahrhunderts!“
    Anders als bei ihr,

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